Steigende Lebenshaltungskosten und Armut (Rising Cost of Living and Risk of Poverty in Austria)
WIFO Research Briefs, 2022, (10), 10 Seiten
Online seit: 14.04.2022 0:00
Vor dem Hintergrund der stark steigenden Preise (Inflation März 2022: 6,8%, prognostizierte Jahresinflation 2022: 5,8%) stellt der Beitrag die Frage nach den Auswirkungen steigender Lebenshaltungskosten auf Armutsgefährdung der Bevölkerung in Österreich. Es wird gezeigt, dass es keine unmittelbaren Veränderungen in der Armutsgefährdungsquote gibt, da dieser Indikator die Einkommenslage der Haushalte zum Bezugspunkt hat. Die Auswirkungen sind vielmehr indirekte: Durch die unterschiedlichen Konsumniveaus als auch die Konsumausgabenstrukturen der Haushalte in Abhängigkeit ihrer Einkommen sind Haushalte mit geringeren Einkommen, und damit armutsgefährdete oder arme Haushalte, stärker von den Preissteigerungen betroffen. Bei einer mittelfristigen Betrachtung zeigen vor allem die steigenden Preise im Bereich Wohnen einen Druck auf den Lebensstandard von einkommensschwachen Haushalten.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch

Rising Cost of Living and Risk of Poverty in Austria
The article deals with the impact of rising living costs (projected annual inflation for 2022: 5.8 percent) on poverty risk in Austria. There are no direct changes in the at-risk-of-poverty rate, as the poverty-indicator is based on household income. Rather, the effects are indirect: due to the different expenditure and expenditure structures of goods and services purchased by households of different income levels, inflation falls hardest on households with lower incomes, and thus households at risk of poverty. In the medium term, rising housing prices in particular put pressure on the living standards of low-income households.