Auftraggeber: Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 06.06.2011 11:00
Die Schwarzmeerregion gewinnt aufgrund ihrer geographischen Nähe, der Rohstoffvorkommen und des Absatz- und Arbeitskräftepotentials
zunehmend an Bedeutung für die EU sowie für Österreich. Die Arbeit aktualisiert die wichtigsten Ergebnisse der vom WIFO 2010
vorgelegten Analyse der makroökonomischen Entwicklung der Region sowie der außenwirtschaftlichen Beziehungen Österreichs mit
dem Schwarzmeerraum. 2010 expandierte die Wirtschaft in allen Ländern der Schwarzmeerregion wieder, die stärkste Dynamik verzeichnete
dabei die Türkei (BIP real +8,2%). Der österreichische Warenexport in die Schwarzmeerregion entwickelte sich nach dem Einbruch
in der Wirtschaftskrise ebenfalls wieder sehr günstig (2010 +33%). Im Dienstleistungsbereich wuchs der Export in die Türkei
besonders kräftig, auch die Direktinvestitionsflüsse österreichischer Unternehmen in die Türkei waren 2010 überaus rege.
Due to their geographical proximity, their natural resources as well as their market potential and labour pool, the countries
of the Black Sea region located at the strategic crossroads of Europe, Central Asia and the Middle East are gaining increasing
importance. As the economies are expanding dynamically they will constitute a substantial demand potential in the future.
Because of its size Turkey in particular is an important market. Austria has good foreign trade relations with the Black Sea
region. However, these can still be expanded considerably. Austrian companies' competiveness is high in the Ukraine. Austria's
export structure largely coincides with the Ukraine's and Turkey's import demand.
Die Länder der Schwarzmeerregion – an der strategischen Schnittstelle zwischen Europa, Zentralasien und dem Nahen und Mittleren
Osten gelegen – gewinnen aufgrund der geographischen Nähe, der Rohstoffvorkommen und des Absatz- und Arbeitskräftepotentials
zunehmend an Bedeutung. Da sich die Volkswirtschaften dynamisch entwickeln, werden sie künftig ein großes Nachfragepotential
bilden. Insbesondere die Türkei ist wegen ihrer Größe ein bedeutender Markt. Österreich hat gute außenwirtschaftliche Beziehungen
zur Schwarzmeerregion, die aber noch ausgebaut werden können. In der Ukraine ist die Wettbewerbsposition der österreichischen
Unternehmen gut, die Exportstruktur Österreichs stimmt in hohem Maß mit der Importnachfrage der Ukraine und der Türkei überein.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
Die Länder der Schwarzmeerregion – an der strategischen Schnittstelle zwischen Europa, Zentralasien und dem Nahen und Mittleren
Osten gelegen – gewinnen aufgrund der geographischen Nähe, der Rohstoffvorkommen und des Absatz- und Arbeitskräftepotentials
zunehmend an Bedeutung für die EU sowie für Österreich. Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über die bestehenden außenwirtschaftlichen
Beziehungen Österreichs mit der Schwarzmeerregion, die makroökonomische Entwicklung der Region sowie die Bedeutung der wirtschaftlichen
Außenbeziehungen der EU. Anhand von Indikatoren zur Nachfrageentwicklung, zur Übereinstimmung der Importstruktur der Schwarzmeerländer
mit der österreichischen Exportstruktur sowie einer Analyse der österreichischen Wettbewerbsposition in diesen Ländern wurde
das Exportpotential für österreichische Unternehmen in der Schwarzmeerregion ermittelt. In der Ukraine ist die Wettbewerbsposition
der österreichischen Unternehmen gut, die Außenhandelsstruktur stimmt in hohem Maß überein. Angesichts der österreichischen
Exportdynamik der letzten Jahre und der Nachfrageentwicklung der Außenhandelspartner könnten Armenien und Aserbaidschan interessante
Zukunftschancen bieten. Die Türkei ist – neben der guten Strukturübereinstimmung – mit einer Bevölkerung von mehr als 70 Mio.
ein enormer Absatzmarkt. Das politische Risikopotential ist geringer als in anderen Schwarzmeerländern, in denen Konflikte
nicht beigelegt sind. Die Türkei könnte für österreichische Unternehmen eine Brückenfunktion für Beziehungen mit Ländern des
Nahen und Mittleren Ostens übernehmen.