Markus Marterbauer
Starkes Wirtschaftswachstum 2007, erhebliche Risken für die Konjunktur 2008. Prognose für 2007 und 2008 (Strong Growth in 2007, Sizeable Cyclical Risks for 2008. Economic Outlook for 2007 and 2008 )
WIFO-Monatsberichte, 2007, 80(10), S.763-777
 
Die heimische Wirtschaft wächst heuer real um 3,4%, etwa gleich rasch wie im Vorjahr. Die Konjunktur ist mit dem Übergang vom Exportboom zur lebhaften Investitionstätigkeit einen wesentlichen Schritt vorangekommen. Allerdings dürfte sie nicht in eine Hochkonjunktur übergehen: Zum einen kann aufgrund der Stagnation der Nettorealeinkommen pro Kopf nicht erwartet werden, dass ein Konsumboom einsetzt. Zum anderen wirken die markante Wachstumsabschwächung in den USA, die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar sowie die Krise auf den weltweiten Finanzmärkten vor allem im kommenden Jahr dämpfend. Das BIP könnte sich dann real um 2,4% erhöhen. Die kräftige Konjunktur bringt heuer eine markante Ausweitung der Zahl der Beschäftigten mit sich (+60.000). Allerdings bleibt im Vergleich dazu der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen verhalten (–15.000). Die Arbeitslosenquote verringert sich auf 4,3% der Erwerbspersonen, sie dürfte 2008 kaum noch zurückgehen. Der Preisauftrieb beschleunigt sich leicht, vor allem aufgrund der Verteuerung von Nahrungsmitteln und des Anstiegs der Energiekosten. Die Inflationsrate beträgt 1,9% (2007) bzw. 2,0% (2008). Aufgrund der günstigen Konjunktur steigen auch die Abgabeneinnahmen merklich; das Budgetdefizit verringert sich deshalb auf etwa ½% des BIP.
Keywords:Konjunkturprognose Österreich
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

Strong Growth in 2007, Sizeable Cyclical Risks for 2008. Economic Outlook for 2007 and 2008
GDP in Austria is growing by 3.4 percent in volume this year, ¾ percentage point above the euro area average. Strong business activity is driven by exports and has meanwhile extended to construction and equipment investment. The swift expansion of demand and output is accelerating the growth of employment and of government revenues. Yet, the impact on private household consumption remains muted. The crisis on international financial markets, whose repercussions cannot be fully assessed as yet, will also exert a dampening effect. For 2008, GDP growth is expected to moderate to a rate of 2.4 percent in real terms, close to the long-term average.