Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 18.01.2024 0:00
Interrupted supply chains in the wake of COVID-19 and Russia's attack on Ukraine have highlighted the geopolitical risks of
sourcing critical raw materials and products from a small number of authoritarian countries. The EU has initiated a flurry
of activities to reduce unilateral dependencies, witnessed by trade, innovation and industrial policy instruments, such as
the IPCEIs, the Chips Act and new anti-subsidy measures. This policy brief focuses on fostering technological sovereignty
to insure against risks from international trade specifically in critical general purpose technologies. Bundles of innovation,
industrial and trade policies enter three consistent policy mixes according to the distance to the technological frontier:
for emerging technologies, the frontier policy mix emphasises an improvement in general framework conditions such as a more
integrated European capital market. Technologies which lag behind the frontier benefit from coordinated support within the
catch-up policy mix, while technologies at risk of losing their position at the frontier fall within the remit of the defensive
policy mix.
Österreich hat die monetären Ressourcen für die Wissensproduktion und -verwertung in den letzten Jahrzehnten auf ein Niveau
über jenem der führenden Innovationsländer der EU gesteigert. Eine Ausnahme bilden die Ausgaben für Universitäten. Leistungsindikatoren,
etwa für Publikationen, Patente und innovationsintensive Start-ups, zeigen dagegen deutliche Aufholpotenziale, insbesondere
im Vergleich mit weltweit führenden Ländern. Die anhaltenden Leistungsprobleme sowie neue Herausforderungen für die FTI-Politik,
wie Klimawandel und technologische Souveränität, rufen nach einer mikrodatengestützten Evaluierung des FTI-Systems.
Technologische Souveränität zu fördern, bedeutet einseitige ökonomische Abhängigkeiten von politisch sensiblen Drittstaaten
in Schlüsseltechnologien zu vermeiden. Anhand eines handels- und patentdatengestützten Schlüsseltechnologiemonitorings zeigt
die EU Stärke bei Produktions-, Material- und Biotechnologien, aber Defizite bei digitalen Technologien. Ansätze zur proaktiven
Reduktion von Abhängigkeiten können sich an der Distanz der EU zur Frontier in den Schlüsseltechnologien orientieren und einen
Policy-Mix aus FTI- und breiteren wirtschaftspolitischen Instrumenten einsetzen. Zentral sind auch signifikant höhere Forschungs-
und Entwicklungsausgaben (F&E) und eine bessere Verfügbarkeit von Risikokapital. Die wichtigste Maßnahme für Österreichs technologische
Souveränität ist die Mitgliedschaft in der Europäischen Union.
Die Studie analysiert auf Basis von "European Tertiary Education Register"-Daten (ETER) sowie ergänzender eigener Recherchen
die Finanzierung und die Ausgaben je Studierenden von Universitäten im internationalen Vergleich. Die österreichischen Universitäten
liegen durchschnittlich im unteren Mittelfeld einer breiten Vergleichsgruppe europäischer Länder ("starke" und "führende"
Innovationsländer nach dem Europäischen Innovationsanzeiger), aber deutlich unter dem Durchschnitt der Schweiz und der führenden
Innovationsländer der EU. Auf Ebene einzelner Universitäten sind die Unterschiede noch höher: In einer Detailanalyse ausgewählter
Universitäten, die versucht, Ausgaben möglichst vergleichbar zu machen, liegt nur die Universität Uppsala hinter einer statistischen
Volluniversität Wien, gebildet aus der Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien und der Veterinärmedizinischen
Universität Wien. Die Ausgabenunterschiede der Volluniversität Wien betragen gegenüber der Ludwig-Maximilians-Universität
München etwa 22%, der Universität Helsinki 31% und der Universität Zürich 122%. Die technischen Universitäten ETH Zürich und
Imperial College London verfügen in etwa über das dreifache des Budgets der Technischen Universität Wien, die Technische Universität
München verfügt über +28%.
