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Alexandra Wegscheider-Pichler, Walter Hyll, Alexander Kowarik
Energiearmut – Mikrozensus Energie und Einkommen
Statistische Nachrichten, 2019, (9)
Bei Energiearmut geht es um die (Nicht-)Leistbarkeit von Energie, was insbesondere für Haushalte mit niedrigem Einkommen –
wie armutsgefährdete Haushalte – von Relevanz ist. Da keine Daten zu notwendigen oder angemessenen Mengen und Kosten für Energie
vorliegen, setzen pragmatischere Ansätze die tatsächlich anfallenden Energiekosten zum Einkommen der Haushalte in Bezug. Im
vorliegenden Artikel wurde für jene Haushalte Energiearmut definiert, deren Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle
lag und die gleichzeitig überdurchschnittlich hohe Energiekosten zu begleichen hatten. Zwischen energiearmen und nicht energiearmen
Haushalten bestehen zahlreiche strukturelle Unterschiede. 2016 waren 3,1% der Haushalte energiearm, was hochgerechnet rund
117.000 Haushalten entsprach; Haushalte mit Personen, die höchstens über einen Pflichtschulabschluss verfügten, waren zu 6,6%
von Energiearmut betroffen. Rund 44% der Personen in energiearmen Haushalten lebten in Gebäuden, die bis 1960 erbaut wurden,
gegen nur 29% in der Vergleichsgruppe. Dementsprechend waren Haushalte in bis 1960 erbauten Gebäuden überdurchschnittlich
häufig (5%) von Energiearmut betroffen. Für das Projekt wurden dem Mikrozensus "Energieeinsatz der Haushalte" sowohl aus Verwaltungsdaten
als auch mittels "Statistical Matching" mit EU-SILC Einkommensvariable hinzugefügt.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch