Mit finanzieller Unterstützung von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Kompetenzzentrum "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft"
Online seit: 26.02.2021 0:00
Das Jahr 2020 war vom Ausbruch und der globalen Verbreitung von COVID-19 geprägt. Obwohl sich das Virus im Jänner und Februar
2020 noch nicht stark in Europa ausgebreitet hatte, litten die europäischen Wertschöpfungsketten bereits unter Produktions-
und Lieferausfällen in und aus Asien – allen voran China. Ab Mitte Februar erfasste die Pandemie auch Europa und die USA.
Die Politik musste mit gesundheitspolitischen Maßnahmen reagieren, die vor allem die Bewegungs- und Verkehrsfreiheit drastisch
einschränkten und somit große Teile des Wirtschaftslebens zum Stillstand brachten. Die Folge war ein wirtschaftlicher Abschwung
in einer seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr beobachteten Größenordnung. Laut OECD dürfte das weltweite BIP 2020 im
Vorjahresvergleich um 4,3% gesunken sein. Für Österreich rechnet das WIFO in seiner Prognose vom Dezember 2020 mit einem Einbruch
um rund 7,3%.
FIW – Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft, Jänner 2021, 55 Seiten, https://fiw.ac.at/
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit finanzieller Unterstützung von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Online seit: 14.01.2021 10:00
Diese Studie liefert ein Update zu den 2017 berechneten Handels- und Wohlfahrtseffekten des Brexit für die österreichische
und die britische Wirtschaft ("Estimating the Trade and Welfare Effects of Brexit. A Panel Data Structural Gravity Model").
Die Schätzung erfolgt mit einem strukturellen Gravitationsmodell auf disaggregiertem Branchenniveau. Die Studie vergleicht
die ökonomischen Folgen des am 24. Dezember 2020 vereinbarten Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich
mit den Handels- und Wohlfahrtseffekten aus einem ungeregelten Ausscheiden des Vereinigten Königreichs. Demnach dämpft das
Freihandelsabkommen die negativen bilateralen Handelseffekte, kompensiert sie jedoch nicht vollständig. Das Vereinigte Königreich
ist vom Ausscheiden deutlich stärker als Österreich betroffen. Die größten negativen Handelseffekte zeigen sich für den Agrarsektor
sowie in der für den bilateralen Handel wichtigen Kfz-Branche.
Im Einklang mit der Schwäche der internationalen Konjunktur und dem Rückgang des Welthandels im Jahr 2019 verflachte das Wachstum
des österreichischen Außenhandels im Jahresverlauf deutlich. Die Ausfuhr in die drei wichtigsten österreichischen Exportmärkte
blieben unter dem Vorjahresniveau, insbesondere weil die Lieferungen an Vorprodukten, Maschinen und Kfz einbrachen. Mit dem
Rückgang der Exporte kühlte sich auch die Konjunktur in der Herstellung von Waren im Jahresverlauf merklich ab. Allerdings
waren die einzelnen Wirtschaftszweige davon unterschiedlich betroffen. Einige Branchen (z. B. Pharmaindustrie, Getränkeherstellung)
erzielten weiterhin kräftige Zuwächse. Technologische Entwicklungen hatten eine Ausweitung der Investitionen in immaterielle
Anlagegüter zur Folge, während das Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen konjunkturbedingt gegen Jahresende zum Erliegen kam.
Anfang 2020 zeichnete sich eine Aufwärtstendenz ab, die allerdings durch die COVID-19-Krise beendet wurde.
Die COVID-19-Pandemie hinterlässt seit Jahresbeginn deutliche Spuren in der Weltwirtschaft, Vorlaufindikatoren aus Konjunkturumfragen
vom April brachen auf historische Tiefstwerte ein. Rezente internationale Prognosen gehen von einem Rückgang der Weltwirtschaftsleistung
um 3% bis 9% aus. Für den Welthandel mit Waren lässt sich aus Vergleichen mit der Finanzmarktkrise 2008/09 ein drei- bis vierfach
stärkerer Einbruch als der des Welt-BIP erwarten. Die Bandbreite der Ergebnisse internationaler Prognoseinstitute für den
Welthandel ist jedoch groß: –9% bis –15% in optimistischeren Szenarien und –15% bis –30% in pessimistischen Szenarien. Die
Größenordnungen der potentiellen Auswirkungen auf die österreichische Exportentwicklung im Jahr 2020 werden anhand von drei
ausgewählten internationalen Szenarien abgesteckt. Die Schätzungen ergeben mögliche Einbußen für den österreichischen Warenexport
zwischen 12% und 22%. Im Falle wesentlich pessimistischerer Varianten der Welthandelsentwicklung könnte aber auch die österreichische
Ausfuhr von Waren mit bis zu 28% deutlich stärker einbrechen.
