Peter Mayerhofer, Matthias Firgo, Oliver Fritz, Peter Huber, Michael Klien, Dieter Pennerstorfer, Gerhard Streicher
Geringe regionale Wachstumsunterschiede mit Vorteilen im Westen. Die Wirtschaft in den Bundesländern 2015 (Low Regional Growth Differentials, Western Bias. Economic Situation in the Länder in 2015)
WIFO-Monatsberichte, 2016, 89(5), S.361-382
Online seit: 25.05.2016 9:00
 
Die regionalen Wachstumsunterschiede waren in Österreich 2015 vor dem Hintergrund nur schwacher Auftriebskräfte in allen Nachfragekomponenten eher gering und eher durch die geographische Lage als durch die Wirtschaftsstruktur getrieben, mit tendenziellen Vorteilen der Bundesländer im Westen. Die reale Bruttowertschöpfung nahm daher nach WIFO-Berechnungen in Westösterreich (+1,2%) stärker zu als in Ost- und Südösterreich (+0,6% bzw. +0,7%). Am stärksten wuchs die Wirtschaft im Burgenland (als Ausnahme im Osten), in Vorarlberg und Salzburg; in Kärnten, Wien und Niederösterreich blieb die Wertschöpfungsentwicklung dagegen unter dem (schwachen) Gesamtergebnis. Die Beschäftigung wuchs lebhaft, aber neuerlich nicht kräftig genug, um das stark steigende Arbeitskräfteangebot aufzunehmen. Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich damit in allen Bundesländern, insbesondere in Ostösterreich und in den Ballungszentren.
Keywords:Konjunkturverlauf, Entwicklung nach Sektoren, österreichische Regionen, Bundesländer
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch

Low Regional Growth Differentials, Western Bias. Economic Situation in the Länder in 2015
Regional growth differentials remained low in Austria in 2015 due to a weak upward trend in all demand components. Remaining disparities were driven more by geographical location than by structural differences, with advantages for the Länder of Western Austria. Hence, real gross value added grew at a greater rate in Western Austria (+1.2 percent) than in Eastern and Southern Austria (+0.6 percent and 0.7 percent respectively). Burgenland (as an exception in the East), Vorarlberg and Salzburg grew more strongly, while Carinthia, Vienna and Lower Austria fell behind the national average. Once again, employment growth did not suffice to absorb a strongly rising labour supply. Therefore unemployment rose in all Länder, most strongly in Eastern Austria and the urban regions.