Markus Marterbauer
Rohölpreishausse beschleunigt Inflation und dämpft Wirtschaftswachstum. Prognose für 2008 und 2009 (Oil Price Hike Driving Up Inflation, Dampening Economic Growth. Economic Outlook for 2008 and 2009)
WIFO-Monatsberichte, 2008, 81(7), S.487-501
 
Im I. Quartal 2008 wuchs die heimische Wirtschaft kräftig. Vor allem die Sachgütererzeugung, die Bauwirtschaft und der Tourismus verzeichneten eine gute Auslastung. Deshalb dürfte das BIP im Jahr 2008 mit real +2,3% etwas stärker zunehmen als noch im Frühjahr erwartet. Dennoch geht das WIFO von einem Konjukturabschwung aus, der durch mehrere die Nachfrage belastende Faktoren ausgelöst wird: Die anhaltende Stagnation in den USA, die Folgen der Aufwertung des Euro und die ungünstigeren Kreditbedingungen wurden in den letzten Monaten durch den markanten Auftrieb der Rohölpreise auf den Weltmärkten ergänzt. Dies treibt die Inflation nach oben (2008 +3,5%) und schmälert die real verfügbaren Einkommen und die Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Die heimische Wirtschaft wird deshalb 2009 real um nur noch 1,4% expandieren. Die Abschwächung des Wirtschaftswachstums wird auch eine Trendumkehr auf dem Arbeitsmarkt bewirken: Während die Beschäftigung heuer noch kräftig zunimmt, ist für 2009 bereits wieder ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten.
Keywords:Konjunkturprognose Österreich
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

Oil Price Hike Driving Up Inflation, Dampening Economic Growth. Economic Outlook for 2008 and 2009
In 2008, the Austrian economy is set to grow by 2.3 percent in volume. While lively activity in manufacturing, construction and tourism boosted GDP in the first quarter more strongly than expected earlier this year, a cyclical slowdown is under way. A major factor is the unabated increase in oil prices on world markets, which drives up inflation to a projected average rate of 3.5 percent this year. The implicit squeeze in household real disposable income restrains the growth of private consumption. The business cycle downturn spreading from the USA to the other industrialised countries will weigh on growth of Austrian exports, industrial output and investment. In 2009, therefore, GDP growth is expected to moderate to 1.4 percent. Whereas employment is posting strong gains in 2008, the downward trend in unemployment may turn around next year.