We examine the gender wage gap in Austria from 2005 to 2017 using data from EU-SILC. The raw wage gap declined from 18.6 log
points in 2005 to 14.9 log points in 2017. We use standard decomposition techniques that correct for differences in the distributions
of human capital and other variables between men and women. All calculated decompositions indicate that the unexplained part
of the gender wage gap decreased substantially over the last ten years. The decrease of the unexplained gender wage gap between
the largest gap in this period (2006) and the most recent gap (2017) ranges from 3.7 log points to 8.5 log points depending
on the decomposition approach. Using the approach developed by Neumark (1988), the corrected wage gap shrank from 8.7 log
points in 2005 (8.8 log points in 2006) to 5.1 log points in 2017. The main reason for the decline in wage differences is
the relative improvement of women's observed and unobserved characteristics.
Daten der EU-SILC von 2005 bis 2015 zeigen einen insgesamt sinkenden Unterschied zwischen den mittleren Verdiensten von Frauen
und Männern in Österreich. Der Teil des Unterschiedes, der nicht durch beobachtete Merkmale erklärt wird, stieg vor Ausbruch
der Finanzmarktkrise bis 2008 noch, ist aber seit 2008 rückläufig und verringerte sich seit 2005 um 3,0 Prozentpunkte. Im
selben Zeitraum stieg der durch beobachtbare Merkmale erklärte Teil um 0,7 Prozentpunkte. Die beobachteten, aber auch die
nicht anhand von Beobachtungen erklärbaren Unterschiede zwischen Männern und Frauen wurden geringer, sodass sich auch der
Lohnunterschied verringerte.
Die Analyse möglicher Effekte von geförderten Innovationsaktivitäten für die gesamte Belegschaft eines Unternehmens konzentriert
sich auf Faktoren wie Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitsplatzstabilität und Arbeitskräfteumschlag, Entlohnung und Belegschaftsstruktur
(z. B. Lehrausbildungsaktivitäten) im Unternehmen. Erstmals wird dafür ein Datensatz aus FFG- und Aurelia-Daten bzw. administrativen
Daten des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger generiert. Demnach ziehen Innovationsaktivitäten auf
Unternehmensebene leichte Veränderungen der Belegschaftsstruktur nach sich. Innovationsgeförderte Unternehmen nehmen tendenziell
zusätzliche Arbeitskräfte auf. Dies sind überproportional Männer, Junge und Höherqualifizierte. Die neu eingestellten Arbeitskräfte
scheinen das Unternehmen nicht rasch wieder zu verlassen, sondern zumindest mittelfristig zu bleiben.
Die Steuerreformen 2009/10 und 2015/16 erhöhten jeweils den Progressionsgrad der Einkommensteuer. Die indirekten Steuern,
die für die Haushalte mit dem niedrigsten Gesamteinkommen die größte Abgabenbelastung bilden, wirken regressiv. Hatte sich
der Regressionsgrad zwischen 2007 und 2010 etwas abgeschwächt, so erhöhte sich die Belastung niedriger Einkommen durch indirekte
Steuern in den letzten Jahren durch den starken Anstieg der Miet- und Lebensmittelpreise. Insgesamt nahm die Umverteilungswirkung
des Steuersystems (Einkommensteuer und indirekte Steuern) seit 2007 zu. Allerdings stieg die Belastung durch Sozialbeiträge
in den unteren Einkommensdezilen zwischen 2007 und 2016 und sank in den oberen, sodass sich die Umverteilungswirkung der Sozialbeiträge
abschwächte. Der Zunahme der Progressionswirkung der Einkommensteuer infolge der Steuerreformen stand daher eine immer schwächere
Umverteilungswirkung der Sozialbeiträge gegenüber. Die Umverteilungswirkung des Steuer- und Sozialabgabensystems nahm zwischen
2007 und 2010 leicht zu, blieb aber zwischen 2010 und 2016 unverändert.
Austria's EU accession led to an increase in the number of banks participating in treasury auctions. We use structural estimates
of bidders' private values to examine the effect of increased competition on auction performance. As the results show, increased
competition reduces bidder surplus substantially, but less than reduced form estimates would suggest. A significant component
of the surplus reduction is due to more aggressive bidding. Counterfactuals establish that as competition increases, concerns
regarding auction format play a smaller role.
