In this paper, we present a novel approach of linking the technical model of the continental European electricity system ATLANTIS
with the macroeconomic model DYNK to provide comprehensive integrated power and socio-economic analyses. We thoroughly describe
both models and explain the work that has been done to interlink the models. Further, we take Austria's generation expansion
plans to transform the electricity sector to 100 percent renewable energy sources (national balance) by 2030 and analyse the
effects of different CO2 prices on the electricity demand that couples the two models via a feedback loop. As the
electricity price and demand are interlaced and influence each other, the linked models are solved iteratively until convergence,
i.e., until the change of the electricity demand from the DYNK model does not affect the electricity price in the ATLANTIS
model anymore. The results show that coupling a technical and macroeconomic model is possible and convergence is achieved
after just a few iterations.
In the "Fit for 55" package of July 2021, the European Commission proposed inter alia a revision of the energy taxation directive
with the intent of increasing tax rates for fossil fuels that should contribute to achieving the EU's emission reduction targets
for 2030. Since then, climate policy challenges in the EU have been amplified by sharp increases in electricity and gas prices
mainly as a result of the war in Ukraine. Energy price spikes have led to the implementation of numerous compensation measures
for households and firms in EU member countries. In this article, we provide an overview of the discussion on energy taxation
in the EU and analyse compensation measures implemented during the energy crisis. We find that energy cost related compensation
measures counter climate policy efforts. A stronger focus on vulnerable groups would have reduced the overall costs of measures
and entailed stronger energy efficiency incentives.
Der öffentliche Sektor als Produzent und Konsument von Gütern und Dienstleistungen spielt für Fortschritte in Hinblick auf
die ökologische Entwicklung eines Landes eine wichtige Rolle. Das Working Paper beschäftigt sich mit der Erfassung der ökologisch
relevanten öffentlichen Ausgaben in Österreich, wobei der Schwerpunkt auf klimarelevanten Ausgaben liegt. Die in Österreich
verfügbaren Datengrundlagen bezüglicher öffentlicher Klima- und Umweltausgaben werden vorgestellt und hinsichtlich (der Grenzen)
ihrer Aussagekraft diskutiert. Auch wird auf die Datengrundlagen zu den Kosten klimapolitischen Nicht-Handelns, zu ökologisch
kontra-produktiven öffentlichen Subventionen sowie zu den für die grüne Transformation erforderlichen grünen öffentlichen
Investitionen in Österreich eingegangen. Ziel des Beitrags ist es, einen möglichst vollständigen Überblick über die bestehenden
Datengrundlagen zu ökologisch und insbesondere klimapolitisch relevanten öffentlichen Ausgaben in Österreich zu geben, Grenzen
ihrer Aussagekraft aufzuzeigen und auf Datenlücken und -erfordernisse hinzuweisen. Schließlich werden auch Anforderungen hinsichtlich
der institutionellen Rahmenbedingungen für die Implementierung öffentlicher Klimaschutzausgaben angesprochen.
We analyse the (techno- and macro-)economic and distributive effects of a transformation to a renewable electricity system
in Austria by 2030, as stipulated by the Austrian government. For the analysis, the macroeconomic model DYNK and ATLANTIS,
a partial model of the electricity market, were expanded and linked. Four transformation scenarios conforming with the 100
percent renewable electricity target in Austria on a national balance are examined, integrated into a consistent scenario
for the development of the European electricity system. Additionally, sensitivity analyses with respect to the gas price are
performed. Although all scenarios achieve 100 percent RES-E on a national balance, the analysis shows that electricity from
gas-fired power plants will still be needed in 2030 to balance variable renewable generation, to avoid grid congestion, and
for heat generation from combined heat and power plants in winter months. Another main conclusion from the simulations is
that the transition towards a renewable electricity sector is almost neutral from a socio-economic perspective. It does neither
reveal harmful impacts nor lead to high multiplier effects from additional investment. With high natural gas prices in the
sensitivity scenarios a decrease in GDP and household income, which might motivate redistributive policies, can be observed.
Der Bericht bietet einen Rückblick auf die Entwicklung der Gemeindefinanzen in Österreich im Jahr 2021 und eine Vorschau auf
die Jahre 2023 und 2024. Nach weitgehender Bewältigung der COVID-19-Gesundheitskrise zeichnete sich das abgelaufene Jahr 2022
durch unvorhersehbare geopolitische und ökonomische Entwicklungen aus, von denen die Gemeindeebene wiederum betroffen war.
