Die Arbeitskräftewanderung aus acht neuen EU-Ländern seit der Arbeitsmarktöffnung (Labour Migration from Eight New EU Countries since the Opening of the Labour Market)
WIFO-Monatsberichte, 2012, 85(11), S.849-862
 
Die Zahl der Arbeitskräfte aus den acht neuen EU-Ländern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Ungarn in Österreich erhöhte sich in den ersten zwölf Monaten nach Gewährung der Freizügigkeit (Mai 2011 bis April 2012) um 29.493. Vor allem ins Burgenland und auch in die anderen Regionen Ostösterreichs wanderten überdurchschnittlich viele Arbeitskräfte zu. In Süd- und Westösterreich war diese Zuwanderung hingegen unterdurchschnittlich. Der Nettozuwanderung standen deutlich höhere Bruttoströme gegenüber: Im Zeitraum Mai 2011 bis April 2012 nahmen 75.510 Arbeitskräfte aus den acht neuen EU-Ländern erstmals ein Arbeitsverhältnis in Österreich an. Nur gut die Hälfte von ihnen waren aber am 30. April 2012 noch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt aktiv.
Keywords:Migration Pendler Zuwanderung Ostöffnung Freizügigkeit Übergangsfristen
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch

Labour Migration from Eight New EU Countries since the Opening of the Labour Market
On 1 May 2011, nationals of eight of the ten countries which had joined the European Union on 1 May 2004 (Czech Republic, Estonia, Hungary, Latvia, Lithuania, Poland, Slovakia, Slovenia) were granted unlimited access to the Austrian labour market. Migration from these eight countries since then mostly reflected expectations, in terms of both scope and structure. The labour stock from these countries rose by 29,493 in the first twelve months since free movement of labour was granted. Burgenland in particular experienced a considerable influx, and the other states of eastern Austria similarly reported an above-average intake. In the southern and western regions, on the other hand, net immigration was below average.

Verwandte Einträge

Monitoring der Arbeitsmarktauswirkungen der Zuwanderung aus den neuen EU-Mitgliedsländern im Regime der Freizügigkeit – Begleitende Beratung und Analyse (Monitoring the Impact of Migration from the New EU Member Countries on the Labour Market in a Regime of Labour Mobility. Accompanying Consulting and Analysis)
Studien, Wien, April 2012
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Herausgeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Mit dem 1. Mai 2011 erhielten die Staatsangehörigen der 10 EU-Mitgliedsländer, die der Europäischen Union am 1. Mai 2004 beigetreten sind, uneingeschränkten Zugang auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Für Österreich war dies eine große Änderung im Zuwanderungsregime, da dadurch die Arbeitsaufnahme einer Zuwanderungsgruppe, die rund 15% der Gesamtzuwanderung nach Österreich ausmachte, liberalisiert wurde. Wie die vorliegende Analyse zeigt, stieg die Zahl der Arbeitskräfte aus den 8 neuen EU-Ländern in den ersten acht Monaten seit der Gewährung der Freizügigkeit um 24.438; davon waren rund 21.736 unselbständig beschäftigt. Brutto wanderten dabei zwischen Mai und Dezember rund 58.000 Personen zu, von diesen waren allerdings im Dezember schon rund 28.000 nicht mehr auf dem österreichischen Arbeitsmarkt aktiv. Rund eine Drittel der Zuwanderer waren Pendler und Pendlerinnen. Die Zuwanderung war auch regional und sektoral stark konzentriert: Gemessen an der Arbeitsmarktgröße verzeichneten das Burgenland sowie das Gaststätten- und Beherbergungswesen, aber auch die Bauwirtschaft und der primäre Sektor deutlich höhere Zuwanderungsraten als im österreichischen Durchschnitt. Eine noch stärkere Konzentration zeigt sich in einer bundeslandspezifischen sektoralen Betrachtung.
Julia Bock-Schappelwein, Christoph Bremberger, Peter Huber
Zuwanderung von Hochqualifizierten nach Österreich (Migration of the Highly-skilled in Austria)
Projektberichte (abgeschlossen), Juli 2008
Im Rahmen des Österreichischen Forschungsdialoges
Auftraggeber: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die österreichische Wirtschaftsstruktur hat sich seit den neunziger Jahren deutlich verändert. Durch technologischen Wandel und die zunehmende Globalisierung verschiebt sie sich zunehmend in Richtung höherqualifizierter Tätigkeiten mit den damit verbundenen Qualifikationsanforderungen an die Arbeitskräfte. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie, ob Österreich im internationalen Vergleich ausreichend hochqualifizierte Arbeitskräfte anziehen kann, die entsprechend ihrer Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt werden, zumal die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte in Österreich bislang hauptsächlich auf Geringqualifizierte aus den traditionellen Gastarbeiterregionen des früheren Jugoslawien und der Türkei ausgerichtet war.
Gudrun Biffl
in: Husa, Christoph Parnreiter, Irene Stacher (Hrsg.), Internationale Migration. Die globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts?
Bücher und Monographien, Brandes & Apsel/Südwind, Wien, 2000, S.207-227
Wolfgang Pollan
Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Zuwanderung von Arbeitskräften. Ein Literaturüberblick (The Economic Effects of Immigration. A Review of the Literature)
WIFO-Monatsberichte, 2000, 73(2), S.95-112
Online seit: 25.02.2000 0:00
 
Die Zuwanderung von Arbeitskräften könnte den Wohlstand für die ansässige Bevölkerung geringfügig vergrößern, hat aber vor allem Verteilungswirkungen: Einkommen wird von geringerqualifizierten Arbeitskräften zu Kapitaleignern und zu hochqualifizierten Arbeitskräften umverteilt. Wenn die Löhne nach unten hin starr sind, ist auch mit einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Neben den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt beschäftigt sich die Literatur, die der vorliegende Beitrag zusammenfasst, mit der Frage der sozialen Kosten von Zuwanderung.
Projektberichte (abgeschlossen), März 1996
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Projektberichte (abgeschlossen), Oktober 1995
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Gudrun Biffl
Die Zuwanderung von Ausländern nach Österreich. Kosten-Nutzen-Überlegungen und Fragen der Sozialtransfers (Migration to Austria. Cost/Benefit Considerations and Social Transfer Issues)
WIFO-Monatsberichte, 1997, 70(9), S.557-565
 
Die Zuwanderungswelle von Ausländern zwischen 1989 und 1996 ist Ausgangspunkt für eine detaillierte Analyse der ökonomischen Effekte von Zuwanderungen. Der Effekt auf das Wirtschaftswachstum und die Wirtschaftsstruktur, auf die Pro-Kopf-Einkommensentwicklung sowie die Einkommensverteilung, auf die Inflationsrate, den technischen Fortschritt, die Produktivität, die Zahlungsbilanz und den Arbeitsmarkt wird genauer untersucht. Besonderes Augenmerk gilt dem Aspekt der Sozialtransfers, da die öffentliche Diskussion zu diesem Thema sehr kontroversiell ist. Der Artikel vergleicht österreichische mit internationalen Forschungsergebnissen zur Frage der Zuwanderung.