Welternährung und Klimawandel

19.02.2020

Diskussion mit Franz Sinabell in der Landwirtschaftskammer Österreich

Im Rahmen der Veranstaltung "Welternährung auf der Kippe", die am 10. Februar 2020 in Wien stattfand, erklärte WIFO-Ökonom Franz Sinabell, dass der Kampf gegen den Klimawandel nur mit einer leistungsfähigen und innovativen Land- und Forstwirtschaft erfolgreich sein kann.

Dabei sei das vorrangige Ziel, möglichst viel CO2 aus der Atmosphäre zu entziehen und nach Möglichkeit in dauerhaften Produkten zu binden, ohne die Umwelt zu belasten. Werde eine solche Entwicklung zu Ende gedacht, so müssten viele Betriebsmittel und Techniken, die auch in der biologischen Landwirtschaft gebräuchlich seien, durch Alternativen ersetzt werden, die heute vielfach noch gar nicht bekannt seien.

Auch eine deutliche Verringerung des Fleischkonsums, selbst ein völliger Verzicht, reiche bei der derzeitigen Technologie nicht aus, um jene Flächen freizusetzen, die nötig seien, künftige Ansprüche einer wachsenden Bevölkerung zu decken. Es sollen ja Fasern, Baumaterial, Werkstoffe, Plastik, Energieträger künftig weit überwiegend aus Biomasse gewonnen werden. Dies sei nur mit einer produktiveren Landwirtschaft möglich, die Zugang zu den besten Technologien habe.

Viele Stellschrauben, die dazu bewegt werden müssten, entzögen sich jedoch der Einflussnahme durch die Landwirtschaft. Die Verschwendung von Lebensmitteln ließe sich etwa durch höhere Preise eindämmen. Davon habe die Agrarpolitik aber seit nunmehr über einem Jahrzehnt Abstand genommen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie bitte hier.

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Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Franz Sinabell

Forschungsgruppe: Klima-, Umwelt- und Ressourcenökonomie
© Landwirtschaftskammer Österreich/APA
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