International liegt Österreich bei der Integration von Migranten und Migrantinnen im Mittelfeld. Deutlicher Aufholbedarf besteht
gegenüber den klassischen Ansiedlungsländern wie Kanada oder Australien. Besser schneidet Österreich hingegen im direkten
Vergleich mit Ländern ab, die historisch und in der Struktur ihrer Zuwanderung ähnlich sind. Österreich zählt wie Deutschland,
Frankreich, Belgien und die Niederlande zur Ländergruppe der traditionellen Zuwanderungsländer mit niedrig qualifizierter
Migration. Thomas Horvath, Julia-Bock-Schappelwein und Peter Huber präsentierten die Ergebnisse der Studie am Dienstag
in einer Pressekonferenz.
Vor allem in der Integration in den Arbeitsmarkt liegt Österreich gleich gut oder besser als Länder aus der Vergleichsgruppe:
So war die Beschäftigungsquote unter den im Ausland Geborenen in Österreich im Jahr 2012 zwar um 7,2 Prozentpunkte niedriger
als unter im Inland Geborenen - in den Vergleichsländern wurden jedoch Unterschiede von 7,8 bis 13,7 Prozentpunkten gemessen.
Auch bei der Arbeitslosenquote lag Österreich auf dem guten zweiten Platz: So ist die Arbeitslosigkeit bei im Ausland Geborenen
in Österreich um 5 Prozentpunkte höher als bei im Inland Geborenen. Nur Deutschland (3,6 Prozentpunkte Differenz) schneidet
besser ab.
Eine deutliche Benachteiligung besteht bei der Wohnsituation: So lag der Anteil an Wohnungseigentümer und Wohnungseigentümerinnen
unter den Haushalten von im Ausland Geborenen um 31,9 Prozentpunkte niedriger als unter den im Inland Geborenen. Dafür leben
im Ausland Geborene um 22,9 Prozentpunkte häufiger in beengten Wohnverhältnissen. Diese Differenz ist nicht nur höher als
jene in den Vergleichsländern innerhalb der Ländergruppe, sondern auch höher als im EU-Durchschnitt und sogar höher als im
Durchschnitt aller von der OECD definierten Ländergruppen.