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WIFO-Publikationen: Marian Fink (74 Treffer)

Stefan Ederer, Marian Fink, Silvia Rocha-Akis (WIFO), Vanessa Lechinger (AK Wien)
Prognose von "Beyond GDP"-Indikatoren zur Einkommensverteilung (Forecasting Beyond GDP Indicators for Income Distribution)
WIFO Research Briefs, 2024, (5), 10 Seiten
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Online seit: 22.03.2024 0:00
Das WIFO erweitert seine Konjunkturprognose um zwei Indikatoren zur Einkommensentwicklung: das S80/S20-Einkommensquintilverhältnis und die Armutsgefährdungsquote. Beide sind wichtige Kennzahlen im Rahmen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sowie der "Beyond GDP"-Initiative der Europäischen Kommission, die einen breiteren Ansatz zur Messung von Wohlstand und Wohlergehen darstellen. Die beiden Indikatoren werden auf der Grundlage der EU-SILC-Daten mit Hilfe von EUROMOD berechnet. Wichtige Inputfaktoren sind dabei die Bevölkerungsprognose und die Haushaltsprognose von Statistik Austria sowie die Entwicklung von Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Lohneinkommen und Inflation basierend auf der jeweiligen WIFO-Konjunkturprognose. Da EU-SILC erst mit Verzögerung zur Verfügung steht, werden die beiden Indikatoren auch für vergangene Jahre geschätzt (Nowcast). Die Prognose für die Jahre 2024 und 2025 (Forecast) zeigt, dass die Indikatoren relativ stabil sind und innerhalb der üblichen Schwankungsbreiten liegen.
WIFO Research Briefs, 2024, (3), 12 Seiten
Online seit: 08.03.2024 0:00
Wir untersuchen die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Österreich von 2011 bis 2022 auf Basis des Mikrozensus. Im Jahr 2011 lag der durchschnittliche Lohn von Frauen im öffentlichen und privaten Sektor 19,6% unter dem der Männer. Bis zum Jahr 2022 verringerte sich der geschlechtsspezifische Lohnunterschied auf 13,5%. Auch der bereinigte Lohnunterschied sank in diesem Zeitraum von 7,8% auf 6,4%. Determinanten des Lohnunterschieds sind u. a. Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Merkmalen, die die Berufserfahrung beschreiben, der ausgeübte Beruf und die Branche sowie die vertikale Segregation. Die Annäherung der Lohnniveaus lässt sich im Wesentlichen durch eine Angleichung dieser Merkmale erklären. Der Anteil der nicht beobachteten Merkmale, die zu Lohnunterschieden führen, wie z. B. systematische Unterschiede bei Lohnverhandlungen oder auch eine systematische Unterbezahlung von Frauen, ist ebenfalls gesunken, allerdings in geringerem Ausmaß.
Studien, Dezember 2023, 103 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 20.03.2024 0:00
 
Die Bundesregierung diskutierte eine Reform des Arbeitslosenversicherungsrechtes. Zur Unterstützung politischer Entscheidungsprozesse über Reformoptionen sowie für die Dokumentation im Rahmen des Gesetzwerdungsprozesses wurden nach Vorgabe des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft zahlreiche Szenarien einer Neuregelung der Leistungsansprüche der Arbeitslosenversicherung (AlV) simuliert, die jedoch noch kein finales Reformkonzept darstellten. Die Hauptvarianten sehen eine degressive Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes (70% für die ersten 10 bzw. 12 Wochen) in Kombination mit einer Karenzfrist (7 bzw. 10 Tage), dem Entfall des Ergänzungsbetrags und einer Erhöhung des Familienzuschlags (Verdoppelung bzw. Verdreifachung) vor. Eine Variante sieht eine Reduktion der Notstandshilfe auf eine Nettoersatzrate von 50% vor. Ohne Verhaltensreaktionen ergibt sich eine Ausgabenveränderung für AlV-Leistungen von –2,1% bis +0,6%. Eine mögliche Karenzfrist ohne Leistungsbezug zu Beginn der Arbeitslosigkeit, senkt den Jahresdurchschnittsbestand um 1,9% bis 2,7%. Der in den Hauptvarianten diskutierte Wegfall des Ergänzungsbetrags senkt die durchschnittliche Leistungshöhe deutlich und kann für viele Beziehende selbst durch die Erhöhung des Familienzuschlags nicht ausgeglichen werden. Die Hauptvarianten wirken sich auf die Leistungshöhen der Frauen deutlich nachteiliger aus als auf jene der Männer. Alleinerziehende verzeichnen selbst im Szenario mit Verdreifachung des Familienzuschlags überdurchschnittlich häufig besonders hohe Tagsatzeinbußen. Auch Personen mit Pflichtschulausbildung, gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen oder Behinderung erhalten überdurchschnittlich oft eine geringere Leistungshöhe als im aktuellen System.
Wer finanziert den Wohlfahrtsstaat?. Erkenntnisse aus der WIFO-Umverteilungsstudie (Who Finances the Welfare State?. Results from the WIFO Redistribution Study)
WIFO-Monatsberichte, 2023, 96(12), S.883-895
Online seit: 21.12.2023 0:00
 