Hohe Inflationsraten sorgten zunächst für ein starkes Wachstum der Steuereinnahmen auch auf der Gemeindeebene. Die finanziellen
Auswirkungen rapide steigender (Energie-)Preise, inflationsbedingtes Wachstum des Sach- und Personalaufwandes sowie das Ende
der Phase niedriger Zinsen werden die Gemeinden aber auf der Ausgabenseite belasten.
Die EU-Kommission hat in Folge der Gasmangellage in Europa das Ziel vorgegeben, im Zeitraum August 2022 bis März 2023 den
Gaskonsum um 15% zu reduzieren. Bis einschließlich 15. Dezember 2022 ist dieses Ziel mit einer Reduktion von 17% in Österreich
erreicht worden. Allerdings waren die Monate Oktober und November ungewöhnlich warm. Wenn die Einsparungen also rein witterungsbedingt
erfolgten, könnte ein durchschnittlich kalter Winter dazu führen, dass das Sparziel bis März nicht erreicht werden würde.
Wir schätzen ein temperaturabhängiges Gasverbrauchsmodell aus den Daten der Periode 2015 bis 2021 und prognostizieren damit
den Verbrauch im Jahr 2022. Der Unterschied zwischen Beobachtung und Prognose lässt sich als temperaturunabhängige Einsparung
im Gaskonsum interpretieren. Unsere Analyse zeigt, dass diese Einsparungen im gesamten Gaskonsum bei ungefähr 7% liegen, und
damit unter dem EU-Zielwert. Berechnet man die Einsparungen von Industrie, Gewerbe und Haushalten ohne die Verstromung von
Gas, ergibt sich eine außentemperaturbereinigte Reduktion von 10%. In Summe würde also, sollte ein durchschnittlich kalter
Winter eintreten, das absolute Einsparungsziel von 15% nicht erreicht werden, falls Gaskonsumentinnen und -konsumenten ihr
Verhalten nicht im Vergleich zur beobachteten Periode anpassen.
Marcus Scheiblecker, Konjunktur trotzt schlechter Stimmung • Hans Pitlik, Margit Schratzenstaller, Budgetvoranschlag zwischen
COVID-19- und Anti-Teuerungsmaßnahmen. Bundesvoranschlag 2023 und Mittelfristiger Finanzrahmen 2023 bis 2026 • Michael Peneder,
Benjamin Bittschi, Angela Köppl, Peter Mayerhofer, Thomas Url, Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit der österreichi¬schen
Wirtschaft 2022 • Stefan Angel, Philipp Warum, Privatkonkurse in Österreich. Institutionen, Entwicklung und Charakteristika
seit 1995
Der Privatkonkurs bietet überschuldeten Personen die Möglichkeit, eine Restschuldbefreiung zu erlangen. Von 1995 bis Ende
2021 wurden in Österreich insgesamt etwa 197.000 Privatkonkursanträge gestellt. Die jährliche Zahl der Anträge stieg bis Ende
der 2000er-Jahre kontinuierlich an. Seither lassen sich größere Sprünge in den Fallzahlen beobachten, vor allem im Zusammenhang
mit Reformen und Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen, wie etwa in der COVID-19-Krise. In der Analyse zeigen sich
auch Zusammenhänge mit der Konjunktur und der Bevölkerungsdichte, wobei die Konkursquoten vor allem in urbanen Gebieten hoch
sind. Zur Untersuchung detaillierter kausaler Zusammenhänge sowie der Auswirkungen der rezenten Teuerungswelle sind jedoch
vertiefende Analysen erforderlich.
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher,
sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren liegt Österreich knapp hinter dem oberen Drittel
der europäischen Vergleichsländer und ist zuletzt weiter zurückgefallen. Mitverantwortlich waren u. a. Positionsverluste in
den Bereichen Multifaktorproduktivität, Beschäftigung und Einkommensverteilung. Bei der regionalen Kohäsion erzielt Österreich
weiterhin sehr hohe Werte. In anderen Bereichen, z. B. bei der Energieabhängigkeit oder den Umweltpatenten, konnte es sich
relativ zu den anderen Ländern verbessern.