Die österreichischen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage und die Entwicklung in den kommenden Monaten äußerst optimistisch.
Auch in den USA und in den europäischen Ländern befinden sich die Stimmungsindikatoren auf hohem Niveau. Während sich die
Wirtschaft der USA in einem deutlich fortgeschrittenen Stadium des Konjunkturaufschwunges befindet, sind in Europa weiterhin
Verstärkungstendenzen zu beobachten, der Aufschwung gewinnt regional und sektoral weiter an Breite. Hingegen verläuft die
Konjunktur in den Schwellenländern heterogen. Während in Brasilien und Russland eine Besserung festzustellen ist, ist in China
2018 keine weitere Beschleunigung zu erwarten. Zudem ist fraglich, ob der Investitionsboom in China anhält.
2016 profitierte die heimische Wirtschaft noch primär von binnenwirtschaftlichen Nachfrageimpulsen. Die Steuerreform half,
den Rückstau des kaum expandierenden privaten Konsums aufzulösen, und die Investitionsdynamik lebte nach vielen schwachen
Jahren wieder auf. Die Außenwirtschaft verzeichnete erst gegen Jahresende 2016 einen kräftigen Schub, der sich Anfang 2017
fortsetzte.
In Österreich steht der Aufschwung derzeit auf breiter Basis. Neben der üblicherweise sehr konjunkturreagiblen Warenproduktion
sind auch die Bauwirtschaft, der Handel und die unternehmensnahen Dienstleistungen beteiligt. Der Tourismus profitiert ebenfalls
von der guten Konjunktur im In- und Ausland.
Ausweitung der gegenwärtig expansiven Fiskalpolitik nicht sinnvoll
Trotz der hohen Auslastung des Kapitalstockes und der starken Arbeitskräftenachfrage treten weder in den USA noch im Euro-Raum
bislang inflationäre Spannungen auf. Die Notenbanken beider Wirtschaftsräume zögern nach wie vor, ihre geldpolitische Ausrichtung
zu normalisieren. In Österreich bleibt die Inflationsrate weiterhin im EU-Vergleich hoch.
Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt bessert sich in Österreich im Zuge der Belebung der Wirtschaft. Die 2017 forcierte Beschäftigungsausweitung
verliert 2018 kaum an Dynamik. Der "Beschäftigungsbonus" und die "Aktion 20.000" begünstigen diese Entwicklung zusätzlich.
Die Zunahme der Steuereinnahmen aufgrund der gesteigerten Wirtschaftsaktivität entlastet die öffentlichen Haushalte. Das Defizit
laut Maastricht-Definition wird sich 2017 auf 0,6 Prozent des BIP verringern und sollte 2018 weiter zurückgehen. Dies ist
allerdings ausschließlich auf die starke Konjunktur und die günstigen Finanzierungskonditionen zurückzuführen und bedeutet
keine nachhaltige Strukturverbesserung. Der robuste Wirtschaftsaufschwung würde von einer Straffung der fiskalpolitischen
Ausrichtung - die Spielraum für wirtschaftspolitische Reaktionen in der Zukunft sowie Investitionen in Zukunftsbereiche schafft
- derzeit nicht gefährdet.