Die Ergebnisse des "Gleichstellungsindex Arbeitsmarkt", der zuletzt unmittelbar vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie auf Basis
von Daten aus dem Jahr 2019 aktualisiert wurde, zeigen insbesondere ungenütztes Gleichstellungspotential bei Frauen mit Kindern.
Zugleich gibt es Hinweise, dass gerade durch die COVID-19-Pandemie verursachte Betreuungsarbeiten, die aus geschlossenen bzw.
auf Notbetrieb umgestellten Betreuungseinrichtungen resultierten, oftmals von Frauen "aufgefangen" wurden. Darüber hinaus
zeigen die jüngsten Arbeitsmarktdaten, dass Frauen durch die anhaltenden Lockdowns verhältnismäßig stärker getroffen wurden,
was sich in rückläufiger Arbeitsmarktpartizipation, aber auch in der relativen Steigerung der Arbeitslosigkeit von Frauen
zeigt. Dieser Research Brief analysiert die neuesten Entwicklungen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und zeigt Handlungsoptionen
auf.
In Österreich ging die Wirtschaftsleistung 2020 im Vergleich zu anderen OECD- und EU-Ländern und insbesondere zu Deutschland
und der Schweiz relativ stark zurück. Der Großteil der Ländervariation geht auf Unterschiede in pandemiebedingten Verhaltensänderungen
durch Lockdowns und Social Distancing sowie auf die unterschiedliche Bedeutung tourismusabhängiger Dienstleistungen für die
Gesamtwirtschaft zurück. Für Österreich erklären diese beiden Faktoren die Tiefe der Rezession vollständig. Der Unterschied
zur Entwicklung in Deutschland ist im Wesentlichen auf die höhere Bedeutung des Tourismus für die heimische Wirtschaft zurückzuführen.
Wie wissenschaftliche Untersuchungen regelmäßig belegen, gibt es in Österreich geschlechtsspezifische Lohnunterschiede. Der
vorliegende Research Brief untersucht auf Basis von EU-SILC-Daten die Entwicklung dieser Unterschiede im Zeitraum 2005 bis
2019. Während der Stundenlohn von Frauen im Jahr 2005 um etwa 20,5% geringer war als jener der Männer, sank diese Differenz
bis 2019 auf 15,3%. Auch der um bestimmte Merkmale wie etwa die Schulbildung und Berufserfahrung "bereinigte" Lohnunterschied
ging je nach statistischer Methode bis 2019 auf 6% bis 11% zurück (2005: 9% bis 17%). Der Hauptgrund für den Rückgang ist
eine Angleichung der Merkmale von Frauen und Männern, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden. Die größte Bedeutung für
den Lohnunterschied kommt neben nicht beobachteten Merkmalen der Berufswahl und der Berufserfahrung zu, die im Fall von Frauen
durch Kinderbetreuungszeiten eingeschränkt wird. Der vorliegende Research Brief ist eine Aktualisierung von Böheim, R., Fink,
M., Zulehner, C., "About time: the narrowing gender wage gap in Austria", Empirica, 2020.
In the last quarter the economic assessments by Austrian companies were determined by the second wave of the COVID-19 pandemic.
In January, the economic indices were positive only in the construction industry. The WIFO-Konjunkturampel (economic traffic
light) confirms this picture, showing yellow and indicating an interruption of the recovery process from summer. Accordingly,
uncertainty remains high in all sectors. There are differences in the development of a capacity utilisation rates across sectors,
but it remained low except for the construction industry. Companies named "insufficient demand" followed by "other obstacles"
as the most important obstacles to economic activity.
Mit finanzieller Unterstützung von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Kompetenzzentrum "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft"
Online seit: 26.02.2021 0:00
Das Jahr 2020 war vom Ausbruch und der globalen Verbreitung von COVID-19 geprägt. Obwohl sich das Virus im Jänner und Februar
2020 noch nicht stark in Europa ausgebreitet hatte, litten die europäischen Wertschöpfungsketten bereits unter Produktions-
und Lieferausfällen in und aus Asien – allen voran China. Ab Mitte Februar erfasste die Pandemie auch Europa und die USA.
