Markus Marterbauer
Träge Erholung der Konjunktur. Prognose für 2010 und 2011 (Sluggish Cyclical Recovery. Economic Outlook for 2010 and 2011)
WIFO-Monatsberichte, 2010, 83(4), S.287-301
 
Die Konjunktur stabilisierte sich zwar seit Mitte 2009, doch bleibt die Erholung sehr verhalten. Güterexport und Sachgütererzeugung profitieren vom Aufschwung im Welthandel und in Asien sowie der spürbaren Erholung bei westeuropäischen Handelspartnern. Bislang übertrugen sich diese Auftriebstendenzen aber aufgrund der ausgeprägten Unsicherheit und der niedrigen Kapazitätsauslastung der Unternehmen nicht auf die Ausrüstungsinvestitionen. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte nimmt stetig, aber schwach zu. Unter diesen Rahmenbedingungen wird die österreichische Wirtschaft im Jahr 2010 real um 1,3% und im Jahr 2011 um 1,4% wachsen. Der Anstieg der Produktion reicht für eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt nicht aus; die Arbeitslosenquote dürfte 2011 auf 7,7% der unselbständigen Erwerbspersonen bzw. 5,4% der Erwerbspersonen laut Eurostat steigen. Die jüngsten Budgetbeschlüsse der Bundesregierung lassen erwarten, dass sich der Finanzierungssaldo des Staates auf etwa 4% des BIP verbessern wird. Für den weiteren Konjunkturverlauf ist entscheidend ob – begünstigt vom Auftrieb der Weltwirtschaft – die Ausrüstungsinvestitionen kräftig anziehen, bevor nachfragedämpfende Effekte der zeitgleichen Budgetkonsolidierung in den EU-Ländern wirksam werden.
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

Sluggish Cyclical Recovery. Economic Outlook for 2010 and 2011
As from mid-2009, economic activity in Austria stabilised, supported by exports and manufacturing output. Yet, the tentative rebound has not gained momentum, notably because the turnaround has so far not extended to private investment. Real GDP is therefore expected to grow by no more than 1.3 percent in the current year. In 2011, fiscal consolidation is to set in, whose impact on aggregate demand is as yet largely unknown. WIFO expects for 2011 real GDP growth of 1.4 percent, unemployment rising to 7.7 percent of the dependent labour force, an inflation rate of 1.8 percent and a general government deficit of 4 percent of GDP.