Laut WIFO-Umverteilungsstudie ist in Österreich der durchschnittliche Saldo aus empfangenen wohlfahrtsstaatlichen Leistungen und geleisteten Abgaben nur in den oberen beiden Zehnteln der Primäreinkommensverteilung negativ. Insgesamt waren 2019 37% der Bevölkerung Nettozahlende, davon entfielen 2% auf das zweite und 22% auf das oberste Einkommenszehntel. Die Konzentration der Nettozahlenden im oberen Zehntel wird durch die hohe Konzentration der Markteinkommen verursacht. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass der Saldo nicht alle öffentlichen Leistungen und Abgaben abbilden kann und ihm ein komplexes Zusammenspiel aus horizontaler, intertemporaler und vertikaler Umverteilung zugrunde liegt. In den untersuchten Jahren 2005, 2010, 2015 und 2019 blieben der Anteil der Nettozahlenden und das Verhältnis des Saldos zum Markteinkommen weitgehend stabil.
WIFO-Monatsberichte, 2023, 96(11), S.779-791
Online seit: 30.11.2023 0:00
 
Mit einem Anteil von 0,7% an den Sozialausgaben reduzierte die Sozialhilfe die Armutsgefährdung der österreichischen Gesamtbevölkerung im Jahr 2020 von 15,2% auf 14,7%. Obwohl nur rund 3% der Bevölkerung Sozialhilfe beziehen, erfüllt dieses letzte soziale Netz eine wichtige Funktion in der Armutsbekämpfung: Für Beziehende senkte sie die Armutsgefährdungsquote von 62,4% auf 50,4% und die Armutsgefährdungslücke von 52,0% auf 26,4% (2020). Besonders zentral ist die Sozialhilfe für Kinder, die unter den Beziehenden überrepräsentiert sind, sowie für Gruppen mit traditionell hohem Armutsrisiko, deren Struktur sich im Beobachtungszeitraum (2008/2021) nicht verändert hat. Dazu zählen Arbeitslose, Alleinerziehende, Drittstaatsangehörige, Personen mit geringem formalem Ausbildungsniveau und Personen mit schlechtem Gesundheitszustand.
Christine Mayrhuber, Stefan Angel, Marian Fink, Silvia Rocha-Akis (WIFO), Friederike Weber, Raimund Haindorfer, Anna Iby (prospect Unternehmensberatung)
Das letzte soziale Netz. Evaluierung des letzten sozialen Sicherungsnetzes und des Zusammenspiels mit dem ersten sozialen Sicherungsnetz unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen COVID-19-Krise und der Auswirkungen des Sozialhilfe-Grundsatzgesetzes (The Last Social Safety Net. Evaluation of the Last Social Safety Net and the Interaction with the First Social Safety Net, with Special Reference to the Current COVID-19 Crisis and the Impact of the Basic Social Assistance Act)
Studien, Oktober 2023, 217 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 25.10.2023 0:00
 
Die Studie zeigt die Wirkung des letzten sozialen Sicherungsnetzes in Österreich bis einschließlich 2021. Rund 3% der Bevölkerung bezogen eine Unterstützungsleistung im Rahmen der Sozialhilfe bzw. Bedarfsorientierten Mindestsicherung (SH bzw. BMS). Mit einem Anteil von rund 0,7% an den gesamten Sozialausgaben reduzierte die SH bzw. BMS die Armutsgefährdung von 15,2% auf 14,7% im Jahr 2020. Knapp 22% der Bezieher:innen waren jünger als 15 Jahre (bei einem Bevölkerungsanteil von 14%). Neben Kindern zählen auch Arbeitslose, Alleinerziehende und Personen mit schlechtem Gesundheitszustand zur Risikogruppe. Im Krisenjahr 2020 wirkten die Einmalmaßnahmen armutsvermeidend: Rund 89.000 Personen gelangten dadurch aus der Armut. Eine Befragung der Betroffenen zeigte, dass sich die finanzielle Situation der Armutsbetroffenen im Jahr 2022 verschlechtert hat. Die lange Wartezeit zwischen Antragstellung und erster Auszahlung wird von den Betroffenen als Problem erlebt. Optionen zur Weiterentwicklung des letzten sozialen Netzes liegen einerseits im leichteren Zugang zu adäquaten Unterstützungsleistungen, und andererseits in einer verbesserten Absicherung im Sozialversicherungssystem durch höhere und kontinuierliche Erwerbseinkommen bzw. Erwerbseinkommensmöglichkeiten.
Studien, Oktober 2023, 254 Seiten
Auftraggeber: Bundeskanzleramt – Oesterreichische Nationalbank – Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 23.10.2023 0:00
 
