Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien – Wirtschaftskammer Österreich – Österreichischer Gewerkschaftsbund – Landwirtschaftskammer Österreich
Die vorliegende Studie erarbeitet eine Abschätzung der künftigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für ältere Personen. Dazu
wird der Einfluss des Gesundheitszustands, der Ausbildung und anderer Faktoren auf die Erwerbskarriere analysiert und die
Beschäftigungslage Älterer mit Hilfe eines dynamischen Mikrosimulationsmodells bis 2040 prognostiziert. Dieser Ansatz, welcher
auf individuellen Erwerbskarrieren einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung basiert, erlaubt eine Abschätzung künftiger
Entwicklungstendenzen in Bezug auf Größe und Struktur der österreichischen Erwerbsbevölkerung. Die modellierten Übergänge
zwischen den verschiedenen Erwerbszuständen hängen dabei neben Alter und Geschlecht von individuellen Gegebenheiten wie dem
Gesundheitszustand, dem höchsten formalen Bildungsabschluss, aber auch der bisherigen Erwerbskarriere ab. Basierend auf detaillierten
Analysen zur Auswirkung dieser Faktoren auf die Übergangschancen bzw. ‑risiken zwischen verschiedenen Erwerbspositionen simuliert
das Modell künftige Entwicklungen des österreichischen Arbeitsmarktes, wobei auch regulatorische Veränderungen des Pensionssystems
berücksichtigt werden.
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien – Wirtschaftskammer Österreich – Österreichischer Gewerkschaftsbund – Landwirtschaftskammer Österreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die vorliegende Studie beleuchtet den Veränderungsprozess in der Alterszusammensetzung der unselbständig Beschäftigten in
Österreich im Zeitverlauf sowie spezifische Merkmalausprägungen zur Altersstruktur der Beschäftigten auf betrieblicher Ebene.
Aus diesem Perspektivenmix werden Hinweise auf die Schwerpunkte in der Alterszusammensetzung in betrieblichen Belegschaften
dargestellt, Auffälligkeiten angezeigt bzw. vorausschauend abgeleitet, wo aufgrund der gegenwärtigen Altersstruktur der Beschäftigung
potentieller Handlungsbedarf mit Blick auf den Arbeitskräftebedarf in den nächsten Jahren entstehen wird.
In der vorliegenden Studie wurden die Erwerbskarrieren von vier Geburtsjahrgängen im Abstand von jeweils 10 Jahren, für die
aus den Daten des Dachverbands der Sozialversicherungsträger wesentliche Teile der Erwerbskarrieren ab dem potentiellen Arbeitsmarkteintritt
mit 15 Jahren verfügbar sind, verglichen: die Geburtsjahrgänge 1958, 1968, 1978 und 1988. Dabei zeigt sich u. a., dass durch
die Höherqualifizierung die Erwerbseinstiegsphase später stattfindet. Geringqualifizierten fällt die Erwerbsintegration mit
sinkenden Erwerbstätigenzeiten und steigenden Arbeitslosigkeitszeiten zunehmend schwerer. Der Anteil an Personen mit einem
stabilen Erwerbverlauf hat bei Männern leicht und bei Frauen deutlich zugenommen. Ein stabiler Erwerbsverlauf im Haupterwerbsalter
spiegelt sich bereits in höheren Erwerbstätigenzeiten und geringeren Arbeitslosigkeitszeiten bis zum Alter von 30 Jahren wider.
Die erzielten (ausbildungs- und altersspezifischen) Erwerbseinkommen sinken jedoch im Generationenvergleich: Jüngere Jahrgänge
verdienen tendenziell weniger als ältere Jahrgänge.
Am 19. Mai 2021 durften Gastronomie (Innen- und Außenbereiche), Sport-, Freizeit- und Kulturbetriebe, Hotels sowie Bäder unter
besonderen Sicherheitsvorkehrungen nach mehr als einem halben Jahr in ganz Österreich wieder öffnen. Damit gab es erstmals
seit November 2020 österreichweit keine nennenswerten pandemiebedingten Einschränkungen mehr für die Beschäftigung. Diese
konnte Ende Mai 2021 auch erstmals wieder das Vorkrisenniveau übertreffen. Allerdings darf dieser Befund nicht darüber hinwegtäuschen,
dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter angespannt bleibt. Einerseits, weil es Wirtschaftsbereiche gibt, die das Vorkrisenniveau
noch nicht erreicht haben, andererseits, weil die Arbeitslosigkeit noch merklich höher liegt als im Vorkrisenjahr. Zu den
Branchen, die noch nicht an das Vorkrisenjahr anschließen konnten, zählen die kontaktintensiven Bereiche Beherbergungs- und
Gaststättenwesen, die Dienstleistungen des Sports, der Unterhaltung und Erholung, der Land-, Luft- und Schiffverkehr sowie
die persönlichen Dienstleistungen.
The COVID-19 pandemic and the official measures taken to contain it left a clear mark on the labour market in 2020. The drastic
slump in the spring was followed by a recovery phase driven by the rebound of the economy and the summer tourist season. At
the end of the year, however, the situation on the labour market deteriorated again due to the renewed lockdown in November
and the wide absence of the winter season. Despite an increase in employment and a decline in unemployment, the crisis on
the labour market is still not over in spring 2021. Unemployment in particular is still far away from the pre-crisis levels.
