Die konjunkturellen Perspektiven sind damit zur Zeit so gut wie schon lange nicht mehr. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2010
- und somit seit sieben Jahren - befindet sich die Wirtschaft in Asien, in Europa und in den USA mehr oder weniger synchron
im Aufwärtstrend. "Für eine kleine, offene Volkswirtschaft wie die österreichische sind das gute Nachrichten", sagt WIFO-Forscher
Christian Glocker bei der Präsentation der Konjunkturprognose am heutigen Freitag.
Das Wirtschaftswachstum in Österreich gewann zuletzt zunehmend an Breite. Ihre Hauptstütze ist bisher die lebhafte Binnennachfrage,
die wiederum von der günstigen Arbeitsmarktlage profitiert. Sowohl der Konsum der privaten Haushalte als auch die Investitionen
sollten deutlich zunehmen. Auch der Außenhandel dürfte in beiden Prognosejahren wieder mehr beitragen. Der Export profitiert
dabei stark vom Anziehen der Nachfrage aus dem Euro-Raum, der Konjunkturbelebung in den USA sowie in den mittel- und osteuropäischen
Ländern.
Beschäftigung wächst, Arbeitslosigkeit sinkt
Mit dem Aufschwung wächst auch die Beschäftigung weiter stark. Die Arbeitslosenquote wird dennoch nur leicht zurückgehen -
von 9,1 Prozent (2016) auf nunmehr 8,9 Prozent. Der Grund für den nur geringen Rückgang ist "die gleichzeitige Ausweitung
des Arbeitskräfteangebots", sagt Glocker. Es steigt sowohl die Erwerbsquote der älteren Arbeitskräfte als auch die Erwerbsbeteiligung
von Frauen. Zudem ist mit einem anhaltenden Zustrom ausländischer Arbeitskräfte zu rechnen: "Ein großer Unsicherheitsfaktor
ist die Entwicklung des Arbeitsmarktzugangs von Asysuchenden und subsidiär Schutzberechtigten", so Glocker. WIFO-Chef Christoph
Badelt warnt davor, nun von einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu sprechen: "Die Arbeitslosigkeit stabilisiert sich zwar,
bleibt aber insgesamt auf einem inakzeptabel hohen Niveau."