We analysed a new counselling and support programme for people with low employment prospects in Austria. The Austrian Public
Employment Service introduced regional pilots to investigate whether a new counselling strategy could improve labour market
outcomes for this group. Eligible unemployed individuals could opt for third-party counselling and support, access a wide
range of low-threshold services, and focus on personal stability rather than job placement. The goal was to achieve similar
or even better labour market outcomes at lower cost. By comparing pilot and control regions, we found that introducing the
offer resulted in higher costs without improving labour market outcomes.
There is still a lack of knowledge on how to effectively help the long-term unemployed into employment. We evaluate a wide
range of active labour market policies for this target group, using a dynamic matching approach. Measures vary considerably
in the extent to which they improve labour market prospects. Human capital-intensive training programmes that substantially
enhance vocational skills and employment programmes are most effective, short activating job search training the least. Our
results suggest that not only wage subsidies in the private sector, but also direct job creation in the public and non-profit
sector can work, if properly designed.
Die Studie präsentiert eine qualitative und quantitative Analyse der Inanspruchnahme und der Wirkungen von Bildungskarenz
und Bildungsteilzeit im Zeitraum 2010 bis 2021. Dabei zeigt sich vor allem ein deutlicher Anstieg der Zahl der Frauen, die
ab 2019 aus der Elternkarenz in Bildungskarenz gingen. Ältere Arbeitskräfte und Personen mit geringer formaler Bildung konnten
mit beiden Programmen bisher nur unzureichend angesprochen werden. Es nehmen vor allem Arbeitskräfte teil, die bereits gut
in den Arbeitsmarkt integriert sind und bei denen eine weitere Verbesserung der Beschäftigungschancen von vornherein unwahrscheinlich
ist. Für Personen, die aus unselbständiger Aktivbeschäftigung in Bildungskarenz gehen, zeigen die Wirkungsanalysen einen leicht
negativen Beschäftigungseffekt durch die Teilnahme, für Frauen, die nach einer Elternkarenz in Bildungskarenz gehen, einen
moderat positiven Langzeiteffekt. Die Inanspruchnahme der Bildungsteilzeit hat kaum Auswirkungen. Alle drei Instrumente führen
zu weniger unselbständiger und mehr selbständiger Beschäftigung und – teilweise zeitverzögert – zu höheren Erwerbseinkommen.
Basis sind Vergleiche zwischen Teilnehmer:innen und mittels statistischem Matching gebildete Kontrollgruppen aus Nicht-Teilnehmer:innen.
Wegen Datenlücken könnte eine unbeobachtete Selektion der Teilnehmer:innen die Ergebnisse beeinflussen. Insbesondere zeichnete
sich für einen beträchtlichen Teil der teilnehmenden unselbständig Aktivbeschäftigten ein Beschäftigungsende nach der Bildungskarenz
von vornherein ab. Im Vergleich zu einer überwiegend kontinuierlich beschäftigten Vergleichsgruppe kann dies zu einer Unterschätzung
der tatsächlichen Effekte führen. In einer Online-Befragung schätzten Personen, die zwischen 2019 und 2022 eine Bildungskarenz
oder Bildungsteilzeit beendeten, die Effekte überwiegend positiv ein: Mehr als 80% beurteilten die Weiterbildung als relevant
für das berufliche Fortkommen. Für rund zwei Drittel hat sich die Arbeitszufriedenheit erhöht.
Die Studie präsentiert eine qualitative und quantitative Analyse der Inanspruchnahme und der Wirkungen von Bildungskarenz
und Bildungsteilzeit im Zeitraum 2010 bis 2021. Dabei zeigt sich vor allem ein deutlicher Anstieg der Zahl der Frauen, die
ab 2019 aus der Elternkarenz in Bildungskarenz gingen. Ältere Arbeitskräfte und Personen mit geringer formaler Bildung konnten
mit beiden Programmen bisher nur unzureichend angesprochen werden. Es nehmen vor allem Arbeitskräfte teil, die bereits gut
in den Arbeitsmarkt integriert sind und bei denen eine weitere Verbesserung der Beschäftigungschancen von vornherein unwahrscheinlich
ist. Für Personen, die aus unselbständiger Aktivbeschäftigung in Bildungskarenz gehen, zeigen die Wirkungsanalysen einen leicht
negativen Beschäftigungseffekt durch die Teilnahme, für Frauen, die nach einer Elternkarenz in Bildungskarenz gehen, einen
moderat positiven Langzeiteffekt. Die Inanspruchnahme der Bildungsteilzeit hat kaum Auswirkungen. Alle drei Instrumente führen
zu weniger unselbständiger und mehr selbständiger Beschäftigung und – teilweise zeitverzögert – zu höheren Erwerbseinkommen.
Basis sind Vergleiche zwischen Teilnehmer:innen und mittels statistischem Matching gebildete Kontrollgruppen aus Nicht-Teilnehmer:innen.