In der Studie werden die Innovationsaktivitäten österreichischer Unternehmen in den Krisenjahren 2020 bis 2022 untersucht,
verursacht durch die COVID-19-Krise und den russischen Angriff auf die Ukraine. Basis bildet eine Literaturrecherche zu unternehmerischen
Investitions- und Innovationsaktivitäten in Krisenphasen sowie eine empirische Untersuchung der verknüpften Daten aus dem
WIFO-Konjunkturtest zu Investitionen und Produkteinführungen mit FFG-Förderdaten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Investitionen
in immaterielle, wissensintensive Vermögenswerte wie Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) prozyklisch sind und mit
dem wirtschaftlichen Abschwung zurückgehen. Durch den Mangel an Innovationsaktivitäten können dadurch Krisenphasen verlängert
werden. Öffentliche F&E-Förderung kann dazu beitragen den Rückgang in Krisenzeiten zu verlangsamen und die Innovationsaktivitäten
zu stabilisieren. Die Analyse ergab einen negativen Zusammenhang zwischen den Krisenjahren und der erwarteten wirtschaftlichen
Lage der Unternehmen. Unternehmen, die neue Produkte und Dienstleistungen eingeführt, ihre Ausgaben dafür erhöht und bzw.
oder FFG-Förderungen erhalten haben, blickten jedoch zuversichtlicher in die Zukunft.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Austrian Institute of Technology – Universiteit Leiden, CWTS – IDEA Consult – Katholische Universität Leuven, INCENTIM – Solvay Brussels School of Economics and Management
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Austrian Institute of Technology – Universiteit Leiden, CWTS – IDEA Consult – Katholische Universität Leuven, INCENTIM – Solvay Brussels School of Economics and Management
This report maps employment contracts and career models with a view to gain knowledge about where and which groups of researchers
suffer most from precarious careers. It suggests policies to reduce the precariousness of researcher careers and indicators
to monitor progress. It follows a mixed methods approach, using as much as possible internationally comparative data.
Österreich hat die monetären Ressourcen für die Wissensproduktion und -verwertung in den letzten Jahrzehnten auf ein Niveau
über jenem der führenden Innovationsländer der EU gesteigert. Leistungsindikatoren etwa für Publikationen, Patente und innovationsintensive
Start-ups, zeigen aber noch deutliche Aufholpotentiale, insbesondere im Vergleich mit weltweit führenden Ländern. Bestehenden
exzellenten Forschungseinrichtungen oder innovationsintensiven Unternehmen fehlt es derzeit (noch) an Größe, um in der Gesamtleistung
Österreichs sichtbar zu sein.
Universitäten sind zentrale Institutionen in wissensbasierten Gesellschaften. Ihre Aktivitäten ziehen vielfältige wirtschaftliche
und gesellschaftliche Effekte nach sich. Die vorliegende Studie aktualisiert universitäre Effekte für Innovation, Arbeitsmarkt
und Wirtschaft auf Basis der vorangegangenen WIFO-Studie aus dem Jahr 2017. Schon die Steuereinnahmen, die sich aus dem Betrieb
der Universitäten ergeben – etwa durch Personalausgaben – sind kurz- bis mittelfristig höher als die Bundesmittel für Universitäten.
Die Betriebseffekte der Universitäten sind jedoch als Spitze eines Eisbergs zu betrachten: Die wirklich wesentlichen Effekte
wie die langfristigen Produktivitätseffekte über Wissensproduktion und -vermittlung entstehen zusätzlich zu den Betriebseffekten,
lassen also den Ertrag öffentlicher Mittel noch viel deutlicher in den positiven Bereich ansteigen.
Die öffentliche Forschungsfinanzierung ist im internationalen Vergleich in Österreich sehr hoch, konzentrierte sich bislang
aber stark auf themenoffene Finanzierung, während etwa Forschungsförderungen zur Unterstützung bestimmter Themen oder zur
Lösung gesellschaftlicher Probleme traditionell nur gering ausgeprägt waren. Auch Beispiele für eine missionsorientierte Budgetierung,
die konkrete Leistungsziele innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens setzen würde, finden sich derzeit noch kaum. Die bereits
in Umsetzung befindlichen auf EU-Ebene vereinbarten Missionen werden daher neue Aspekte in das österreichische Forschungsförderungssystem
einbringen, die die schon anhand der neuesten Budgetdaten erkennbare deutliche Erhöhung von öffentlichen Mitteln für thematisch
orientierte Programme (etwa Klima, Energie) verstärken werden.