Stefan Ederer, Wirtschaftsaktivität in Österreich bleibt stark beeinträchtigt • Atanas Pekanov, Europäische Wirtschaftspolitik
in der COVID 19-Krise. Zwischen Rettungspaketen und Maßnahmen zur Konjunkturbelebung • Julia Bock-Schappelwein, Marian Fink,
Christine Mayrhuber, Silvia Rocha-Akis, Selbständig Erwerbstätige in Österreich. Struktur, Einkommen und Betroffenheit von
der COVID-19-Krise • Klaus S. Friesenbichler, Werner Hölzl, Agnes Kügler, Andreas Reinstaller, Importwettbewerb mit China.
Auswirkungen auf das Wachstum der Unternehmensproduktivität in der EU • Michael Böheim, Susanne Bärenthaler-Sieber, Die Breitbandförderung
des Bundes 2015/2018. Ergebnisse der zweiten Zwischenevaluierung des Programmes Breitband Austria 2020
Die Auswirkungen der COVID-19-Krise und der behördlichen Schließungsmaßnahmen auf selbständig Erwerbstätige zeigen sich sowohl
an der rückläufigen Zahl der Selbständigen als auch am Umsatz- und Einkommensrückgang. Die Betroffenheit kann aufgrund fehlender
Datengrundlagen gegenwärtig nicht quantifiziert werden, lässt sich aber unter Rückgriff auf Daten abschätzen, die die Verteilung
der Selbständigeneinkommen und die Struktur der von solchen Einkommen abhängigen Haushalte vor der Krise zeigen. 2017 hing
rund ein Fünftel der Bevölkerung von Selbständigeneinkommen ab, mehr als die Hälfte davon mittel bis stark. Die Polarisierung
der von Selbständigeneinkommen abhängigen Personen im unteren und oberen Einkommenssegment legt nahe, dass die COVID-19-Krise
bestehende Ungleichheiten innerhalb der Gruppe der Selbständigen weiter verstärken dürfte.
Im Programm der Ländlichen Entwicklung wurden Maßnahmen etabliert, die Betriebe dabei unterstützen, Geschäftsfelder zu entwickeln,
die über die Produktion landwirtschaftlicher Güter hinausgehen. Dazu zählt auch die Unterstützung bei der Bereitstellung von
sozialen Dienstleistungen. Diese werden in Österreich unter der Bezeichnung "Green Care" entwickelt und vermarktet. Über den
Verein "Green Care Österreich" wurden im Jahr 2020 auf 113 Betrieben, von denen 58 extern zertifiziert sind, 170 Green-Care-Dienstleistungen
angeboten. Die vorliegende Studie liefert einen Überblick zu den regionalwirtschaftlichen Effekten dieser Dienstleistungen.
Gemessen an der derzeit noch überschaubaren Anzahl von Betrieben sind die regionalwirtschaftlichen Effekte beachtenswert sowohl
im Hinblick auf Wertschöpfung als auch auf Beschäftigung. Der Bericht beleuchtet zudem auch Perspektiven sozialer Dienstleistungen
im ländlichen Raum und stellt dabei Daten zur sozialen Infrastruktur und demographischen Entwicklung vor.
Der drastische Einbruch der Wirtschaftsleistung im Frühjahr 2020 hat den Arbeitsmarkt stark unter Druck gesetzt. Als unmittelbare
Reaktion auf die Krise setzten zahlreiche Länder auf Kurzarbeitsmodelle, um durch eine Stabilisierung der Beschäftigung die
sozialen Kosten der Krise zu begrenzen. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die Vor- und Nachteile sowie die
Ausgestaltung dieses arbeitsmarktpolitischen Instruments und stellt die österreichische Corona-Kurzarbeit Modellen in ausgewählten
europäischen Ländern gegenüber. Wie sich zeigt, sind die Kurzarbeitsregelungen in Österreich vergleichsweise großzügig. Zudem
wird die Kurzarbeit hierzulande relativ breit in Anspruch genommen. Im Zuge einer absehbaren wirtschaftlichen Erholung bestehen
Möglichkeiten zur Anpassung der Kurzarbeitsinstrumente. Dazu können Phasenmodelle ebenso genutzt werden wie eine Differenzierung
der Kurzarbeit nach Art und Ausmaß der Krisenbetroffenheit.
Die Ergebnisse des "Gleichstellungsindex Arbeitsmarkt", der zuletzt unmittelbar vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie auf Basis
von Daten aus dem Jahr 2019 aktualisiert wurde, zeigen insbesondere ungenütztes Gleichstellungspotential bei Frauen mit Kindern.
Zugleich gibt es Hinweise, dass gerade durch die COVID-19-Pandemie verursachte Betreuungsarbeiten, die aus geschlossenen bzw.
auf Notbetrieb umgestellten Betreuungseinrichtungen resultierten, oftmals von Frauen "aufgefangen" wurden. Darüber hinaus
zeigen die jüngsten Arbeitsmarktdaten, dass Frauen durch die anhaltenden Lockdowns verhältnismäßig stärker getroffen wurden,
was sich in rückläufiger Arbeitsmarktpartizipation, aber auch in der relativen Steigerung der Arbeitslosigkeit von Frauen
zeigt. Dieser Research Brief analysiert die neuesten Entwicklungen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und zeigt Handlungsoptionen
auf.
