Erste Ergebnisse zu geschlechtsspezifischer Pensionslücke

16.06.2020

Transparente Pensionszukunft: Österreich hat mit 38,7% den vierthöchsten Gap innerhalb der EU

In einem Policy Brief der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) präsentiert die WIFO-Ökonomin Christine Mayrhuber mit Ingrid Mairhuber von FORBA die ersten Ergebnisse des EU-geförderten Kooperationsprojektes TRAPEZ (Transparente Pensionszukunft – Sicherung der ökonomischen Unabhängigkeit von Frauen im Alter) zur geschlechtsspezifischen Pensionslücke in Österreich.

Die Studie zeigt die Größe des Pensionsnachteils der Frauen gegenüber Männer (Gender Gap in Pensions) in der EU und Bestimmungsfaktoren des überdurchschnttlich hohen Gender Gap in Österreich. Österreich hat mit 38,7% innerhalb der EU den vierthöchsten Gap (EU-28-Durchschnitt: 30%). Der Hauptfaktor ist das geringere Erwerbseinkommen der Frauen, gekennzeichnet durch Teilzeitbeschäftigung und Niedriglohnjobs. Die geringere Anzahl der Verischerungsjahre der Frauen gegenüber den Männern hat ebenso einen Erklärungswert, wenngleich der Erklärungsbeitrag im Vergleich mit den geringeren Einkommen schwächer ist.

Die wirtschaftliche Situation der Frauen und ihre finanzielle Eigenständigkeit ist durch die Entwicklung im Jahr 2020 weiter unter Druck geraten. Die aktuellen Beschäftgungsrückgänge und die steigende Arbeitslosigkeit in Branchen mit niedrigen Löhnen und hohem Teilzeitanteil als Folge des Lockdowns seit März 2020 werden die Pensionslücke mittelfristig aufrecht erhalten.

Die Sektion Frauen und Gleichstellung im Bundeskanzleramt führt, in Kooperation mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, dem Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend, der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) und dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), von 1. Februar 2019 bis 31. Juli 2020 das EU-kofinanzierte Projekt "TRAPEZ-Transparente Pensionszukunft. Sicherung der ökonomischen Unabhängigkeit von Frauen im Alter" durch. TRAPEZ soll die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Alterspensionen vertieft analysieren, und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, diese zu verringern und die finanzielle Absicherung im Alter, besonders für Frauen, zu verbessern.

Der vollständige Policy Brief steht Ihnen hier zur Verfügung.

Weitere Informationen zu TRAPEZ finden Sie bitte hier.

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Mag. Christine Mayrhuber

Forschungsgruppe: Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
© Fabio Neo Amato/Unsplash
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