Peter Mayerhofer
De-Industrialisierung in Wien(?) Zur abnehmenden Bedeutung der Sachgütererzeugung für das Wiener Beschäftigungssystem: Umfang, Gründe, Wirkungsmechanismen (Deindustrialisation in Vienna(?) On the Decreasing Importance of Manufacturing for Employment in Vienna: Scope, Causes, Mechanisms)
Studien, Juli 2007, 177 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
 
Die Bedeutung der Sachgütererzeugung für Wiens Beschäftigungsentwicklung verringert sich mittelfristig deutlich: Zwischen 1995 und 2006 gingen in der Wiener Industrie fast 42.000 Arbeitsplätze verloren, um fast 30.000 mehr, als dies bei einer Entwicklung aller Industriebranchen wie im Österreich-Durchschnitt der Fall gewesen wäre. Die Studie analysiert Umfang und Bestimmungsgründe dieser De-Industrialisierung im Detail. Demnach ist die De-Industrialisierung der Wiener Beschäftigungsstruktur ein mehrdimensionales Phänomen, in dem makroökonomische Mechanismen, aber auch räumliche und organisatorische Faktoren sowie Aspekte der Wettbewerbsfähigkeit zusammenwirken. Arbeitssparender technischer Fortschritt wie auch nachfrageseitige Faktoren aufgrund des hohen ökonomischen Entwicklungsniveaus, Abwanderung der Industrie aus der Kernstadt, die Ausgliederung von dispositiven Funktionen in eigenständige Dienstleistungsunternehmen sowie ein vergleichsweise hoher Zukauf von Vorleistungen aus dem Ausland bilden wesentliche Erklärungsfaktoren für die ungünstige Entwicklung der Beschäftigung in der Wiener Industrie. Dazu kommen verbliebene Schwächen der Wettbewerbsfähigkeit, deren Beseitigung über Ansätze einer "modernen" Industriepolitik im Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen stehen.
Keywords:Beschäftigungssystem Wien Deindustrialisierung
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch

Deindustrialisation in Vienna(?) On the Decreasing Importance of Manufacturing for Employment in Vienna: Scope, Causes, Mechanisms
In the medium term, manufacturing's importance for employment in Vienna is on a downward slope: Between 1995 and 2006, almost 42,000 jobs were lost to industry in Vienna, almost 30,000 more than would have been lost if the development had followed the Austrian average for all industrial sectors. The study makes a detailed analysis of the scope and causes for this deindustrialisation in Vienna, finding a multidimensional phenomenon driven by macroeconomic mechanisms as well as spatial and organisational factors and aspects of competitiveness. Labour-saving technical progress and demand factors fuelled by the high economic development level, the migration of industry from the core of the city, outsourcing of dispositional functions to separate services companies and a comparatively high input of materials and services purchased from abroad are the chief explanatory factors for plummeting employment in Vienna's industry. Added to this are residual competitive weaknesses the elimination of which through "modern" industry policies is at the centre of the paper's economic policy conclusions.