Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal gegenüber der Vorperiode um 0,7 Prozent (Trend-Konjunktur-Komponente). Das
unbereinigte BIP lag um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Hier stützen zweieinhalb zusätzliche Arbeitstage das
Wachstum (trotz des Schalttags im I. Quartal 2016). Mit der aktuellen Rechnung wurde das Ergebnis der WIFO-Schnellschätzung
von Ende April nach oben revidiert (+0,1 Prozentpunkte im Vorquartalsvergleich; +0,3 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich,
unbereinigt).
Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,6 Prozent. Damit
lag das Wachstum in Österreich leicht über jenem im Euro-Raum sowie in der EU 28 (0,5 Prozent).
Die verstärkte konjunkturelle Dynamik ging von der exportgetragenen Sachgütererzeugung aus. Diese expandierte mit 2,2 Prozent
dynamisch und bestimmte damit rund die Hälfte des aktuellen BIP-Wachstums. Starke Impulse kamen auch von der Bauwirtschaft,
die Wertschöpfung expandierte mit 0,7 Prozent deutlich stärker als zuletzt. Neben der starken Bau- und Industriekonjunktur
unterstützen auch die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Die Wertschöpfung stieg im Bereich Handel um 0,7 Prozent,
im Bereich Beherbergung und Gastronomie um 0,5 Prozent.
Bei einer dynamischen Entwicklung der Warenexporte (+3,1 Prozent) lieferte der Außenbeitrag erstmals wieder seit dem
2. Halbjahr 2014 einen positiven Wachstumsbeitrag zum BIP. Die Ausweitung der Exporte lag mit 2,4 Prozent über jener
der Importe (+2,0 Prozent). Sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen zeigte sich im Bereich der Waren eine stärkere
konjunkturelle Dynamik als bei den Dienstleistungen.
Aufgrund ihres großen Gewichts und des robusten Zuwachses erwies sich die Konsumnachfrage abermals als Hauptstütze des Wachstums.
Die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) stiegen um 0,4 Prozent, die öffentlichen
Konsumausgaben wuchsen mit 0,5 Prozent etwas stärker.
Die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen im I. Quartal mit 1 Prozent, wobei hier die
Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen leicht nachließ. Vor allem bei den Maschineninvestitionen war eine leichte Abschwächung
zu beobachten. Die Nachfrage nach Fahrzeugen verlief weiterhin gut. Sehr starke Impulse kamen von den Bauinvestitionen. Mit
einer Expansion von 1,1 Prozent wurde der stärkste Anstieg seit dem III. Quartal 2013 verzeichnet.