Im Programm der Ländlichen Entwicklung wurden Maßnahmen etabliert, die Betriebe dabei unterstützen, Geschäftsfelder zu entwickeln,
die über die Produktion landwirtschaftlicher Güter hinausgehen. Dazu zählt auch die Unterstützung bei der Bereitstellung von
sozialen Dienstleistungen. Diese werden in Österreich unter der Bezeichnung "Green Care" entwickelt und vermarktet. Über den
Verein "Green Care Österreich" wurden im Jahr 2020 auf 113 Betrieben, von denen 58 extern zertifiziert sind, 170 Green-Care-Dienstleistungen
angeboten. Die vorliegende Studie liefert einen Überblick zu den regionalwirtschaftlichen Effekten dieser Dienstleistungen.
Gemessen an der derzeit noch überschaubaren Anzahl von Betrieben sind die regionalwirtschaftlichen Effekte beachtenswert sowohl
im Hinblick auf Wertschöpfung als auch auf Beschäftigung. Der Bericht beleuchtet zudem auch Perspektiven sozialer Dienstleistungen
im ländlichen Raum und stellt dabei Daten zur sozialen Infrastruktur und demographischen Entwicklung vor.
Der Cluster Forst- und Holzwirtschaft ist von hoher volkswirtschaftlicher und regionalökonomischer Bedeutung, wie statistische
Auswertungen zu Wertschöpfung und Beschäftigung zeigen. Er nimmt außerdem eine zentrale Rolle in der Energiewende und der
Transformation zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft ein. Die österreichische Bundesregierung strebt die Klimaneutralität
im Jahr 2040 an. Der Cluster kann dazu auf mehrfache Weise beitragen. Holz als Baustoff kann der Atmosphäre langfristig erhebliche
Mengen von Kohlendioxid entziehen und somit die raschere Erreichung einer klimaneutralen Wirtschaft unterstützen. Durch erneuerbare
Kraftstoffe und andere Stoffe aus Holz können zudem Verbrauchsgüter bereitgestellt werden, die bisher aus fossilen Rohstoffen
gewonnen wurden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass der vermehrte Einsatz von Holz trotz Verdrängungseffekten
mit einer Steigerung der Wertschöpfung und einer Ausweitung der Beschäftigung einhergehen kann. Die Transformation des Wirtschaftssystems
in Richtung erneuerbare Rohstoffe und Klimaneutralität wirkt sich unmittelbar positiv auf Wertschöpfung und Beschäftigung
aus und verbessert die Treibhausgasbilanz Österreichs.
Die vorliegende Studie stellt statistische Kennzahlen zur Wertschöpfungskette des Clusters Forst- und Holzwirtschaft in Österreich
vor. Im Mittelpunkt stehen Auswertungen zur Beschäftigung auf regionaler Ebene. Die Zahl der im Inland wohnhaften aktiv Erwerbstätigen
im Cluster Forst- und Holzwirtschaft wurde erstmals auf Bezirksebene ermittelt. Zusätzlich wurde der Bestand jener Personen
erhoben, die im Bereich der Verwaltung, der Forschung und im Bildungswesen dem Forst- und Holzcluster zugeordnet werden.
Die Erreichung ambitionierter Klimaziele erfordert eine weitreichende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Konjunkturbelebende
Maßnahmen sollten nur dann umgesetzt werden, wenn sie Klimaschutz und Transformation befördern. Der vorliegende Beitrag ordnet
Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie hinsichtlich ihres Beitrags zu Klimaschutz, Beschäftigungswachstum
und Wertschöpfung ein. Obgleich die umweltbezogenen Budgets der Länder beschränkt sind, können sie Schwerpunkte setzen und
innerhalb ihres Kompetenzbereiches (etwa über die Raumordnung, Bauordnungen oder den Infrastrukturausbau) Transformationsprozesse
beschleunigen. Positiv in ihrer Wirkung und kurzfristig umsetzbar sind Maßnahmen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs oder
der Nutzung erneuerbarer Energieträger, zur Steigerung der Kapazität des Stromnetzes, zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft,
zur Waldsanierung und Neuaufforstung sowie zur Transformation des Gebäudebestandes. Zudem sollte der Kapitalstock des öffentlichen
Sektors klimaneutral umgestaltet werden.
Julia Grübler, Oliver Reiter (wiiw), Franz Sinabell (WIFO)
Das 2019 vorgestellte Assoziierungsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Ländern (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay)
soll die Handelsbeziehungen verbessern und die Dynamik des induzierten Wirtschaftswachstums nutzen, um Ziele von gemeinsamem
Interesse zu erreichen, die über die Intensivierung des Außenhandels hinausgehen. Die Waren- und Dienstleistungshandelsströme
zeigen in den letzten Jahren einen leichten Exportüberhang Österreichs gegenüber dem Mercosur, während die EU insgesamt mehr
importiert als exportiert. Der angestrebte Abbau von Handelsschranken wird das Wirtschaftswachstum in beiden Regionen etwas
verstärken. Das Abkommen gibt Umweltthemen und Aspekten der nachhaltigen Entwicklung breiten Raum. Die öffentliche Kritik
daran bemängelt jedoch die erwartete geringe Durchsetzungsmöglichkeit.