Die COVID-19-Pandemie und die behördlichen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung hinterließen 2020 deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt.
Auf den drastischen Einbruch im Frühjahr folgte eine Erholungsphase, die vom Wiederhochfahren der Wirtschaft und der touristischen
Sommersaison getrieben wurde. Zu Jahresende verschlechterte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt durch den erneuten Lockdown
im November und den weitgehenden Entfall der Wintersaison abermals. Trotz eines Anstieges der Beschäftigung und eines Rückgangs
der Arbeitslosigkeit ist die Krise auf dem Arbeitsmarkt auch im Frühjahr 2021 noch nicht überwunden. Insbesondere die Arbeitslosigkeit
ist noch deutlich vom Vorkrisenniveau entfernt.
Die Zahl der aktiv unselbständig Beschäftigten war im März um rund 148.000 bzw. 4,2% und damit deutlich höher als im März
des Vorjahres, der den Beginn der COVID-19-Krise markiert und von kräftigen Beschäftigungsverlusten gekennzeichnet war. Die
hohen Zuwächse dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krise auf dem Arbeitsmarkt noch nicht überwunden ist.
Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von März 2019 war die Beschäftigung im März 2021 um 0,9% (bzw. 33.779) geringer.
Im Vorjahresvergleich verzeichneten fast alle Branchen Beschäftigungszuwächse, insbesondere das Bauwesen, aber auch die Gastronomie.
In den kontaktintensiven Dienstleistungsbereichen lag die Beschäftigung dennoch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Dazu gehören
etwa das Beherbergungs- und Gaststättenwesen, aber auch die Bereiche Kunst, Unterhaltung und Erholung, Verkehr und persönliche
Dienstleistungen. Hier fehlten im März 2021 gut 90.000 Beschäftigungsverhältnisse auf das Niveau von März 2019. Auch unter
jungen Arbeitskräften sowie Arbeiterinnen und Arbeitern müssen die Beschäftigungsverluste erst wettgemacht werden.
Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie hinterließen deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt.
Nach den drastischen Einbußen im Frühjahr 2020 gingen mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Belebung des Sommertourismus
die Beschäftigungsverluste zurück. Aufgrund des erneuten Lockdown im November und des hinausgeschobenen Beginns der Wintersaison
im Tourismus zu Jahresende sank die Beschäftigung jedoch abermals und lag Ende Dezember 2020 um 3,3% unter dem Vorjahresniveau.
Im Jahresdurchschnitt 2020 – d. h. einschließlich der Zeit bis zum ersten Lockdown im März – betrug der Rückgang der aktiv
unselbständigen Beschäftigung 2,0%. Besonders von Arbeitsplatzverlusten betroffen waren junge Menschen sowie Arbeiterinnen
und Arbeiter; nach Wirtschaftsbereichen büßten neben dem Tourismus der Arbeitskräfteverleih, die Reisebranche (Reisebüros,
Reiseveranstalter), die kontaktintensiven Bereiche Freizeit, Kultur und persönliche Dienstleistungen sowie der Verkehr am
stärksten an Beschäftigten ein.
Die Wirtschaft dürfte 2020 um 7,7% schrumpfen statt um 6,8%, wie noch im Oktober prognostiziert. 0,6 Prozentpunkte dieses
zusätzlichen Einbruchs sind auf den Bereich Beherbergung und Gastronomie zurückzuführen, der Rest vor allem auf (freiwilligen)
Konsumverzicht in anderen Bereichen. 2021 dürfte das BIP um nur 2,8% expandieren statt um 4,4% laut WIFO-Prognose vom Oktober
2020. Der BIP-Beitrag aus dem Bereich Beherbergung und Gastronomie steigt hingegen um 0,3 Prozentpunkte. Während also der
Tourismus von den aktuellen Verschärfungen im nächsten Jahr profitieren soll, ergeben sich gesamtwirtschaftlich negative Folgeeffekte.
Ein halbes Jahr nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie sind die Folgen für die Beschäftigung noch immer merklich spürbar.
Der Rückgang war im September im Vorjahresvergleich zwar geringer als im Frühjahr, betrug aber immer noch etwa 1%. Zudem waren,
nach dem Höhepunkt im Mai mit über 1,3 Mio. angemeldeten Kurzarbeitsfällen, rund 300.000 Beschäftigte zur Kurzarbeit angemeldet.
20- bis 24-jährige Arbeitskräfte waren von den Auswirkungen der COVID-Maßnahmen überdurchschnittlich betroffen, ebenso Arbeiterinnen
und Arbeiter sowie Männer (insbesondere zu Beginn der Krise). Unter jenen Branchen, die von der Krise besonders erfasst worden
waren, erreichte einzig das Bauwesen das Beschäftigungsniveau des Vorjahres wieder. War die Beschäftigung im Mai in erster
Linie in den vom Wintertourismus geprägten Bundesländer Tirol und Salzburg gesunken, so verzeichnete im September Wien die
größten Einbußen. Nur im Burgenland wurde die Beschäftigung ausgeweitet.