Studie von: Kompetenzzentrum "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft"
Mit finanzieller Unterstützung von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Das FIW-Jahresgutachten zur Lage der Österreichischen Außenwirtschaft erscheint einmal jährlich im I. Quartal und bietet neben
einer umfassenden Übersicht über die wichtigsten Außenhandelskennzahlen sowie der aktuellen Lage, eine Kurzfristprognose sowie
eine umfassende Analyse der mittelfristig wichtigsten nationalen und globalen Entwicklungen für die österreichische Außenwirtschaft.
This paper provides new insight into the firm-level employment impacts of trade cost changes at the industry level in the
Austrian services sector. We apply a two-part model of firm survival (exit) and firm growth. Separate regressions for firm
entry rates at the industry-region level complete the picture of total trade-induced net job creation. We implement the trade
cost measure introduced by Chen and Novy (2011) and base it on own estimates of industry specific substitution elasticities.
Falling trade costs in the Austrian services sector over the period 2000 to 2014 resulted in net job creation of about 19,000
jobs accounting for 9.5 percent of overall job flows in the sector. The smallest and least productive firms contract while
large and productive firms expand as predicted by theory. Most adjustments occur at the extensive margin due to changes in
the probability of firm survival.
Die Integration der Warenmärkte ist im Europäischen Binnenmarkt weit fortgeschritten. Eine Vielzahl empirischer Studien bestätigt
die damit verbundenen positiven wirtschaftlichen Effekte. Dennoch sind die Potentiale des Binnenmarktes auch für den freien
Warenverkehr noch nicht ausgeschöpft. Die Beseitigung von Schwachstellen in der rechtlichen Umsetzung, praktischen Anwendung,
Überwachung und Durchsetzung von Binnenmarktregeln könnte einen Anstieg des Volumens des Intra-EU-Warenhandels um bis zu 7,6%
und damit verbundene Realeinkommenseffekte von bis zu +0,5% im EU-Durchschnitt bewirken. Auch in Österreich könnte das Realeinkommen
um bis zu 0,5% höher sein. Die Herausforderungen liegen in einer verbesserten Kooperation der EU-Mitgliedsländer untereinander
sowie der Mitgliedsländer mit der Europäischen Kommission, dem gemeinsamen Einhalten der Spielregeln des Binnenmarktes trotz
kurzfristiger nationalstaatlicher Gewinne durch abweichendes Verhalten.
Auftraggeber: Europäische Kommission, GD Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Economic and Social Research Institute
Online seit: 24.10.2019 0:00
This report quantifies the gains from European trade integration, but also highlights potentials for further gains by eliminating
remaining shortcomings of the Single Market for goods related to incorrect or incomplete transposition, the application of
harmonised rules as well as the functioning of the mutual recognition principle. The study confirms that the Single Market
has delivered benefits in terms of increased trade, competition, productivity and ultimately welfare. Accession has been a
key driver for trade effects in the period considered (1995-2014). The results further indicate that improvements in transposition
and enforcement of Single Market rules could be a driver for trade, productivity and welfare gains in the long run. Apart
from pro-competitive effects, these gains would also come about through increased specialisation and greater intra-EU production
integration. In this respect the study offers evidence of – so far less obvious – additional benefits stemming from improvements
of institutional quality. Improvements in regulatory institutional quality have also been a relevant driver of pro-competitive
effects on market structure as well as productivity levels in accession countries. Furthermore, differences in the quality
of the Single Market legal framework are found to matter for firms' organisational choices for their intra-EU production operations
via (intra-firm) vertical integration and cross-border outsourcing, in the context of incomplete contracts.
Die Studie untersucht das österreichische Soft-Loan-Verfahren vor dem Hintergrund seiner Zielsetzungen: Förderung der Markterschließung,
Erhöhung des Exportvolumens, Realisierung kommerzieller Nachfolgeprojekte sowie technologische Spill-over-Effekte im Geberland
und entwicklungspolitischer Beitrag in den Zielländern. Sie bewertet die Auswahl der seit 2005 im österreichischen Verfahren
als Soft-Loan-tauglich eingestuften Länder nach deren Bonität, Struktur und Entwicklung der Nachfrage und analysiert die Wettbewerbsposition
und Exportstruktur der österreichischen Exporteure in diesen Ländern. Ökonometrische Verfahren und das Input-Output-Modell
des WIFO quantifizieren die von Soft Loans induzierten Rückwirkungen auf Exporte, Beschäftigung und Wertschöpfung. Aus Erfahrungsberichten
von Unternehmen im Rahmen von Interviews werden ein Problemaufriss am Beispiel der Balkanregion sowie künftige Strategien
vor allem im Hinblick auf Nachfolgeprojekte und ungebundene Hilfskredite abgeleitet.