Temporäre Layoffs, die Entlassung und anschließende Wiedereinstellung von Arbeitskräften durch denselben Arbeitgeber nach
einer Episode der Arbeitslosigkeit, sind in allen Wirtschaftsbereichen zu beobachten. Die Nutzung dieser Flexibilisierungsstrategie
durch die Betriebe ist nicht nur von der Konjunkturlage abhängig, sondern auch von personalpolitisch relevanten betrieblichen
Merkmalen. Temporäre Layoffs werden verstärkt von kleineren Betrieben mit einem hohen Beschäftigungsumschlag, einem geringeren
Frauenanteil, einem höheren Durchschnittsalter der Belegschaft, einem hohen Arbeiteranteil und einem mittelhohen Lohnniveau
eingesetzt. Sie werden somit nicht nur zur Abfederung branchenspezifischer Saisonschwankungen, sondern auch zum Ausgleich
konjunkturbedingter Veränderungen des Arbeitskräftebedarfs eingesetzt. Männer, Personen im mittleren und insbesondere höheren
Erwerbsalter sowie Personen aus den traditionellen Gastarbeiterländern zählen zu den am stärksten von temporären Layoffs betroffenen
Arbeitskräften.
Das kurzfristige Aussetzen von Arbeitsverhältnissen (temporäre Layoffs) spielt in ganz Österreich eine Rolle, vor allem aber
in Kärnten, Tirol, dem Burgenland, der Steiermark und Salzburg und am wenigsten in Wien. Weitaus am häufigsten wird diese
Flexibilisierungsstrategie von Betrieben in den Saisonbranchen Bauwirtschaft und Tourismus eingesetzt, um branchenspezifische
Saisonschwankungen der Produktion und des Arbeitskräftebedarfs auszugleichen. Temporäre Layoffs sind aber kein ausschließlich
saisonales und auf einzelne Branchen beschränktes Phänomen, sondern werden – in allen Wirtschaftsbereichen – auch zur Anpassung
des betrieblichen Personalbestandes an konjunkturbedingte Schwankungen des Arbeitskräftebedarfs angewandt.
Um Schwankungen des Arbeitskräftebedarfs zu begegnen, unterbrechen Betriebe zum Teil in Zeiten geringer Auslastung Arbeitsverhältnisse,
um anschließend bei verbesserter Auftragslage dieselben Arbeitskräfte wieder einzustellen ("temporärer Layoff"). Diese personalpolitische
Flexibilisierungsstrategie spielt in Österreich eine bedeutende Rolle: 11,8% aller Neueinstellungen waren 2013 Wiedereinstellungen
von temporär Arbeitslosen bei demselben Arbeitgeber innerhalb einer Zeitspanne von einem halben Jahr. 6,5% des Jahresdurchschnittsbestandes
an Beschäftigungsverhältnissen entfielen auf solche "Recalls". Die registrierte Arbeitslosigkeit während temporärer Layoffs
hatte – unter Berücksichtigung von Wiedereinstellungen innerhalb eines halben Jahres – ein Volumen von etwa 12,7 Mio. Tagen
und trug damit ein Achtel zur registrierten Gesamtarbeitslosigkeit bei. Dies war mit Kosten von rund 360 Mio. € verbunden,
da die entlassenen Arbeitskräfte zu einem großen Teil während der Beschäftigungsunterbrechung Leistungen der Arbeitslosenversicherung
bezogen.
Cartels were legal to a large extent in Austria until the country's EU accession in 1995. We examine archival material on
registered horizontal cartels to learn about their inner working. Applying content analysis to legally binding cartel contracts,
we comprehensively document different collusion methods along the lines described by Stigler (1964). Quota cartels employ
regular reporting schemes and use compensation mechanisms for departures from set quotas. Specialisation cartels divide markets
and rely the least on information exchange and punishment. Price and payment condition cartels primarily aim to prevent secret
price cuts, requiring information provision upon request, allow for discretionary decision-taking and (sometimes immediate)
punishment. These stylised facts on the contractual arrangements suggest that the possibility to write legally binding agreements
was employed to address the usual obstacles to sustaining collusion.