Die wirtschaftspolitische Debatte hat sich in den letzten Jahrzehnten von der Diskussion der Lohnquote (und damit der Einkommensverteilung)
zu jener der realen Lohnstückkosten (und damit der Standortkonkurrenz) verschoben. Die Studie zeigt zunächst, dass die beiden
Konzepte sehr ähnlich sind und sich vor allem in der Preisbereinigung unterscheiden. Sowohl die bereinigte Lohnquote als auch
die realen Lohnstückkosten sind seit Ende der siebziger Jahre in Österreich, Deutschland und den meisten anderen EU-Ländern,
aber auch in den USA merklich zurückgegangen. In der empirischen Untersuchung wird den Ursachen für die Entwicklung der Lohnquote
nachgegangen. Dabei zeigt sich, dass das Wirtschaftswachstum, der Trend der Arbeitslosenquote und die Inflationsrate die wichtigsten
Determinanten bilden. Eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums im Konjunkturzyklus senkt über steigende Investitionen
und Gewinne den Lohnanteil am Volkseinkommen. Steigende Arbeitslosigkeit wirkt wegen der ungünstigeren Verhandlungsposition
der Arbeitnehmer in die gleiche Richtung. Höhere (importierte) Inflation hat eine Zunahme des Lohnanteils zur Folge. Erhebliche
Bedeutung für die Entwicklung der Lohnquote kommt auch den Vermögenseinkommen zu.
Keywords:Lohnquote; Lohnstückkosten; Wettbewerbsfähigkeit; Österreich; Bestimmungsgründe der Lohnquote und der realen Lohnstückkosten
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen