Das Wirtschaftswachstum dürfte in Österreich heuer 1,7% betragen und ist damit nur etwa halb so hoch wie im Vorjahr. Die deutliche
Konjunkturabschwächung ist vor allem das Ergebnis einer markanten Wachstumsdämpfung in Europa. Aufgrund des Einbruchs in den
USA expandiert der europäische Export nur noch schwach. Zudem beeinträchtigen die hohen Energiepreise die Kaufkraft der Konsumenten
deutlich. In Österreich wird das Wachstum von Warenexport, Sachgüterproduktion, Ausrüstungsinvestitionen und Großhandel merklich
gebremst. Auch in der Bauwirtschaft drückt der Mangel an Nachfrage die Produktion. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte
hingegen stabilisieren die Konjunktur trotz eines Rückgangs der realen Nettoeinkommen. Der Preisauftrieb erweist sich als
hartnäckiger als noch im Frühjahr angenommen; die Inflationsrate dürfte heuer 2,6% erreichen und sich im Jahr 2002 auf 1,9%
verringern. Die Wachstumsabschwächung beeinträchtigt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen dürfte
nicht mehr weiter zurückgehen und sich auf einem Niveau von gut 190.000 stabilisieren. Die Erreichbarkeit des für 2002 geplanten
ausgeglichenen Finanzierungssaldos der öffentlichen Haushalte hängt neben dem weiteren Verlauf der Konjunktur vor allem von
der Anerkennung der Ausgliederung öffentlicher Tätigkeiten durch Eurostat ab.
Keywords:Markante Wachstumsabschwächung in Europa bremst heimische Konjunktur. Prognose für 2001 und 2002
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen