Entschlossene Wissenschaftspolitik kann Wettbewerbsfähigkeit steigern

24.01.2020

Vergleichende Analyse von CHE-Consult in Kooperation mit dem WIFO für die Metropolregion Hamburg

Wie schneidet der Wissenschaftsstandort Hamburg im Vergleich zu anderen Metropolregionen ab? Am 20. Jänner 2020 wurde eine vergleichende Analyse, die das Berliner Hochschulberatungsunternehmen CHE-Consult in Kooperation mit dem WIFO im Auftrag der Akademie der Wissenschaften in Hamburg erarbeitet hat, präsentiert.

Wissenschaft ist ein zunehmend wichtiger Faktor, um wirtschaftliche Prosperität zu sichern. Hamburg müsse handeln, um im Wettbewerb der Metropolen zu bestehen, so das Fazit der Studie "Perspektiven der wissenschaftlichen Metropolregion Hamburg"". Im Vergleich der 50 wichtigsten europäischen Metropolregionen fällt Hamburgs Wirtschaft und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt kontinuierlich zurück. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, ist eine konsequente Steigerung der Forschungs- und Innovationsintensität in Hamburg erforderlich.

Hierfür empfiehlt die Studie der Hamburger Wissenschaftspolitik ein langfristiges, überparteilich abgestimmtes und verbindliches Gesamtkonzept zu entwickeln. Hochschulen sind systematisch auszubauen und stärker finanziell zu unterstützen. Kooperationen von wissenschaftlichen Einrichtungen untereinander sowie mit Unternehmen sind zu stärken. Forschungsförderung sollte sich auf wirtschaftspolitisch erfolgversprechende Cluster konzentrieren. Grundsätzlich müsse sich Hamburg als Wissenschaftsstadt begreifen und darstellen. Dies könne gelingen, wenn die Stadt mit politischem Mut und Prioritätensetzung zugunsten der Wissenschaft dem bevorstehenden Strukturwandel entgegenwirkt.

Der Vergleich der Metropolregionen Hamburg, Berlin, Kopenhagen, München und Rhein-Main berücksichtigt neben ökonomischen Daten auch Kriterien wie Forschungskooperationen, Patentanmeldungen, Flächenpolitik, Hochschulausgründungen usw. und zeigt, dass entschlossene Wissenschaftspolitik die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregionen erheblich steigern kann. Als einst überwiegend durch den Hafen, den Handel und die Logistik geprägte Stadt zählt Hamburg heute zu den am stärksten deindustrialisierten Metropolregionen Europas. Gerade vor diesem Hintergrund nehme die Bedeutung der Wissenschaft für Hamburgs Wirtschaftskraft und für die Wohlstandssicherung der Stadt zu, so die Autorinnen und Autoren der Studie. Hamburg sei in den letzten Jahren bereits wichtige Schritte gegangen und habe im Rahmen der Exzellenzstrategie große Erfolge erreicht. Damit die Wissenschaft jedoch einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs leisten könne, müsse wesentlich mehr investiert und müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden. Im Gegensatz zu den Vergleichsregionen sei auch die generelle Bedeutung der Wissenschaft von Politik und Gesellschaft in Hamburg noch nicht ausreichend erkannt worden.

Eine Zusammenfassung der Studie finden Sie bitte hier.

Die vollständige Studie steht Ihnen hier zur Verfügung.

Die Anhänge der Studie mit allen Autorinnen und Autoren des WIFO kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Presseinformationen entnehmen Sie bitte dieser Pressemitteilung.

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Mag. Dr. Jürgen Janger, MSc

Forschungsgruppe: Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
© Tobias Zils/Unsplash
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