Energieentwicklung in EU-Mitgliedsländern

05.02.2019

WIFO-Umweltökonominnen Claudia Kettner-Marx, Daniela Kletzan-Slamanig und Angela Köppl analysieren Energieentwicklung in EU-Mitgliedsländern.

Im Rahmen des vom österreichischen Klima- und Energiefonds geförderten Projekt "ClEP – Climate and Energy Policy Indicators in the Context of the UN SDGs" hat ein Team von Forscherinnen des WIFO und des IHS die Energieentwicklung in 9 EU-Mitgliedsländern anhand von Composite Indices analysiert.

Die Ziele der UNO für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) und das Pariser Klimaabkommen bilden die Grundlage für die Entwicklung zu einer nachhaltigen Gesellschaft. In ihrem WIFO Working Paper analysieren WIFO-Umweltökonominnen Claudia Kettner-Marx, Daniela Kletzan-Slamanig und Angela Köppl in Zusammenarbeit mit den IHS-Forscherinnen Beate Littig und Irina Zielinski mit Hilfe von Composite Indices die Klima- und Energiepolitik in Österreich und anderen ausgewählten europäischen Ländern. Die Composite Indices decken vier nachfrageseitige Sektoren (Haushalte, Verkehr, Industrie, Dienstleistungen) sowie die Bereitstellung von Elektrizität und Wärme ab.

Die indexbasierte Analyse liefert mehrere Ergebnisse, die auch durch eine Recherche zur Klima- und Energiepolitik in den Fallstudienländern unterstützt werden. Die Composite Indices deuten auf nur moderate Verbesserungen bei der Entwicklung im Bereich Energie und Klima in den neun Ländern im Zeitraum 2005 bis 2015 hin. Einige Länder weisen jedoch, zumindest in einigen Bereichen, eine überdurchschnittliche Performance auf. Die Analyse unterstreicht die strukturellen Unterschiede in den nationalen Energiesystemen sowie die verschiedenen Herausforderungen für eine Dekarbonisierung. Die Ergebnisse bestätigen zudem, dass Synergien und Konflikte zwischen den verschiedenen Zieldimensionen und den entsprechenden Indikatoren sorgfältig geprüft werden müssen. Politische Instrumente müssen daher an die nationalen Rahmenbedingungen angepasst und die Interdependenzen berücksichtigt werden.

Rückfragen an

Dr. Margit Schratzenstaller-Altzinger, MA

Funktion: Ökonomin (Senior Economist), Gleichstellungsbeauftragte

Publikationen

WIFO Working Papers, 2019, (575), 28 Seiten
Online seit: 11.01.2019 0:00
Two major international frameworks provide landmarks for future development paths: the UN Sustainable Development Goals (SDGs) and the Paris Climate Agreement. Monitoring the progress towards achieving the individual goals has to consider a multitude of synergies and trade-offs. In this paper we use composite indices to analyse climate and energy policy in Austria and other selected EU countries. The analysis delivers several results which are also supported by the assessment of climate and energy policies in the case study countries. In general, the improvements regarding energy efficiency, emissions and deployment of renewables have been moderate in the period under observation. This hints at the time needed for restructuring to take place. This underlines the importance of credible political commitment to climate targets, the implementation of ambitious instruments and the need for stability in the guiding frameworks in order to effectuate substantial changes. In addition, the description of the circumstances and policy frameworks in the selected countries shows, that each one is characterised by a very specific energy system (complemented by specific social structures) which determines the challenges that have to be overcome on the way to decarbonisation.
WIFO-Ökonomin Daniela Kletzan-Slamanig (© WIFO)
WIFO-Ökonomin Daniela Kletzan-Slamanig (© WIFO)