Die Europäische Union ist mit anhaltenden Ungleichheiten in Bezug auf Einkommen, Wohlstand, Geschlechtergleichstellung und
Generationengerechtigkeit konfrontiert. Durch regionale Unterschiede werden diese Ungleichheiten noch verschärft. Welche Perspektiven
eine faire und nachhaltige Besteuerung angesichts dessen für die EU eröffnen, darüber sprachen ForscherInnen und Stakeholder
Ende November in der Ständigen Vertretung der Tschechischen Republik in der EU. Organisiert wurde das eintägige Treffen von
VertreterInnen der EU-Projekte FairTax und COFFERS, unterstützt wurde es vom tschechischen Verbindungsbüro für Forschung,
Entwicklung und Innovation und der Vertretung der Region Südmähren bei der EU.
Erläutert wurden in den Vorträgen der FairTax-Forscherinnen unter anderem die Zusammenhänge zwischen sozialer Gerechtigkeit
und Besteuerung sowie die Nachhaltigkeit der Steuersysteme in der EU. Margit Schratzenstaller, stellvertretende Leiterin des
WIFO, stellte die erarbeiteten Vorschläge für nachhaltigkeitsorientierte steuerbasierte Eigenmittel zur Finanzierung des EU-Budgets
vor - unterem anderem ein "border carbon adjustment" zur Ergänzung des EU-Emissionshandelssystems, eine EU-weite Flugticketabgabe,
eine Finanztransaktionssteuer oder eine Mineralösteuer.
Die Forscher des COFFERS-Konsortiums setzten sich unter anderem mit den schwierigen Fragen der Steuervermeidung auseinander,
einschließlich der Methoden zur Messung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung sowie der Wissenschaft von Steuerlücken. An
dem Workshop nahmen Interessenvertreter aus den verschiedensten Bereichen teil - darunter Wissenschaft, Zivilgesellschaft,
Europäisches Parlament, Europäische Kommission, Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss und ständige Vertretungen der
EU-Mitgliedstaaten bei der EU.
Alle Informationen zum "FairTax"-Projekt finden Sie hier.