Die Politik musste mit gesundheitspolitischen Maßnahmen reagieren, die vor allem die Bewegungs- und Verkehrsfreiheit drastisch
einschränkten und somit große Teile des Wirtschaftslebens zum Stillstand brachten. Die Folge war ein wirtschaftlicher Abschwung
in einer seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr beobachteten Größenordnung. Laut OECD dürfte das weltweite BIP 2020 im
Vorjahresvergleich um 4,3% gesunken sein. Für Österreich rechnet das WIFO in seiner Prognose vom Dezember 2020 mit einem Einbruch
um rund 7,3%.
Christian Glocker, Wirtschaftsentwicklung weiterhin träge • Werner Hölzl, Michael Klien, Agnes Kügler, Zweite COVID-19-Welle
bestimmt Konjunkturbeurteilung der Unternehmen. Ergebnisse der Quartalsbefragung des WIFO-Konjunkturtests vom Jänner 2021
• Michael Klien, COVID-19-Krise führt zu tiefer Rezession im europäischen Bauwesen. Euroconstruct-Prognose bis 2023 • Andreas
Reinstaller, COVID-19-Krise dämpft die Innovationstätigkeit österreichischer Unternehmen. Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests
vom Dezember 2020 • Peter Mayerhofer, Julia Bachtrögler-Unger, Klaus Nowotny, Gerhard Streicher, Ökonomische Wirkung von Interventionen
der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds in Österreich seit 1995 • Angela Köppl, Stefan Schleicher, Indikatoren zum
österreichischen Energiesystem
Die Wirtschaft in den Bundesländern, Februar 2021, 84 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 01.03.2021 0:00
Die Dynamik der österreichischen Wirtschaft stand im III. Quartal 2020 weiterhin im Zeichen der COVID-19-Pandemie, obgleich
die Einbrüche deutlich schwächer ausfielen als im II. Quartal. Auf dem heimischen Arbeitsmarkt ging die Beschäftigung im III.
Quartal im Vorjahresvergleich weiterhin zurück, und die Arbeitslosigkeit nahm weiter zu. Sämtliche Bundesländer verzeichneten
empfindliche und breit gestreute wirtschaftliche Einbußen.
Anhand der von Statistik Austria jüngst veröffentlichten Energie- und Nutzenergiebilanzen für das Jahr 2019 wurden Indikatoren
entwickelt, die die gegenwärtigen Strukturen des österreichischen Energiesystems beschreiben. Ergänzend wurden um Konjunktur
und Außentemperatur kompensierte Werte für den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen geschätzt. Diese Evidenz macht deutlich,
dass strukturelle Maßnahmen erforderlich sind, um das österreichische Energiesystem an die Vorgaben des Pariser Klimavertrags
und die EU-Klimaziele anzupassen und bis 2040 das im Regierungsprogramm festgehaltene Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Seit 2015 steigen in Österreich die CO2-Emissionen, trotz der Bemühungen beim Ausbau erneuerbarer Energieträger. Einer effizienteren
Verwendung von Energie muss daher mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Eine Forschungsarbeit des WIFO analysierte erstmals fondsübergreifend die Wirkung der europäischen Struktur- und Investitionsförderung
auf die Regionalwirtschaft in Österreich seit 1995. Auf Grundlage einer neu geschaffenen Datenbasis zu EU-Förderungen und
nationaler Kofinanzierung, die Individualdatenbestände von verantwortlichen bzw. abwickelnden Stellen zusammenführt, wurden
die regionale Verteilung der Mittel und deren Wirkung auf die Wirtschaft der Bundesländer sowie kleinerer Einheiten (Arbeitsmarktbezirke,
Gemeinden) untersucht. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die ESIF-Initiativen in Österreich zum Abbau regionaler Disparitäten
beitrugen.