Pflege im Fokus

22.11.2019

Veranstaltungen mit stellvertretender WIFO-Leiterin Ulrike Famira-Mühlberger

Ulrike Famira-Mühlberger unterstrich bei einem Symposium der Tageszeitung "Die Presse" und der Wirtschaftskammer Niederösterreich sowie bei einer Veranstaltung des Österreichischen Instituts für Familienforschung die WIFO-Expertise im Bereich Pflege.

Im Palais Niederösterreich diskutierte Famira-Mühlberger auf Einladung der Tageszeitung "Die Presse" und der Wirtschaftskammer Niederösterreich über "Pflege und Betreuung" und legte dabei Fakten und Daten des WIFO vor.

Laut WIFO-Projektionen steigen die Kosten für Pflegedienstleistungen bis zum Jahr 2030 um rund 80% und bis zum Jahr 2050 um mehr als 330%. Das ist eine jährliche Veränderung von 4,4%, was auch im Einklang mit den Kostensteigerungen der vergangenen Jahre liegt. Die Ausgaben für Pflegedienstleistungen sind im westeuropäischen Vergleich unterdurchschnittlich, da es in Österreich eine stärkere Betonung auf Geld- statt Sachleistungen gibt. Im Bereich der 24-Stunden-Betreuung ist auffällig, dass der überwiegende Teil der Personen, die 24-Stunden-Betreuung in Anspruch nehmen, keine weiteren Pflegedienstleistungen beziehen. Dies zeige, dass es die gewünschte Vernetzung zwischen Betreuungs- und Pflegeleistungen in der Praxis kaum gibt, so die WIFO-Pflegeexpertin.

Politikszenarien zur Pflege

Bei einer Veranstaltung des Österreichischen Instituts für Familienforschung hat Ulrike Famira-Mühlberger die Ergebnisse einer WIFO-Studie vorgestellt. Diese Studie hat in drei Politikszenarien (Verschiebung des Versorgungsmix zugunsten der stationären Pflege, der 24-Stunden-Betreuung und der mobilen Dienste) die Effekte möglicher Maßnahmen auf den Kostenpfad von Pflegedienstleistungen quantifiziert. Dabei zeigt sich, dass der zu erwartende Nachfrageanstieg in der stationären Pflege durch den Ausbau und die Förderung mobiler Dienste zwar abgeschwächt, jedoch nicht verhindert werden kann.


Publikationen

Studien, Dezember 2018, 113 Seiten
Auftraggeber: Hilfswerk Österreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 17.12.2018 0:00
 
Der vorliegende Bericht beleuchtet die derzeitige und künftige ökonomische Bedeutung mobiler Pflege- und Betreuungsdienste in Österreich vor dem Hintergrund des bevorstehenden demographischen Wandels und möglicher politischer Maßnahmen zur Veränderung des Versorgungsmix in der formellen Pflege. Die Studie zeigt einerseits den Status quo mobiler Dienste im nationalen und internationalen Kontext auf und gibt analog zu einer Reihe von weiteren rezenten WIFO-Studien Einblick in den projizierten, österreichweiten Leistungsumfang mobiler Dienste und der Pflegedienste insgesamt bis zum Jahr 2050. Darauf aufbauend wird versucht, in vier Politikszenarien (Verschiebung des Versorgungsmix zugunsten der stationären Pflege, der 24-Stunden-Betreuung und der mobilen Dienste, relative Erhöhung des Potentials für informelle Pflege) die Effekte möglicher Maßnahmen zu quantifizieren, die die Bedeutung der jeweiligen Pflegeformen in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen. Eine Reihe von evidenzbasierten Schlussfolgerungen und Argumenten zeigt abschließend die Bedeutung mobiler Dienste als integraler Bestandteil eines effektiven Pflegesystems auf.
Rückfragen an

Priv.-Doz. Dr. Ulrike Famira-Mühlberger, PhD

Forschungsgruppe: Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Bernd Marin (Europäisches Büro für Politikberatung und Sozialforschung Wien), Gertje van Roessel (Buurtzorg, Niederlande), Sonja Zwazl (Wirtschaftskammer NÖ), NÖ Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Robert Pozdena (Wirtschaftskammer NÖ), Katharina Moser (Diakonie), Gerhard Hofer ("Die Presse") und Ulrike Famira-Mühlberger (WIFO) – © Carolina M. Frank
Bernd Marin (Europäisches Büro für Politikberatung und Sozialforschung Wien), Gertje van Roessel (Buurtzorg, Niederlande), Sonja Zwazl (Wirtschaftskammer NÖ), NÖ Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Robert Pozdena (Wirtschaftskammer NÖ), Katharina Moser (Diakonie), Gerhard Hofer ("Die Presse") und Ulrike Famira-Mühlberger (WIFO) – © Carolina M. Frank