Gudrun Biffl
Der Haushaltssektor. Der volkswirtschaftliche Wert der unbezahlten Arbeit (The Economic Value of Unpaid Housework)
WIFO-Monatsberichte, 1989, 62(9), S.567-576
 
Die vorliegende Studie versucht erstmals für Österreich das BIP um die vom Markt über Preise nicht bewertete Haushaltsproduktion von Gütern und Dienstleistungen zu ergänzen und geht auf die Wechselbeziehung zwischen Haus- und Erwerbsarbeit ein. Ein Überblick über verschiedene Bewertungsmethoden zeigt die Bandbreite des Bewertungsspielraums. Nach der hier gewählten Inputbewertung der Hausarbeit zum Lohnsatz einer Haushaltshilfe hat die Haushaltsproduktion in Österreich (1981) einen Wert von 30% bis 38% des BIP. Im Durchschnitt arbeiten Frauen in Österreich über den ganzen Lebenszyklus insgesamt – Haus- und Erwerbsarbeit – mehr als Männer. Männer wenden mehr Zeit für Erwerbsarbeit auf als Frauen; die Haushaltsarbeit wird zu 80% von Frauen, zu 20% von Männern erbracht.
Keywords:Der Haushaltssektor. Der volkswirtschaftliche Wert der unbezahlten Arbeit; The Economic Value of Unpaid Housework
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch

The Economic Value of Unpaid Housework
The study deals with the relations and trade-offs between gainful employment and housework and tries to evaluate the total of non-marketed goods and services produced by private households. A review of alternative methods suggests that results of such an evaluation may differ considerably. Valuing labour input at the contractual wage rate of household employees yields a value added of unpaid housework equivalent to 30–38 percent of GDP. Taking employment and housework together, the average work load of women in Austria is in all age-groups higher than that of men. While men spend relatively more time in their occupation, household work is carried out to 80 percent by women and 20 percent by men.