The WIFO Radar of Competitiveness tracks Austria's performance as a business location, taking into account economic, social
and ecological targets. On average across 24 indicators, Austria has recently caught up with the top third of comparable European
countries. The productivity indicators in 2022, the recovery in tourism and an improvement in the ranking for environmental
patents have all contributed to this. In the dimension of labour market and social conditions, Austria has again lost ground.
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher,
sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren konnte Österreich zuletzt zum obersten Drittel der
europäischen Vergleichsländer aufschließen. Dazu trugen u. a. die Produktivitätskennzahlen im Jahr 2022, die Erholung im Tourismus
und eine Rangverbesserung bei den Umweltpatenten bei. In der Dimension Arbeitsmarkt und soziale Lebensverhältnisse verlor
Österreich erneut an Boden.
Die österreichische Privatversicherungswirtschaft steigerte 2022 das Prämienvolumen um 5,2%, wobei sich die Schaden- und Unfallversicherung
besonders dynamisch entwickelte (+8,3%). Das Prämienwachstum der privaten Krankenversicherungen (+4,1%) resultierte aus einer
Ausweitung des Versicherungsschutzes, aus Preissteigerungen sowie – in geringerem Ausmaß – aus einem Zuwachs an Versicherten.
Die Lebensversicherung (–1,1%) kämpfte dagegen mit langen Vertragslaufzeiten bei gleichzeitig hoher Unsicherheit auf den Kapitalmärkten.
Die Leistungen für Versicherungsschäden legten insgesamt um 2,5% zu. Das versicherungstechnische Ergebnis schrumpfte im Jahresvergleich,
da das Veranlagungsgeschäft einbrach. Die Entwicklung in Österreich passte 2022 gut zum internationalen Umfeld.
Die 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen streben eine globale nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer,
ökologischer und sozialer Ebene an. Der vorliegende Research Brief liefert eine Aktualisierung des frühzeitigen Monitorings
von SDG 8 für Österreich. Aufbauend auf dem jährlichen SDG-Monitoring von Eurostat und unter Berücksichtigung der aktuellen
Entwicklung in Österreich auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose und Nowcasts wird eine Einschätzung der Zielerreichung für
2023 vorgenommen. Der überwiegende Teil der wirtschaftlichen Indikatoren in SDG 8 entwickelt sich in Richtung Zielerreichung,
wenngleich die konjunkturelle Eintrübung 2023 die positive Dynamik am aktuellen Rand abschwächt. Im Bereich der Zusatzindikatoren
sind 2023 Fortschritte beim Rohstoffverbrauch und der geschlechtsspezifischen Nichterwerbstätigkeit aufgrund familiärer Pflegeverpflichtungen
zu verzeichnen, hinsichtlich der Armutsgefährdung von Erwerbstätigen ist hingegen eine Zielabweichung zu erwarten.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Hertie School gGmbH – Queen Mary University of London – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Restrictive monetary policy dampens inflation effectively, but it also raises stress in financial markets. This happens through
revaluations of financial assets on banks' balance sheets and through dampened economic activity. Moreover, apart from the
positive effect of exiting negative interest rates, banks' net interest margin is generally negatively affected by interest
rate hikes. With most of the disinflationary impact of higher interest rates yet to materialise, monetary policy should allow
the financial sector to digest the rapid rate hikes of last year by reducing the pace of tightening.
Die Empfehlung des Rates (2016/C 349/01) zur Einrichtung nationaler Produktivitätsräte zielt auf eine nachhaltige Verbesserung
der Produktivitätsentwicklung in der Europäischen Union ab. Das Gesetz zur Einrichtung des Produktivitätsrates in Österreich
sieht zudem vor, dass neben Kennzahlen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auch Aspekte der ökologischen Transformation
und der sozialen Verantwortung berücksichtigt werden. Die vorliegende Hintergrundstudie für den Österreichischen Produktivitätsrat
folgt einem Drei-Säulen-Modell der Wettbewerbsfähigkeit "Beyond GDP", basierend auf wirtschaftlicher Leistung, sozialem Ausgleich
und nachhaltiger Entwicklung, und untersucht die relative Position Österreichs im internationalen Vergleich anhand ausgewählter
Indikatoren. Vier Sonderkapitel widmen sich darüber hinaus den großen langfristigen Herausforderungen: Klimaneutralität, Digitalisierung,
demografischer Wandel und (De-)Globalisierung.
Die Zentralbanken der USA und des Euro-Raums beendeten 2022 ihre Wertpapierankaufsprogramme und begannen im März bzw. Juli
mit der Anhebung ihrer Leitzinssätze. Sie reagierten damit auf den Inflationsanstieg, der im Jahresverlauf auch zu einer Beschleunigung
der Kerninflation führte. Das Kreditvolumen legte im 1. Halbjahr 2022 noch deutlich zu, die Eintrübung der Konjunkturaussichten,
der abflauende Lageraufbau nach der Wiederherstellung der Lieferketten und der scharfe Zinsanstieg dämpften jedoch gegen Jahresende
die Kreditnachfrage. Gleichzeitig verschärften die Kreditinstitute ihre Vergaberichtlinien. Sie entsprachen damit auch den
strengeren makroprudenziellen Anforderungen für die Neuvergabe von Immobiliendarlehen, die die Finanzmarktaufsicht ab August
2022 verordnet hatte. Der Jahresüberschuss der Kreditwirtschaft schrumpfte 2022 wegen höherer Vorsorgen für Kreditrisiken
und Wertberichtigungen für Wertpapiere und Beteiligungen. Ausgeprägte Kursverluste an den Börsen dämpften nicht nur das Provisionsergebnis
der Kreditinstitute, sondern auch die Marktkapitalisierung der Wiener Börse (2022: 26% des BIP). Kursverluste des Euro gegenüber
dem Dollar, den daran gebundenen Währungen sowie dem Rubel führten zu einer nominell-effektiven Abwertung um 1,5%. Die im
Vergleich zu den Handelspartnern niedrigere Inflationsrate in Österreich verstärkte die Abwertung auf 2%.
The WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators related to economic, social
and ecological goals: on average across 24 indicators, Austria is just behind the top third of European countries and has
recently fallen further behind. This was partly due to a drop in the rankings for multifactor productivity and the indicators
for employment and income distribution. Austria continues to achieve very high scores in regional cohesion. In other areas,
such as energy dependency and environmental patents, it has improved relative to the other countries.
Marcus Scheiblecker, Serguei Kaniovski, Thomas Url (WIFO), Martin Ertl, Helmut Hofer, Michael Reiter, Klaus Weyerstrass (IHS), Johannes Berger, Wolfgang Schwarzbauer, Ludwig Strohner (EcoAustria), Paul Pichler (Universität Wien)
Diese Studie untersucht die Zusammenhänge zwischen den während der COVID-19-Pandemie zur Stützung der heimischen Unternehmen
gesetzten wirtschaftspolitischen Maßnahmen und der nachfolgenden wirtschaftlichen Entwicklung. In einem ersten Ansatz werden
die Maßnahmen auf ihre Auswirkungen auf die Liquidität der heimischen Unternehmen untersucht. Die angestellte Mikrosimulation
auf Basis eines teilsynthetischen Datensatzes deutet darauf hin, dass bis Ende 2021 rund 11% der österreichischen Unternehmen
durch die Maßnahmen vor Illiquidität bewahrt, und damit deren rund 203.000 Arbeitsplätze gesichert werden konnten. Ein weiterer
Ansatz versucht auf EU-Ebene die Ausweitung des Budgets der öffentlichen Haushalte mit der makroökonomischen Entwicklung in
Zusammenhang zu setzen. Eine panelökonometrische Analyse zeigt einen statistisch signifikanten und über unterschiedliche Schätzansätze
robusten Zusammenhang zwischen der diskretionären Ausweitung des Budgetdefizits und der nachfolgenden wirtschaftlichen Erholung.
Eine Ausweitung des strukturellen Budgetdefizits um 1 Prozentpunkt (in Relation zum BIP) ging mit einem Anstieg des BIP um
0,7% bis 1,0% im bereits folgenden Jahr einher, mit entsprechend positiven Effekten auf die Beschäftigung. Die Daten lassen
keinerlei geringere Wirksamkeit der in Österreich gesetzten Maßnahmen im Vergleich zum EU-Ausland erkennen.
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher,
sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren liegt Österreich knapp hinter dem oberen Drittel
der europäischen Vergleichsländer und ist zuletzt weiter zurückgefallen. Mitverantwortlich waren u. a. Positionsverluste in
den Bereichen Multifaktorproduktivität, Beschäftigung und Einkommensverteilung. Bei der regionalen Kohäsion erzielt Österreich
weiterhin sehr hohe Werte. In anderen Bereichen, z. B. bei der Energieabhängigkeit oder den Umweltpatenten, konnte es sich
relativ zu den anderen Ländern verbessern.