Wie wissenschaftliche Untersuchungen regelmäßig belegen, gibt es in Österreich geschlechtsspezifische Lohnunterschiede. Der
vorliegende Research Brief untersucht auf Basis von EU-SILC-Daten die Entwicklung dieser Unterschiede im Zeitraum 2005 bis
2019. Während der Stundenlohn von Frauen im Jahr 2005 um etwa 20,5% geringer war als jener der Männer, sank diese Differenz
bis 2019 auf 15,3%. Auch der um bestimmte Merkmale wie etwa die Schulbildung und Berufserfahrung "bereinigte" Lohnunterschied
ging je nach statistischer Methode bis 2019 auf 6% bis 11% zurück (2005: 9% bis 17%). Der Hauptgrund für den Rückgang ist
eine Angleichung der Merkmale von Frauen und Männern, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden. Die größte Bedeutung für
den Lohnunterschied kommt neben nicht beobachteten Merkmalen der Berufswahl und der Berufserfahrung zu, die im Fall von Frauen
durch Kinderbetreuungszeiten eingeschränkt wird. Der vorliegende Research Brief ist eine Aktualisierung von Böheim, R., Fink,
M., Zulehner, C., "About time: the narrowing gender wage gap in Austria", Empirica, 2020.
Viele europäische Länder stehen vor der wichtigen Herausforderung, geringqualifizierte beschäftigungslose Jugendliche in den
Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Arbeitsmarktservice (AMS) Wien testete in den Jahren 2018 bis 2020 mittels eines kontrollierten
Zufallsexperiments ein neues Modell einer intensivierten Betreuung ("Fallmanagement"). Die Zielgruppe waren arbeitslose Jugendliche
mit geringer formaler Qualifikation und Mindestsicherungsbezug, viele davon Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte. Wie die
vorliegende Wirkungsanalyse zeigt, führte die Aufstockung des Personals zu einer signifikanten Steigerung der Betreuungsintensität
und zu einer Zunahme von Vermittlungsvorschlägen, Maßnahmenzuweisungen und -teilnahmen, sowie von Sanktionen in Form von Sperren
des Leistungsbezugs. Zielgemäß wurden die betreuten Jugendlichen vermehrt in eine Lehre oder eine sonstige Aus- und Weiterbildung
anstatt rasch in "Hilfsjobs" vermittelt. Auf die Integration in Beschäftigung hatte die intensivierte Betreuung in der kurzen
Frist von einem Jahr (noch) keinen signifikanten Effekt. Die langfristigen Wirkungen auf die Arbeitsmarktintegration werden
maßgeblich davon abhängen, inwieweit die verstärkten Investitionen in Aus- und Weiterbildung zu einer langfristigen Steigerung
der Beschäftigungschancen führen.
Im Rahmen dieses Projektes werden die Lebensbedingungen und die Lebensqualität der Bevölkerung in Niederösterreich mittels
einer breit angelegten Befragung sowie einer Analyse sekundärstatistischer Daten untersucht. Die Studie beleuchtet die Themenfelder
Leben, Arbeit, Wohnen und Mobilität, deren Teilbereiche als wichtige Aspekte für Lebensqualität und Lebenszufriedenheit gelten.
Neben der Wahrnehmung der aktuellen Situation widmet sich die Befragung auch den Erwartungen der Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen
für die Zukunft. Ein besonderer Fokus wird auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Einschätzungen verschiedener Altersgruppen
(insbesondere der Jüngeren) und auf die niederösterreichischen Regionen gelegt. Die Ergebnisse zeigen im Heute u. a. eine
starke Verbundenheit im sozialen wie auch regionalen Kontext, eine hohe Lebenszufriedenheit, Wichtigkeit der Selbstbestimmung,
aber auch Sorgen bezüglich Arbeitsbelastung, Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Kostenbelastungen im
Bereich Wohnen. Das Auto dominiert hinsichtlich der Mobilität, und Pendeln wird in Kauf genommen, wobei der öffentliche Nahverkehr
oftmals nur als unzureichend beurteilt wird. Der Blick auf die Zukunftserwartungen zeigt eine steigende Verbundenheit mit
Familie und Freunden, jedoch auch eine gewisse Skepsis hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Lebenszufriedenheit, regionalen
Verbundenheit, Selbstbestimmung oder der aktiven kommunalen Teilhabe. Gleichzeitig wird erwartet, dass sowohl die Arbeitsbelastung
als auch die Wohnkostenbelastung weiter zunehmen. Flexible Arbeitszeitmodelle können hier die Vereinbarkeit verbessern, auch
werden alternative Wohnformen bzw. Anpassungen der Wohnpräferenzen als Option gesehen. Die Befragten erwarten auch eine Zunahme
der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs sowie von Sharing-Angeboten.
The new WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators in four dimensions
related to economic, social and ecological goals. STable values in the top third are recorded for real per-capita income and
foreign trade. In the dimensions of "labour market and social living conditions" and "use of natural resources", Austria is
also above the European average, but does not rise beyond a medium position. After moderate but persistent losses of position
in the past years, on average across all indicators Austria ranks slightly behind the best third of European countries.
Christoph Badelt, Österreichs Wirtschaftspolitik in COVID-19-Zeiten und danach. Eine Einschätzung zur Jahreswende 2020/21
• Stefan Schiman, Kompensation hoher Wertschöpfungseinbußen. Prognose für 2020 bis 2022 • Klaus S. Friesenbichler, Werner
Hölzl, 2020 Einbruch der Investitionen der Sachgütererzeugung – 2021 leichte Erholung erwartet. Ergebnisse des WIFO-Investitionstests
vom Herbst 2020 • Simon Loretz, Hans Pitlik, Margit Schratzenstaller, Bundeshaushalt und Staatsschuld in der COVID-19-Krise.
Bundesvoranschlag 2021 und Mittelfristiger Finanzrahmen 2021 bis 2024 • Daniela Kletzan-Slamanig, Franz Sinabell, Der Beitrag
der Konjunkturbelebung zur Transformation. Einordnung von Maßnahmen der Bundesländer