Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Dezember 2021 zeigen, dass die österreichischen Unternehmen ihre Innovationsausgaben
2021 ausgeweitet haben. Das noch ungünstige wirtschaftliche Umfeld hat aber zu Zurückhal-tung bei der Einführung neuer Produkte
geführt. Unter der Fortdauer der COVID-19-Krise dürfte 2021 vor allem die In-novationstätigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen
gelit-ten haben.
Das europäische Bauwesen schrumpfte im Krisenjahr 2020 deutlich, wenngleich die Verluste geringer ausfielen als noch Anfang
2021 erwartet. Wie sich zeigte, war das Bauwesen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft weniger stark von der COVID-19-Krise betroffen
und erholte sich deutlich rascher. Bereits 2021 wurde das Bauvolumen in den 19 Euroconstruct-Ländern wieder deutlich ausgeweitet
(+5,6%) und erreichte zum Jahresende 1.740 Mrd. €, womit die Bauproduktion schon im ersten Jahr nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie
das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 übertraf. Der Aufschwung im Bauwesen dürfte, wenn auch mit abnehmender Dynamik, über den
gesamten Prognosezeitraum bis 2024 anhalten. Ab 2022 dürfte dabei insbesondere der Tiefbau Wachstumsimpulse liefern. Im Vergleich
zum Durchschnitt der Euroconstruct-Länder war das Wachstum der Bauwirtschaft in Österreich 2021 relativ schwach (+5,4%). Allerdings
war die österreichische Bauproduktion 2020 im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich eingebrochen. Am stärksten nahm
2021 die Bautätigkeit im sonstigen Hochbau zu (z. B. Industrie , Büro , Geschäftsgebäude); hier kam es nach dem Einbruch des
Vorjahres (–8,6%) zu einem spürbaren Aufholeffekt (+8,0%), wenngleich das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht wurde. Aber
auch die krisenresistenteren Bereiche Tiefbau und Wohnbau profitierten von der dynamischen Entwicklung und der gemäß WIFO-Konjunkturtest
optimistischen Stimmung in der Bauwirtschaft.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Jänner zeigen im Quartalsvergleich eine Abschwächung der Konjunkturdynamik. Die
Konjunkturindikatoren blieben jedoch in allen Sektoren bis auf den Einzelhandel im positiven Bereich. Die WIFO-Konjunkturampel
sprang aufgrund der Lockerung der behördlichen COVID-19-Maßnahmen im Jänner auf Grün. Die unternehmerische Unsicherheit lag
zuletzt weiter auf hohem Niveau. Die Kapazitätsauslastung sank in den Dienstleistungsbranchen, blieb aber dennoch in allen
Sektoren hoch. Als wichtigstes Hemmnis der Geschäftstätigkeit wurde wie im Vorquartal der "Mangel an Arbeitskräften" genannt.
In der Sachgütererzeugung, der Bauwirtschaft und im Einzelhandel hemmte die Knappheit an Material und Vorprodukten weiter
die Geschäftstätigkeit.
Stefan Schiman, Inflation zur Hälfte von globalen Faktoren bestimmt • Werner Hölzl, Julia Bachtrögler-Unger, Jürgen Bierbaumer,
Agnes Kügler, Vierte COVID-19-Welle dämpft Konjunktureinschätzungen. Ergebnisse der Quartalsbefragung des WIFO-Konjunkturtests
vom Jänner 2022 • Julia Bachtrögler-Unger, Michael Weingärtler, Kräftige Erholung im europäischen Bauwesen. Euroconstruct-Prognose
bis 2024 • Margit Schratzenstaller, Familienleistungen der öffentlichen Hand in Österreich. Längerfristige Entwicklungen und
aktuelle Reformen
Sandra Bilek-Steindl, Aufschwung der Industriekonjunktur verlangsamt sich • Werner Hölzl, Jürgen Bierbaumer, Michael Klien,
Agnes Kügler, Geschäftstätigkeit durch Arbeitskräftemangel und Lieferengpässe beeinträchtigt. Ergebnisse der Quartalsbefragung
des WIFO-Konjunkturtests vom Oktober 2021 • Oliver Fritz, Anna Burton, Sabine Ehn-Fragner, COVID-19-Krise beschert heimischem
Tourismus herbe Verluste • Claudia Kettner-Marx, Simon Loretz, Margit Schratzenstaller, Steuerreform 2022/2024 – Maßnahmenüberblick
und erste Einschätzung • Birgit Meyer, Klaus S. Friesenbichler (WIFO), Mario Hirz (TU Graz), Dekarbonisierung als ein Treiber
des Wandels der österreichischen Kfz-Zulieferindustrie
Die Lagebeurteilungen der österreichischen Unternehmen deuteten im Oktober in allen Sektoren bis auf den Einzelhandel auf
eine stabile Entwicklung der Konjunktur. Die WIFO-Konjunkturampel sprang dennoch auf Rot. Dies lässt erkennen, dass der Höhepunkt
des konjunkturellen Aufschwungs bereits erreicht sein dürfte. Die Kapazitätsauslastung sank in der Sachgütererzeugung leicht,
blieb aber in allen Sektoren überdurchschnittlich. Als wichtigstes Hemmnis der Geschäftstätigkeit wurde wie im Vorquartal
der "Mangel an Arbeitskräften" genannt. In der Sachgütererzeugung, der Bauwirtschaft und im Einzelhandel hemmt daneben eine
durch Lieferengpässe hervorgerufene Knappheit an Material und Vorprodukten die Geschäftstätigkeit.
