Ich freue mich über meine neue Aufgabe, denn das WIFO zählt für mich zu den wichtigsten ökonomischen Forschungsinstituten
in Mitteleuropa, sagte der neugewählte WIFO-Präsident Harald Mahrer. Unabhängigkeit, Exzellenzorientierung, Internationalität
und eine entsprechende Vernetzung weit über die österreichischen Grenzen hinaus sind die Basis für wirtschaftspolitisch relevante,
wissenschaftliche Arbeiten zur Lösung der großen Herausforderungen der Zukunft.
Das WIFO ist bekannt für tiefgehende wissenschaftliche Analysen und für die umfassende Aufarbeitung von wirtschaftlichen
und sozialen Fakten, sagte WIFO-Vizepräsidentin Renate Anderl. Das ist gerade in der heutigen Zeit, in der faktenbasierte
Politik immer öfter durch populistische Marketingstrategien ersetzt wird, notwendiger denn je. Das WIFO agiere anders,
so Anderl weiter: Das WIFO analysiert komplexe Sachverhalte grundlegend wissenschaftlich und lässt sich dabei auch nicht
von Zurufen von außen lenken. Deshalb werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass das Wifo bleibt wie es ist: unabhängig,
vielfältig und begierig auf neue Erkenntnisse.
WIFO-Leiter Christoph Badelt bedankte sich bei den scheidenden Präsidenten: "Christoph Leitl und Rudi Kaske haben sich in
ihrer Präsidentschaft stets für die unabhängige Wirtschaftsforschung eingesetzt. Das ist nicht zuletzt deshalb besonders erwähnenswert,
weil das WIFO auch Forschungsergebnisse produziert hat, die nicht im Einklang mit den politischen Überzeugungen einzelner
Sozialpartner stehen. Das WIFO dankt den beiden Persönlichkeiten daher für die Sicherung der Grundlagen, wissenschaftlich
arbeiten zu können.
Weitere Rochaden im WIFO-Vorstand
Bei der Sitzung am Dienstag wurden darüber hinaus Karl-Heinz Kopf (WKÖ) und Josef Moosbrugger (LKÖ) neu in den Vorstand gewählt.
Weitere Rochaden sind von Seiten des ÖGB und der Stadt Wien in den nächsten Wochen zu erwarten. Zweite WIFO-Vizepräsidentin
bleibt Ingrid Kubin, Vorständin am Departments für Volkswirtschaftslehre der WU Wien.
Das WIFO bekennt sich als führendes Insitut für angewandte empirische Wirtschaftsforschung zu einer unabhängigen Position
in wirtschaftspolitischen Fragen. Seine Unabhängigkeit wird durch eine breite Trägerschaft sichergestellt. Das WIFO ist als
privater gemeinnütziger Verein konstituiert und verfolgt gemäß seinen Statuten einen öffentlichen Auftrag.
Leitl: "WIFO ist ein Zukunftskompass für den Kurs des Landes"
"Das WIFO unabhängig von parteipolitischen oder interessenspolitischen Einflüssen auf der unabhängigen Basis von Wissenschaft
und Forschung zu führen und es zu einem Zukunftskompass für den Kurs unseres Landes in seine Zukunft zu machen, war immer
meine erste Priorität", so Christoph Leitl. Dass dies gelungen ist, sei auch einem ausgezeichneten Team an Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern zu verdanken. Mit drei wissenschaftlichen Leitern - Helmut Kramer, Karl Aiginger und Christoph Badelt - habe
es eine exzellente, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit gegeben.
Dass das WIFO von der Europäischen Union beauftragt worden ist, eine strategische Zukunftsentwicklung für Europa zu erarbeiten,
sei sicherlich ein Höhepunkt während seiner Präsidentschaft gewesen, so Leitl. Gerade heute habe die Europäische Union eine
solche Orientierungshilfe dringender denn je nötig. Es gilt dafür zu sorgen, dass die in dieser Arbeit enthaltenen Empfehlungen
auch wahrgenommen und vor allem umgesetzt werden.