Sportgroßveranstaltungen sind ein beliebtes Mittel, um potenziell positive wirtschaftliche Effekte für den Austragungsort
bzw. die umliegende Region auszulösen. Der erwartete wirtschaftliche Nutzen speist sich zum einen aus Infrastrukturinvestitionen,
die für die Zwecke der Veranstaltung getätigt werden, danach jedoch der lokalen Bevölkerung bzw. den Unternehmen zugutekommen,
und zum anderen aus einem touristischen Mehrwert: So soll nicht nur der Zustrom von Besucher:innen Mehreinnahmen erbringen,
sondern auch die erhöhte mediale Aufmerksamkeit die Bekanntheit bzw. das Image der Region verbessern. Diese langfristigen
("Legacy"-)Effekte sollen noch Jahre nach der Veranstaltung eine positive Wirkung entfalten. Empirische Studien zeichnen jedoch
ein weniger günstiges Bild: Über viele Veranstaltungen hinweg sind – falls überhaupt – lediglich vorübergehende Effekte nachweisbar,
die zudem meist moderat ausfallen, während die Kosten der Veranstaltung im Regelfall deutlich höher sind als geplant.
Die Wiener Wirtschaft erholte sich im zweiten Pandemiejahr nach dem tiefen Einbruch im Krisenjahr 2020 rasch. Gestützt durch
Rebound-Effekte im Konsum und kräftige internationale Nachfrageimpulse (auch) nach Dienstleistungen nahm die regionale Bruttowertschöpfung
im 1. Halbjahr 2021 um real 4,3% zu, im gesamten Jahr 2021 dürfte das regionale Wachstum 5,0% erreicht haben. In Wien vor
allem durch Aufwärtstendenzen in den (arbeitsintensiveren) Dienstleistungsbereichen ausgelöst, ließ diese Erholung eine markante
und auch im nationalen Vergleich hohe Beschäftigungsdynamik zu (2021: Wien +3,2%, Österreich +2,4%). Damit dürfte die Arbeitslosenquote
2021 bei 12,7% zu liegen kommen, nach noch 15,1% im Jahr 2020. 2022 ist nach WIFO-Vorausschau eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz
zu erwarten, was auch die Arbeitsmarktlage in Wien nochmals leicht verbessern wird. Zu erwarten ist ein weiterer Zuwachs der
regionalen Wertschöpfung von real 4,1% und der Wiener Beschäftigung von 1,8%, die Arbeitslosenquote sollte damit weiter auf
12,1% zurückgehen und nur noch marginal über ihrem Vorkrisenniveau liegen.
Die wirtschaftliche Entwicklung der österreichischen Bundesländer stand im II. Quartal 2021 im Zeichen der kräftigen nationalen
wie internationalen Erholung. Alle Indikatoren zur regionalen Produktions- und Beschäftigungskonjunktur zeigten im II. Quartal
deutlich nach oben, die Arbeitslosigkeit war deutlich rückläufig. Im Tourismus werden massive Aufholeffekte sichtbar, insbesondere
in Wien und in der Westregion betrugen die Nächtigungszahlen jedoch noch einen Bruchteil des Vorkrisenniveaus im II. Quartal
2021.
Die Studie untersucht Aspekte der wirtschaftlichen Verflechtungen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Niederösterreich.
Diese Aspekte umfassen die Nachfrageseite (die Einbettung der Institutionen in die regionale Wirtschaft) wie auch die Angebotsseite
(die Auswirkungen auf die regionale Produktivität und Innovation wie auch die individuellen Verdienstmöglichkeiten). Die geschätzten
Effekte sind beträchtlich: So beschäftigen diese beiden Sektoren direkt rund 7.000 Beschäftigte, 1% der Gesamtbeschäftigung
in Niederösterreich. Über Zulieferbeziehungen und Konsumeffekte werden weitere 9.000 Beschäftigte ausgelastet, rund die Hälfte
davon in Niederösterreich. Diese Effekte sind regional naturgemäß stark auf die Standorte der Hochschulen und Forschungseinrichtungen
konzentriert; am bedeutendsten sind sie für den Bezirk Krems, in dem rund 13% der Beschäftigten direkt oder indirekt mit dem
Hochschulbereich verbunden sind. Aber auch in Tulln, Wiener Neustadt und Baden sind diese Verflechtungen beträchtlich, mit
knapp 3% bis rund 5% Anteil an der regionalen Beschäftigung. Die "Tertiärprämie", also der individuelle Mehrverdienst durch
tertiäre Ausbildung, wird auf 12.000 € brutto pro Jahr und Absolventin bzw. Absolvent geschätzt, die regionale Arbeitsproduktivität
in Niederösterreich durch die Hochschulstandorte auf fast 700 € pro Kopf (Beschäftigte) und Jahr. Die von Hochschulen und
Forschungseinrichtungen in Niederösterreich angemeldeten Patente sind überdurchschnittlich innovativ, wenn auch zahlenmäßig
unter dem österreichischen Durchschnitt.