Die Konjunktureinschätzungen der österreichischen Unternehmen verbesserten sich im Juli erneut über alle Sektoren hinweg.
Auch in den zuletzt direkt oder indirekt von Lockdowns betroffenen Branchen hellte sich die Stimmung auf. Die WIFO-Konjunkturampel
zeigt weiterhin Grün und bestätigt den Trend eines kräftigen Konjunkturaufschwungs. Dementsprechend verbesserte sich die Kapazitätsauslastung
abermals spürbar. Als wichtigstes Hemmnis für ihre Tätigkeit nannten die Unternehmen erstmals seit Beginn der COVID-19-Krise
den "Mangel an Arbeitskräften". In der Sachgütererzeugung und in der Bauwirtschaft meldeten mehr Unternehmen als je zuvor
den "Mangel an Material oder Kapazität" als wichtigstes Hemmnis.
Die Erholung der österreichischen Wirtschaft hält an. Mit Blick auf die wöchentliche Aktivität zeigte sich zuletzt zwar eine
Abschwächung der Dynamik, allerdings erreichte die Wirtschaftstätigkeit bereits wieder das Vorkrisenniveau (Durchschnitt des
Jahres 2019). Die wöchentlichen Aktivitätsindikatoren deuten für Juli auf einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um rund 6,7%
gegenüber dem Vorjahresmonat. Laut WIFO-Konjunkturtest von Juli beurteilten die heimischen Unternehmen die aktuelle Lage erneut
optimistischer als im Vormonat, ihre Erwartungen trübten sich zuletzt jedoch leicht ein.
Christian Glocker, Aufschwung der heimischen Wirtschaft hält an, Dynamik erreicht jedoch bald Plafond • Vasily Astrov, Branimir
Jovanovic, Mittel-, Ost- und Südosteuropa auf dem Weg der Erholung von der COVID-19-Krise • Werner Hölzl, Michael Klien, Agnes
Kügler, Konjunktureinschätzungen verbessern sich weiter, Lieferengpässe und Arbeitskräftemangel hemmen die Produktion. Ergebnisse
der Quartalsbefragung des WIFO-Konjunkturtests vom Juli 2021 • Klaus S. Friesenbichler, Nicole Schmidt-Padickakudy, Arash
Robubi, COVID-19-Krise ließ Cash-Flow-Marge in der heimischen Sachgütererzeugung 2020 erneut sinken
Die Konjunktureinschätzungen der österreichischen Unternehmen verbesserten sich im April über alle Sektoren hinweg deutlich.
Nur in jenen Branchen, deren Wirtschaftstätigkeit direkt oder indirekt durch behördliche COVID-19-Maßnahmen eingeschränkt
war, blieb die Stimmung mehrheitlich trübe. Die WIFO-Konjunkturampel zeigt Grün und deutet auf eine Trendwende in Richtung
eines Konjunkturaufschwungs. Dementsprechend verbesserte sich die Kapazitätsauslastung spürbar. Als wichtigstes Hemmnis für
ihre Tätigkeit nannten die Unternehmen weiterhin den "Mangel an Nachfrage", der aber an Bedeutung verlor. Innerhalb der Sachgütererzeugung
meldeten die Unternehmen erstmals seit Erhebungsbeginn einen "Mangel an Material oder Kapazität" als wichtigstes Hemmnis.