Die Mietpreisentwicklung in Österreich. Eine deskriptive Analyse für die Jahre 2005 bis 2012 (Rental Development in Austria: A Descriptive Analysis for 2005 to 2012)
WIFO-Monatsberichte, 2013, 86(7), S.559-577
Online seit: 23.07.2013 0:00
 
Für den Zeitraum 2005/2012 wird auf Basis einer Sonderauswertung des Mikrozensus-Wohnprogrammes die Entwicklung der Mietpreise für die Bestandsdaten und die jährlichen Neuvermietungen für die verschiedenen Mietvertragskategorien berechnet. Knapp 1,5 Mio. österreichische Haushalte (40%) bewohnten 2012 eine Hauptmietwohnung; davon entfielen jeweils rund 40% auf Genossenschafts- und Mietwohnungen privater Eigentümer und 19% auf Gemeindewohnungen. Drei Viertel aller Hauptmietwohnungen stehen unter starkem öffentlichen Einfluss. Im Untersuchungszeitraum erhöhten sich die Bestandsmieten für Hauptmietwohnungen privater Eigentümer stärker als jene für Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen. Die Mietpreissteigerungen lagen auch deutlich über der Inflationsrate und den Einkommenszuwächsen der privaten Haushalte. Tendenziell ist das Mietpreisniveau in Wien höher als in den anderen Bundesländern. Der Anstieg der Bestandsmieten auf dem freien Markt fiel stärker aus als jener der Richtwerte. Bei Neuvermietung sind die Mieten für Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen deutlich niedriger als für Wohnungen privater Eigentümer. Das Mietpreisniveau für neuvermietete Wohnungen privater Eigentümer, die dem Richtwertsystem unterliegen, unterscheidet sich nicht von jenem auf dem freien Markt. Ein Abschlag für befristete neuvermietete Wohnungen ist nur für Gemeindewohnungen festzustellen.
Keywords:Mieten Hauptmiete Eigentümerstruktur Richtwertmiete Preisentwicklung
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

Rental Development in Austria: A Descriptive Analysis for 2005 to 2012
Based on microcensus data, a comparison of rent development by ownership category (local government, co-operatives, private owners) is conducted for the period 2005 to 2012. During the period under review, rents (in € per square meter) for units owned by the private sector generally have risen at a faster pace than the general rate of inflation and disposable incomes of private households. Also, the level of rents in 2005 and the increase over the past seven years were significantly lower for units owned by local governments and co-operatives. Both of these segments receive public subsidies. The private market segment can be subdivided into three segments: "market rents", "reference rents" and "other regulated rents". Because the "reference rent" system was introduced only in 1994, the average lease duration is substantially shorter than for apartments according to "market rents". This is the reason why the average rent in all "reference rent" flats was above the level of flats charging "market rents" in 2005 as well as in 2012. Increases in rents for all flats with "reference rents" were, in statistical terms, significantly lower (especially in Vienna) during the review period than for all "market rents" flats. The level of rents tends to be higher in Vienna than the average rent level in the other Austrian Länder.

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