Biographien der Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen vor dem Antritt von Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen (Biographies of the Take-up of Health Care Services Prior to Claiming Invalidity Pensions and Pensions for Occupational Invalidity)
Studien, Oktober 2011, 45 Seiten
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die vorliegende Arbeit analysiert den Zusammenhang von beanspruchten Gesundheitsdienstleistungen und krankheitsbedingten Erwerbsbeendigungen.
Insgesamt steigt mit zunehmendem Alter der unselbständig Beschäftigten die Häufigkeit der Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen:
sowohl die Häufigkeit der Arztbesuche als auch die Häufigkeit und Zahl der verordneten Heilmittel und der Krankenhausaufenthalte.
Eine Vergleichsgruppenanalyse macht deutliche Unterschiede sichtbar: Personen, die 2009 in eine krankheitsbedingte Pension
übertraten, wiesen schon fünf Jahre davor einen weit überdurchschnittlichen Medikamentenkonsum, häufigere Arztbesuche und
auch häufigere Krankenhausaufenthalte auf.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
Biographies of the Take-up of Health Care Services Prior to Claiming Invalidity Pensions and Pensions for Occupational Invalidity
The paper analyses the link between the use of health care services and illness-caused termination of gainful employment.
Generally, dependently employed persons draw on health care services ever more frequently when they get older: there is a
rise in both the frequency of visits to the doctor and the frequency and quantity of drugs prescribed and stays in hospital.
An analysis of comparison groups arrives at significant differences: persons who first drew an illness-based pension in 2009
consumed a substantially above-average amount of medicinal drugs, consulted doctors more frequently and had more spells in
hospital already five years before retiring.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Die neuen Arbeitsformen (freie Dienstverträge, geringfügige Beschäftigung, neue Selbständige) machen bereits 10% der Gesamtbeschäftigung
aus mit steigender Tendenz. Seit 2010 sind sie sozialrechtlich in die Vollversicherung eingegliedert. Für diese Beschäftigungsgruppen
werden auch Dienstgeberbeiträge entrichtet. Mit der sozialrechtlichen Eingliederung der neuen Arbeitsformen in die Vollversicherung
sind Mehreinnahmen für die Sozialversicherung verbunden. Das Ausmaß der tatsächlichen Mehreinnahmen hängt allerdings davon
ab, welche Alternativen zu den neuen Arbeitsformen bestehen. Mögliche Alternativen sind Inaktivität, die Verdrängung von traditionellen
Beschäftigungsformen oder eine Ausweitung von Arbeitskräftenachfrage bzw. Arbeitskräfteangebot. Je nach Alternative ergeben
sich Auswirkungen zwischen 1,04% und 0,48% der Beitragseinnahmen der Sozialversicherung.
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Seit 2000 traten in Österreich einschneidende Pensionsreformen in Kraft. Eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters in der vorzeitigen
Alterspension und eine Verringerung der vorzeitigen Pensionsübertrittsarten sollten das Pensionsübertrittsverhalten änder.
In der Studie wird gezeigt, wie sich die Beschäftigungs- und Arbeitslosenquote in den von den Pensionsreformen betroffenen
Altersgruppen veränderten. Einem beobachteten Anstieg des Pensionsantrittsalters steht teilweise eine Stagnation oder ein
Rückgang des Erwerbsaustrittsalters der Frauen und Männer, Arbeiter und Angestellte gegenüber. Die Dauer der Beschäftigungslücke
und die Arbeitsmarktnähe während dieser Lücke unterscheiden sich sowohl zwischen Frauen und Männern als auch zwischen den
Wirtschaftsklassen erheblich.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Die vorliegende Untersuchung zeigt deutliche Zusammenhänge zwischen der Lebenserwartung einerseits und Merkmalen der Erwerbskarriere
und der Einkommensposition andererseits. Auf Basis von (anonymisierten) Individualdaten des Hauptverbandes der österreichischen
Sozialversicherungsträger wurden die Erwerbskarrieren von Männern der Jahrgänge 1924 bis 1949 untersucht und der Zusammenhang
mit der Lebenserwartung getestet. Dabei wurde auch der Frage nachgegangen, wieweit sich die Lebenserwartung der Schwerarbeiter
von jener der anderen Beschäftigten unterscheidet. In Österreich ist demnach die Lebenserwartung der Angestellten höher als
die der Arbeiter. Der Median des Sterbealters (von Personen, die zumindest das 57. Lebensjahr erreicht haben) liegt für Arbeiter
mit 78 Jahren um etwa 5 Jahre unter jenem der Angestellten. Männer, die länger Nachtschwerarbeit verrichtet haben, weisen
eine überdurchschnittliche Lebenserwartung auf. Hier mögen sowohl Selektionseffekte (healthy worker effect) als auch der besondere
Gesundheitsschutz dieser Beschäftigtengruppe eine Rolle spielen. Die Ergebnisse einer branchenspezifischen Betrachtung legen
nahe, dass Arbeitskräfte in relativ geringqualifizierten und belastenden Tätigkeiten eine niedrigere Lebenserwartung aufweisen
als in Tätigkeiten, die eine hohe Qualifikation erfordern. Zudem zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen Einkommenshöhe
und Lebenserwartung. In welchem Ausmaß Unterschiede in der Lebenserwartung durch Arbeitsbedingungen beeinflusst werden oder
wieweit andere Faktoren (Lebensstil) dafür verantwortlich sind, kann in dieser Studie jedoch nicht abschließend beantwortet
werden.