Die Studie analysiert die Auswirkungen des Wohlfahrtsstaates auf Einkommensungleichheit und die relative Armut in Österreich. Ausgehend von den Markteinkommen werden die Verteilungseffekte von staatlichen Geld- und Sachleistungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Familie, Wohnen, Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung sowie von Sozialbeiträgen und (in)direkten Steuern untersucht. Die jüngsten verknüpfbaren Daten für eine solche Analyse beziehen sich auf das Jahr 2019. Durch die Umverteilung sinkt der Gini-Koeffizient im Jahr 2019 von 0,466 (Markteinkommen) auf 0,213 (Sekundäreinkommen), die Armutsgefährdungsquote sinkt zwischen Markteinkommen und verfügbarem Einkommen um den Faktor 2,5. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich für die Jahre 2005, 2010 und 2015. Den größten Umverteilungsbeitrag leisten die gesetzlichen Bruttopensionen, gefolgt von den öffentlichen Gesundheitsleistungen. Im Zeitverlauf hat der relative Umverteilungsbeitrag der direkten Abgaben deutlich zugenommen. Hinter den stabilen Verteilungsmaßen im Querschnitt der Bevölkerung in privaten Haushalten verbergen sich divergierende Einkommensentwicklungen zwischen Haushalten nach Altersgruppen. Das Armutsrisiko ist in Haushalten mit Kindern und Hauptverdienenden unter 46 Jahren überdurchschnittlich hoch und hat zwischen 2005 und 2019 zugenommen.
WIFO-Monatsberichte, 2023, 96(8), S.539-551
Online seit: 30.08.2023 0:00
 
Um das Arbeitsangebot von Personen mit Pensionsbezug zu erhöhen, wird derzeit die Senkung der Pensionsversicherungsbeiträge für Ältere diskutiert. Wie die Simulation eines Entfalls der arbeitnehmerseitigen Pensionsversicherungsbeiträge zeigt, ist der Nettoeinkommenseffekt insbesondere bei geringem Einkommen schwächer als der Rückgang der Beitragszahlungen, da die Lohnsteuerschuld ansteigt. Für ein monatliches Erwerbseinkommen von 1.500 € brutto in Verbindung mit einer Pension erreicht die Partizipationsbelastung ab einer Pensionshöhe von 2.815 € ihr Maximum von 43,4%. Durch die Streichung der Pensionsversicherungsbeiträge würde die Partizipationsbelastung bei einer Pension von 1.500 € bzw. 2.500 € um jeweils fast 20% gesenkt. Dies würde sich positiv auf die Arbeitsanreize für Pensionist:innen auswirken.
WIFO Research Briefs, 2023, (4), 10 Seiten
Online seit: 07.03.2023 0:00
Schätzungen zeigen, dass der geschlechtsspezifische Lohnunterschied von 11,3% des durchschnittlichen Frauenlohns 2021 niedriger als in den Vorjahren war. Der bereinigte Lohnunterschied betrug 6,4% des durchschnittlichen Frauenlohns und unterschied sich damit kaum vom Vorjahreswert (6,2%). Maßgebliche Gründe für die beobachteten Lohnunterschiede sind, dass Frauen im Durchschnitt weniger Berufserfahrung als Männer haben und systematisch andere Berufe als Männer ergreifen. Ein weiterer Grund sind Unterschiede in unbeobachteten Merkmalen, wie beispielsweise unterschiedliches Verhalten bei individuellen Lohnverhandlungen.
Studien, September 2022, 89 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Institut für Höhere Studien
Online seit: 03.12.2022 9:00
 
Die vorliegende Studie untersucht ausgewählte Gestaltungselemente der österreichischen Arbeitslosenversicherung hinsichtlich ihres Potentials, die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zu fördern bzw. Arbeitslosigkeit zu verfestigen. Aufbauend auf ökonomischer Theorie sowie internationaler und nationaler empirischer Evidenz werden die Auswirkungen möglicher Reformszenarien (degressive Gestaltung der Nettoersatzrate, Wegfall der Zuverdienstmöglichkeit, Verbesserung der Betreuungsrelation) unter Berücksichtigung von Verhaltensänderungen simuliert. Im Fokus der Analyse stehen die Effekte auf die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher, auf die Höhe der Existenzsicherungsleistungen und auf den Budgeteinsatz für die Arbeitslosenversicherung sowie die Systeme der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (bzw. Sozialhilfe).
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