Wichtige Information:
Die aktuelle Situation bedarf Änderungen sowohl in der Erstellung als auch der Publikation von wirtschaftlichen Daten. Die Daten dieser Rechnung gelten weiterhin als vorläufig, sind mit größeren Unsicherheiten verbunden und werden dadurch vermutlich auch einem größeren Revisionsbedarf als üblich unterliegen.
Das WIFO verzichtet weiterhin bis auf Weiteres auf die Publikation der Trend-Konjunktur-Komponente, da die übliche Aussagekraft dieser Komponente aufgrund des starken Einbruchs am aktuellen Rand nicht gegeben ist. Stattdessen wird in der Darstellung und Beschreibung auf die unbereinigten Jahresveränderungsraten sowie auf die saison- und arbeitstagsbereinigte Veränderungsrate gegenüber dem Vorquartal (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) fokussiert. Beide Kenngrößen bilden den wirtschaftlichen Einbruch – zumindest in der rezenten Betrachtung – am besten ab.
Im II. Quartal 2020 lag die heimische Wirtschaftsleistung nach den aktuellen Berechnungen um 12,5% unter dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber der Vorperiode sank das BIP um 10,4% (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Damit wurde das Ergebnis der Schnellschätzung (‑12,8% im Vorjahresvergleich bzw. ‑10,7% im Vorquartalsvergleich) von Ende Juli nur leicht nach oben revidiert.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der damit einhergehenden Maßnahmen zeigten sich auch im Euro-Raum und der EU. Im Euro-Raum sank das saisonbereinigte BIP im II. Quartal um 12,1% im Vergleich zum Vorquartal, in der EU um 11,7%. National sowie international erwies sich der Rückgang als einzigartig in der jüngsten Vergangenheit.
Die österreichische Wirtschaft sank im II. Quartal auf breiter Basis, sowohl die Binnennachfrage als auch die Exportnachfrage gingen zurück. Besonders betroffen zeigten sich die Konsumausgaben der privaten Haushalte. Aufgrund der Einschränkungen in Handels- und Dienstleistungsbereichen gingen diese gegenüber dem Vorjahr um 15,4% zurück und dämpften das BIP maßgeblich (‑8,1 Prozentpunkte). Der öffentliche Konsum wirkte hingegen stabilisierend.