Die konjunkturelle Dynamik der heimischen Wirtschaft steht im I. Quartal 2021 weiterhin im Zeichen der COVID-19-Pandemie,
welche sich in einem Rückgang der Beschäftigung sowie einem Anstieg in der Arbeitslosigkeit widerspiegelt. Aufgrund der pandemiebedingten
Verwerfungen im heimischen Tourismus zeigen sich regional insbesondere die westlichen Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg
stärker betroffen.
Austria's performance in the digital transformation has been average by European standards. This is illustrated by a monitoring
of selected indicators on the digital transformation of various areas of the economy and society. The growing importance of
digital change has become quite evident in the current COVID-19 crisis: as digitalisation now affects all areas of life, basic
digital skills and the use of digital infrastructure are no longer relevant for companies and the workforce only, but just
as much for students and the rest of the population.
Die COVID-19-Pandemie, aber auch die zunehmenden geopolitischen Spannungen haben der Frage nach einer Rückverlagerung der
Produktion von "kritischen Produkten" neues Gewicht verliehen. Wie die Analyse zeigt, ist die Importabhängigkeit Österreichs
sowohl bei COVID-relevanten Produkten als auch bei Schlüsseltechnologien auf einige wenige Bereiche begrenzt – das Gros der
kritischen Güter stammt von Handelspartnern innerhalb der EU. Für die verbliebenen Bereiche identifiziert die Studie inwieweit
die jeweiligen Güter zur österreichischen Industriestruktur passen (technologische Nähe, Wettbewerbsfähigkeit), was eine mögliche
nationale Produktion erleichtern würde. Des Weiteren wird in einer regionalen Analyse untersucht, in welchen Bundesländern
günstige Ausgangsvoraussetzungen für eine Produktionsansiedelung der unterschiedlichen kritischen Güter bestehen. Zuletzt
wird deutlich, dass der Staat als zentraler Anbieter von Gesundheitsleistungen einen großen Nachfragehebel bei vielen COVID-relevanten
Produkten hat, und daher in einigen Bereichen direkten Einfluss auf die Wertschöpfungsketten nehmen könnte.
Der vorliegende Bericht verfolgt das Ziel, den Status quo und rezente Trends zu den sechs "Wiener Spitzenthemen" des Wirtschafts-
und Innovationsprogrammes "Wien 2030" zum Start der Programmperiode (2019) im Rahmen einer empirischen Analyse darzustellen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden zwei Analyse-Stränge verfolgt: Erstens, eine datengetriebene SWOT-Analyse auf Basis aktueller
ökonomischer Methoden. Zweitens, ein beispielhaftes Monitoring der Zielerreichungsgrade zu den in "Wien 2030" für die einzelnen
Spitzenthemen formulierten Ziele anhand geeigneter Indikatoren. Die SWOT-Analyse beurteilt das Profil eines Spitzenthemas
nicht nur hinsichtlich der Spezialisierungsgrade (Lokationsquotienten) der zugrundeliegenden Wirtschaftsbereiche, sondern
auch deren Einbettungsgrad in technologisch bzw. kognitiv verwandte Aktivitäten am Standort. Das Monitoring der Zielerreichungsgrade
anhand ausgewählter Zielindikatoren versucht – wo immer möglich – auch einen internationalen Vergleich der Metropolregionen.
Die Analyse verdeutlicht eine hohe Bedeutung der sechs Themenkreise für die Wirtschaft der Metropolregion Wien, eine hohe
Wachstumsdynamik sowie gute Voraussetzungen für die erfolgreiche Weiterentwicklung aller sechs Themen auf Basis der vorhandenen
Stärkefelder.