Seit Jahren steigen die Geldmarktzinsen gegen Jahresende saisonbedingt an. Auch im Dezember 1988 trat diese Aufwärtsbewegung
ein. War früher der Taggeldsatz nach dem Jahreswechsel im allgemeinen wieder gefallen, so kletterte er im Jänner 1989 auf
Rekordwerte von über 8%. Es entstand eine "inverse Zinsstruktur" mit höheren Geldmarkt- als Kapitalmarktzinsen. Der Zinsauftrieb
läßt sich teilweise auf die gleichgerichtete internationale Entwicklung zurückführen. Die österreichischen Extremwerte folgten
aber auch aus den Anlagestrategien heimischer Banken, deren Erwartungen über die Entwicklung des Schillingkurses und der ausländischen
Zinssätze sich nicht erfüllten.
Keywords:Zinshausse zu Jahresbeginn 1989
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen