Markus Marterbauer
Hohe Risken für die Weltwirtschaft, Einbruch der heimischen Baunachfrage. Prognose für 2001 und 2002
WIFO-Monatsberichte, 2001, 74(10), S.583-592
Online seit: 22.10.2001 0:00
 
Die Konjunkturprognose erfolgt unter großer Unsicherheit. Der Terroranschlag in den USA hat die Weltwirtschaft in einer äußerst labilen Konjunktursituation getroffen. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft hängen von der weiteren internationalen Entwicklung und den Reaktionen der Wirtschaftspolitik in den Industrieländern ab. Unter vorsichtig optimistischen Annahmen, die der vorliegenden Prognose zugrunde liegen, erholt sich die Konjunktur in den USA, unterstützt von expansiver Wirtschaftspolitik, im Frühjahr des kommenden Jahres. Europa könnte, so die automatischen Stabilisatoren der öffentlichen Haushalte voll zur Wirkung kommen, mit leichter Zeitverzögerung folgen. Dies würde für Österreich ein Wirtschaftswachstum von real 1,3% im Jahr 2001 und 1,9% im Jahr 2002 zulassen. Neben der Abschwächung der Exportnachfrage trägt auch die Krise in der Bauwirtschaft wesentlich zum Einbruch bei. Das Wirtschaftswachstum reicht nicht aus, um einen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen über die Marke von 200.000 zu verhindern. Hingegen verlangsamt sich der Preisauftrieb weiter. Aufgrund der Wirkung der automatischen Stabilisatoren dürfte das Budgetdefizit im kommenden Jahr bei etwa 10 Mrd. S liegen.
Keywords:Kurzfristige Konjunkturprognose, Österreich; Hohe Risken für die Weltwirtschaft, Einbruch der heimischen Baunachfrage. Prognose für 2001 und 2002
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch