Nachhaltige Entwicklungsziele

28.12.2018

WIFO-Umweltökonominnen Claudia Kettner-Marx, Daniela Kletzan-Slamanig und Angela Köppl erarbeiten Indikatorenset zum Monitoring der Sustainable Development Goals.

Im Rahmen des vom österreichischen Klima- und Energiefonds geförderten Projekt "ClEP – Climate and Energy Policy Indicators in the Context of the UN SDGs" hat ein Team von Forscherinnen des WIFO und des IHS ein umfassendes System von Energie- und Klimapolitikindikatoren vorgeschlagen.

Sowohl die UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) als auch das Klimaübereinkommen von Paris beinhalten ehrgeizige langfristige Ziele, die nur mit einer grundlegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation erreicht werden können. Das von den WIFO-Umweltökonominnen Claudia Kettner-Marx, Daniela Kletzan-Slamanig und Angela Köppl in Zusammenarbeit mit den IHS-Umweltökonominnen Beate Littig und Irina Zielinski erarbeitete Indikatorenset geht über den UN-Indikatorensatz hinaus und ermöglicht eine fundierte Politikgestaltung.

Die Indikatoren decken das gesamte Energiesystem sowie die drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung ab. Der Ansatz kombiniert eine auf Energiedienstleistungen ausgerichtete Perspektive mit Forschung zu Energie- und Klimaindikatoren und bettet das Indikatorensystem in einen breiteren sozio-ökologischen Kontext ein. Für vier zentrale Sektoren der Energienachfrage (Haushalte, Verkehr, Industrie und Dienstleistungen) wurden 118 Energieindikatoren zusammengestellt, die weiter auf etwa 387 Detailindikatoren aufgeteilt werden können. Für die Strom- und Wärmeversorgung wurden 25 Energieindikatoren definiert, die zu etwa 130 Detailindikatoren disaggregiert werden können, die nach Energieträger und Anlagentyp differenziert sind. Interaktionen (d.  h. Synergien und Konflikte) zwischen den verschiedenen Zieldimensionen und den entsprechenden Indikatoren müssen sorgfältig geprüft werden. Angesichts der Komplexität des Themas und des Fehlens geeigneter Indikatoren sowie von Lücken in der Datenverfügbarkeit ist es schwierig, bestimmte beobachtbare Trends zu interpretieren. Dies ist bei der Nutzung des Indikatorensystems zur Politikanalyse zu beachten.
 

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Dr. Margit Schratzenstaller-Altzinger, MA

Funktion: Ökonomin (Senior Economist), Gleichstellungsbeauftragte

Publikationen

WIFO Working Papers, 2018, (573), 30 Seiten
Auftraggeber: Klima- und Energiefonds
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Institut für Höhere Studien
Online seit: 13.12.2018 0:00
Both the UN SDGs and the Paris Agreement imply ambitious long-term targets which only can be met with a fundamental restructuring of economic and social systems. We propose a set of energy and climate policy indicators that allows informed policy making and goes beyond the approaches that mainly focus on progress based on the UN indicator set. The sustainable energy indicators cover the whole energy system as well as the three dimensions of sustainability. The approach combines an energy service centred perspective with research on energy and climate indicators and embeds the indicator framework in broader socio-ecologic context. For the four demand-side sectors a set of 118 high-level energy indicators has been assembled that can be further disaggregated to about 387 indicators. For electricity and heat supply a set of 25 energy indicators has been compiled that can be further disaggregated to about 130 indicators differentiating by energy source and plant type. Interactions (i.e., synergies and conflicts) between the different target dimensions and the corresponding indicators need to be carefully considered. Given the complexity of the issue and the lack of adequate indicators and gaps in data availability it is difficult to interpret certain observable trends. This needs to be kept in mind when using the indicator system for policy analysis.
WIFO-Umweltökonomin Claudia Kettner-Marx
WIFO-Umweltökonomin Claudia Kettner-Marx