Studie von: CHE Consult GmbH – Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Akademie der Wissenschaften in Hamburg
In Kooperation mit CHE Consult analysierte das WIFO die Wirkung von Wissenschaft auf die Wettbewerbsfähigkeit in vier unterschiedlichen
Kanälen. Eine Patentanalyse von Hamburger Forschungseinrichtungen zeigt zwar durchaus Kooperationen, die aber stärker lokal
verankert sind und weniger breit thematisch streuen; eine Analyse der Produktivitätswirkung der Hamburger Hochschulen sowie
ihres wirtschaftlichen Impact kommt zu positiven Ergebnisse, und eine Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur zeigt Defizite
im Hightech-Bereich der Hamburger Wirtschaftsstruktur auf, die durch forcierte Investitionen in Wissenschaft und in Cluster,
in denen Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten, gezielt adressiert werden könnten.
Die österreichische Wirtschaftspolitik steht vor großen Herausforderungen. Durch das Fehlen einer mit Parlamentsmehrheit ausgestatteten
Regierung kam es zwischen Ende Mai 2019 und Jahresanfang 2020 zu einer Zwangspause in der politischen Arbeit, die Reformen
weiter in die Zukunft verschob. Ziel dieses Artikels ist es, ausgehend von einem Rückblick auf die zentralen Themen des vergangenen
Jahres die Herausforderungen für die künftige Wirtschaftspolitik im Überblick darzustellen. Anders als in den üblichen Beiträgen
in den WIFO-Monatsberichten wird ein primär qualitativer Zugang gewählt – die quantitative empirische Evidenz wird in die
Referenzen verwiesen.
Aufgabe der vorliegenden Studie war es, für unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten für das Arbeitslosengeld-Neu Auswirkungen
auf die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher, auf die Höhe der Existenzsicherungsleistungen und auf den Budgeteinsatz für die
Arbeitslosenversicherung sowie die Systeme der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (bzw. Sozialhilfe) zu simulieren. Die
konkreten Szenarien wurden von politisch verantwortlicher Seite vorgegeben, keines davon erlangte den Status eines akkordierten
Umsetzungsvorschlages für ein Arbeitslosengeld-Neu. Die Analyse basiert auf einem Mikrosimulationsmodell und umfasst sowohl
die Veränderung der Zahl der Leistungsberechtigten und der Leistungshöhe als auch die Gesamtausgaben des vorgeschlagenen Systems
im Vergleich zum Status quo. Die Wirkung dieser Arbeitslosengeldvarianten auf das nachgelagerte System der Bedarfsorientierten
Mindestsicherung bzw. Sozialhilfe wird mit einem stilisierten Modell geschätzt. Die hier beispielhaft durchgeführte detaillierte
Schätzung der Auswirkungen von Gestaltungsoptionen der Arbeitslosenversicherung bietet die Möglichkeit, politische Entscheidungsfindung
auf eine sachorientiertere Basis zu stellen.