Commissioned by: State Government of Burgenland – State Government of Carinthia – State Government of Lower Austria – State Government of Upper Austria – State Government of Salzburg – State Government of Styria – State Government of Tyrol – State Government of Vorarlberg – The Vienna City Administration
Der vorliegende Bericht fasst zusammen, welche Maßnahmen von Ländern und Gemeinden finanziert werden und wie groß der Anteil
der Umweltmaßnahmen daran ist. Ausgewählte Indikatoren zur Transformation des Wirtschaftssystems werden vorgestellt und in
den Kontext der nationalen Umwelt- und Klimapolitik gestellt. Dieses Material bildet den Hintergrund einer Bewertungsmatrix,
in der auf Grundlage der Einschätzung von Expertinnen und Experten Maßnahmen beurteilt werden, die im Zuge der Bewältigung
der COVID-19-Krise implementiert bzw. diskutiert werden. Die Wirkungen von Maßnahmen werden im Hinblick auf folgende Zieldimensionen
bewertet: Beschäftigung im Inland, Wertschöpfung, Klimaanpassung und Klimaschutz sowie Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen.
Da die Wirkungen vom jeweiligen Kontext abhängen und nicht von anderen, ergänzenden oder hemmenden Faktoren losgelöst betrachtet
werden können, wird bei der Bewertung kurz skizziert, worauf die Beurteilung basiert. Der Bericht endet mit Überlegungen,
wie es gelingen kann, die Maßnahmen verschiedener Gebietskörperschaften in kohärenter Weise so zu bündeln, dass die ambitionierten
Ziele der Transformation erreicht werden können.
Im Jahr 2019 verzeichnete die Landwirtschaft neuerlich einen Rückgang der Faktoreinkommen, nachdem in den Jahren 2016 und
2017 Zuwächse verzeichnet worden waren. Der Wert der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereiches nahm leicht zu.
Die Einkommenseinbußen sind auf hohe Produktionskosten und hohe Abschreibungen zurückzuführen. Der Außenhandel mit Agrargütern
wurde neuerlich ausgeweitet, und zwar im Export etwas stärker als im Import. Österreich blieb aber Nettoimporteur von Agrargütern.
In der Forstwirtschaft war 2019 neuerlich ein größerer Anteil des Holzeinschlages auf Schadereignisse zurückzuführen. Dies
setzte auch die Preise unter Druck. Die nun 25 Jahre währende EU-Mitgliedschaft brachte mit der Gemeinsamen Agrarpolitik erhebliche
Umwälzungen mit sich.
Als Reaktion auf die ökonomischen Verwerfungen durch die COVID-19-Pandemie hat die Bundesregierung in ihrer Regierungsklausur
Mitte Juni 2020 zusätzlich zu bereits zuvor beschlossenen Hilfsmaßnahmen weitere Unterstützungen für die kommenden Jahre vorgeschlagen.
Die in Zusammenarbeit von WIFO, IHS und EcoAustria erstellte Studie untersucht wesentliche Teile des dabei vorgestellten Paketes
von Rettungs-, Stützungs- und Konjunkturbelebungsmaßnahmen, mit einem Budgetvolumen von 10,3 Mrd. €. Die ermittelten Wertschöpfungseffekte
betragen 2020 +0,7% und 2021 +0,8%, die Arbeitslosenquote wird um 0,4 (2020) bzw. 0,7 Prozentpunkte (2021) gesenkt. Aufgrund
der besonderen Umstände sind bestehende Verhaltensunsicherheiten in der Analyse nur schwer zu erfassen. Ohne diese und zahlreiche
weitere Maßnahmen hätten sich aber zweifellos zahlreiche Unternehmensinsolvenzen und ein noch stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit
eingestellt. Die genannten Wertschöpfungseffekte wären damit ohne die Maßnahmen nicht bei Null, sondern jedenfalls stark negativ.
Während die Arbeitskräftezahl in der Landwirtschaft seit dem EU-Beitritt kontinuierlich abnahm, blieb sie in den vor- und
nachgelagerten Branchen stabil oder nahm zu – vor allem im Handel. Wie im Rahmen einer Modellanalyse gezeigt wird, geht eine
Ausweitung der Nachfrage nach inländischen Lebensmitteln mit einem Zuwachs der Produktion im Agrarsektor und in den nachgelagerten
Verarbeitungssektoren einher. Damit ist in den vorgelagerten Branchen und der Volkswirtschaft insgesamt eine Steigerung der
Wertschöpfung und Beschäftigung verbunden. In den einzelnen Bundesländern sind die Effekte aufgrund der unterschiedlichen
Wirtschaftsstruktur nicht gleich stark ausgeprägt.
Die österreichische Volkswirtschaft ist weit davon entfernt, klimaneutral zu sein. Im Jahr 2019 wurden 80,4 Mio. t Treibhausgase
ausgestoßen. Das Ziel ist, binnen 20 Jahren diesen Wert netto auf Null zu senken. Im Jahr 2040 sollen nicht mehr Treibhausgase
ausgestoßen werden, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können. Die Maßnahmen zur Begrenzung der Folgen der COVID-19-Pandemie
haben einen starken Rückgang von Produktion und Konsum in nahezu allen Ländern zur Folge. Dies hat auch Auswirkungen auf die
Emissionen. Auf Basis der aktuellen WIFO-Prognose zur Entwicklung der österreichischen Wirtschaft dürften die Treibhausgasemissionen
wegen des Konjunktureinbruchs im Jahr 2020 um 9,9% abnehmen. Daraus lassen sich Rückschlüsse hinsichtlich der für 2020 gesteckten
Etappenziele zur Verringerung der Emissionen ziehen.