Wegen Datenlücken könnte eine unbeobachtete Selektion der Teilnehmer:innen die Ergebnisse beeinflussen. Insbesondere zeichnete
sich für einen beträchtlichen Teil der teilnehmenden unselbständig Aktivbeschäftigten ein Beschäftigungsende nach der Bildungskarenz
von vornherein ab. Im Vergleich zu einer überwiegend kontinuierlich beschäftigten Vergleichsgruppe kann dies zu einer Unterschätzung
der tatsächlichen Effekte führen. In einer Online-Befragung schätzten Personen, die zwischen 2019 und 2022 eine Bildungskarenz
oder Bildungsteilzeit beendeten, die Effekte überwiegend positiv ein: Mehr als 80% beurteilten die Weiterbildung als relevant
für das berufliche Fortkommen. Für rund zwei Drittel hat sich die Arbeitszufriedenheit erhöht.
Austria's labour market defied the war in Ukraine, the energy crisis and high inflation in 2022. The upswing continued. Employment
grew at its fastest pace in almost 50 years and the unemployment rate fell to its lowest level since 2008. The impact of the
current slowdown on the labour market is expected to be weak in 2023. Reducing long-term unemployment, however, remains a
key challenge. Despite the ongoing decline, it is still well above the level before the financial market and economic crisis
of 2008-09.
Österreichs Arbeitsmarkt trotzte 2022 dem Ukraine-Krieg, der Energiekrise und der hohen Inflation. Der Aufschwung hielt an.
Die Beschäftigung wuchs so kräftig wie zuletzt vor fast 50 Jahren und die Arbeitslosenquote sank auf den niedrigsten Stand
seit 2008. 2023 dürfte die gedämpfte Konjunktur nur schwach auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Eine zentrale Herausforderung
bleibt die Langzeitbeschäftigungslosigkeit. Sie ist trotz Rückgangs immer noch deutlich höher als vor der Finanzmarkt- und
Wirtschaftskrise 2008/09.
Aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sind ein zentraler Baustein zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit – einer der
wichtigsten Herausforderungen, denen sich OECD-Länder wie Österreich stellen müssen. Trotz einer mittlerweile umfangreichen
Evaluierungsliteratur mangelt es international immer noch an einem vollständigen Bild darüber, welche Maßnahmen die Wiederbeschäftigungschancen
von Langzeitarbeitslosen effektiv verbessern. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie die Wirksamkeit der
sieben zentralen Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderungen des Arbeitsmarktservice Niederösterreich für langzeitbeschäftigungslose
Personen. Alle evaluierten Maßnahmen wirken einem Rückzug der geförderten Personen vom Arbeitsmarkt entgegen. Fachliche Qualifizierung,
ob Aus- und Weiterbildung durch externe Bildungsträger oder mittels Kurskostenbeihilfen geförderte Angebote auf dem freien
Bildungsmarkt, verbessert darüber hinaus signifikant die Integration in ungeförderte Beschäftigung. Das Gleiche gilt für Beschäftigungsförderungen
im privaten Sektor (Eingliederungsbeihilfen) und für Transitbeschäftigung in Sozialökonomischen Betrieben (SÖB) und Gemeinnützigen
Beschäftigungsprojekten (GBP). Für Basisqualifizierung, Berufliche Orientierung und Aktive Arbeitssuche sind diese positiven
Wirkungen weniger klar oder schwächer ausgeprägt.
In einer rezenten WIFO-Studie wurde untersucht, wie sich welche Arten von Qualifizierungsförderungen des Arbeitsmarktservice
Österreich auf die Arbeitsmarktchancen unterschiedlicher Gruppen von Arbeitslosen auswirken. Dabei wurden die Förderungen
näher nach Maßnahmeninhalt, Trägertyp, Abschlussart, Intensität und Zielgruppenorientierung unterschieden. Der vorliegende
Beitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse der Evaluierung der Maßnahmeneffektivität zusammen. Alle acht evaluierten Qualifizierungsförderungen
wirken sich im Durchschnitt positiv auf die Arbeitsmarktbeteiligung und die Beschäftigungschancen der geförderten Arbeitslosen
aus. Kurs ist jedoch nicht gleich Kurs. Die Angebote sind äußerst heterogen in ihrer Ausgestaltung und Wirkung.
Many European countries are facing the key challenge of integrating low-skilled jobless young people into the labour market.
From 2018 to 2020, the Public Employment Service (PES) in Vienna tested a new model of intensified support ("case management").
The target group consisted of young unemployed persons with low formal qualifications who were drawing on social assistance.
Based on the pilot project and a propensity matching approach, we show that the increase in staff significantly increased
the intensity of the counselling. It led to an increase in job proposals and active labour market programme participation,
as well as sanctions in the form of benefit suspensions for failure to keep PES appointments. In line with the goal, more
of the young people were encouraged to take part in training and further education instead of being quickly placed in an unskilled
job. However, in the three-year follow-up period, the intensified counselling did not (yet) have a significant effect on the
overall extent of integration into employment. Regarding post-unemployment job quality, we find no effects on wages at the
start of a job.