Zur Rolle des (Einzel-)Handels im Wiener Beschäftigungssystem. Arbeitsmarktrelevanz, Job-Charakteristika, absehbare Herausforderungen (Retail trade in Vienna: Labour market pertinence, job characteristics, new challenges)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2017
Die Studie bewertet die Rolle des Wiener Handels (und im Besonderen des Einzelhandels) im Wiener Beschäftigungssystem. Auf
Basis empirischer Arbeiten werden Entwicklung und Spezifika des Wiener Handels hinsichtlich Arbeitskräftenachfrage, Beschäftigungsformen,
Einkommensmöglichkeiten und Einsatz von Humanressourcen analysiert. In der Folge werden jene Herausforderungen diskutiert,
welche für den Wiener Einzelhandel aus den derzeit absehbaren Entwicklungstrends (Online-Handel, Stadt-Umland-Konkurrenz)
erwachsen dürften. Auf dieser Basis werden wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen abgeleitet, welche eine Stärkung der Rolle
des Handels im Wiener Beschäftigungssystem unter neuen Rahmenbedingungen zum Ziel haben.
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch
Retail trade in Vienna: Labour market pertinence, job characteristics, new challenges
Our study analyses the role of retail trade in Vienna's employment system. Based on a broad range of empirical data we identify
the developmental specifics of Vienna's retail trade in labour demand, job chararcteristics, earnings and the use of human
ressources. We discuss the challenges of e-commerce as well as the growing locational competition between the city core and
its hinterland in retailing, and propose evidence-based policy measures to maintain the significance of the sector as an employer
in the city.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Die Studie analysiert auf Basis vielfältiger und teils neuer Datensätze die Entwicklung des Wiener Handels, im Besonderen
des Einzelhandels, und seine Funktion im regionalen Beschäftigungssystem. Die Ergebnisse zeigen den Wiener Einzelhandel als
einen Wirtschaftsbereich, der durch technologische Veränderungen und den Übergang zu "modernen" Handelstechnologien, aber
auch durch Besonderheiten der Agglomeration Wien in Angebots- und Nachfragebedingungen einem erheblichen Strukturwandel ausgesetzt
war und ist. In der Folge entwickelte er sich mittel- wie langfristig schwächer als der Einzelhandel in Österreich insgesamt
und übte damit eine nur geringe Rolle als Treiber von Beschäftigungszuwächsen in der Stadtwirtschaft aus. Als bestimmende
Einflussfaktoren zeigen sich auf der Angebotsseite der Strukturwandel zu (produktiveren) Kettenunternehmen und modernen Angebotsformaten,
Effekte der Stadt-Umland-Konkurrenz sowie die Zunahme des Online-Handels. Eine schwache regionale Einkommensentwicklung kommt
auf der Nachfrageseite hinzu. Diese Faktoren beeinflussen auch die im Wiener Einzelhandel vorherrschenden Arbeitsbeziehungen,
Arbeitsplatzcharakteristika und Rekrutierungsmechanismen sowie seine Funktion als Arbeitgeber und Ausbildungsträger im dualen
System. Auf mittlere Sicht dürfte die dynamische Expansion des Online-Handels diese bereits virulenten Wandlungsprozesse nochmals
verstärken. Überlegungen zur wirtschaftspolitischen Begleitung dieses Strukturwandels schließen daher die Analyse ab.